Sebastian Schonlau lebt seinen Traum

Fussball: Der Warburger hofft beim SC Paderborn auf den Durchbruch als Profi

Für die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten hatte Sebastian Schonlau nur wenig Zeit. Auch für den 19-jährigen Warburger stand im Trainingslager des SC Paderborn harte Arbeit auf der Agenda. | © FOTO: ANDREAS FRÜCHT

28.01.2014 | 28.01.2014, 10:00

Warburg. Vor einem Jahr war Sebastian Schonlau noch tief betrübt. Der angehende Jungprofi des SC Paderborn hatte sich im letzten Testspiel vor dem Abflug ins Trainingslager nach Side einen Muskelfaserriss zugezogen. Diesmal aber ist der 19-Jährige bei den intensiven Trainingstagen an der türkischen Riviera mit dabei. Und der gebürtige Warburger ist inzwischen kein "Greenhorn" mehr.

So absolvierte Schonlau im vergangenen Juli bereits das Sommer-Trainingslager im österreichischen Saalfelden. Kurz zuvor hatte der defensive Mittelfeldspieler beim SCP seinen ersten Lizenzspielervertrag mit einer Laufzeit bis Sommer 2015 unterschrieben. Seine ersten Erfahrungen im Kreis der Paderborner Profis datieren sogar aus dem Herbst 2012. Seitdem nämlich nimmt Sebastian Schonlau an den Übungseinheiten des Zweitliga-Kaders teil.

Zur reinen Routine ist das Training bei den Profis für den "Local Player" dennoch nicht geworden. "Es ist für mich noch immer etwas Besonderes. Denn davon träumt jeder Junge", betont Schonlau, der sich noch genau an seine ersten Einheiten mit dem Zweitligateam erinnern kann. "Ich war überrascht, wie unheimlich schnell und körperbetont es zuging. Nach den ersten Trainingseinheiten habe ich meist um 20 Uhr im Bett gelegen, weil ich total platt war", berichtet der junge "Sechser", für den es bereits der zweite Anlauf beim SCP ist.

So war Schonlau zu U14-Zeiten von den Sportfreunden Warburg 08 nach Paderborn gewechselt. Doch in der U16 wurde er erst einmal aussortiert. "Ich war zu klein und schmächtig", erklärt der Warburger, der die Entscheidung des SCP im Nachhinein nicht bedauert. "Meinen schulischen Leistungen hat das gut getan", schmunzelt Schonlau, der ab der B-Jugend wieder für die Sportfreunde Warburg kickte.

Erst im zweiten A-Jugendjahr zog es ihn zurück an die Pader. Denn Schonlau hatte inzwischen auch in puncto Körpergröße einen gewaltigen Sprung gemacht. So misst der Mittelfeldkicker nun stolze 1,86 Meter. Mittlerweile hat Sebastian Schonlau zudem das Abi in der Tasche, das er im Frühjahr 2013 ebenso wie SCP-Jungprofi Tim Welker am Warburger Hüffertgymnasium meisterte.

Seitdem konzentriert sich der 19-Jährige erst einmal voll und ganz auf den Fußball. "Wahrscheinlich werde ich aber im Sommer ein Studium aufnehmen", sagt Schonlau, der noch bei seinen Eltern wohnt und aus einer Warburger Fußballer-Dynastie stammt.

So war sein Opa Konrad langjähriges Vorstandsmitglied bei den Sportfreunden 08. Vater Ansgar zählte unterdessen viele Jahre zu den mit Abstand besten Liberos im Kreis Höxter. Und seit Februar 2013 ist er erster Vorsitzender des Warburger Vereins. Daher ist es wenig verwunderlich, dass Sebastian Schonlau schon früh dem Fußball frönte. "Als kleines Kind habe ich meine neuen Bälle sogar mit ins Bett genommen", erinnert sich der SCP-Akteur, der im Zweitliga-Kader längst voll integriert ist. "Ich bin hier von Anfang an super aufgenommen worden. Erfahrene Spieler wie Markus Krösche oder Jens Wemmer reden viel mit mir, geben mir Tipps und flößen mir Selbstvertrauen ein", sagt Schonlau und schwärmt gleichzeitig von Trainer André Breitenreiter: "Er ist extrem kommunikativ. Auch wir jungen Spieler bekommen jede Menge Feedback. Und das ist gerade für uns enorm wichtig."

Schonlaus steigendes Selbstvertrauen zeigte sich beispielsweise beim Testspiel gegen Rubin Kasan, das der SCP am Samstag in Belek bestritt. Beim Paderborner 2:1-Sieg setzte sich Schonlau unter anderem mit zwei brandgefährlichen Distanzschüssen (70./84.) in Szene. Spielpraxis wird der 19-Jährige jedoch auch in der Rückrunde vornehmlich in der U23 sammeln. Immerhin aber stand Schonlau in dieser Saison bereits in den Zweitligaspielen gegen Union Berlin und Cottbus im Kader. "Und es ist natürlich mein großes Ziel, mich beim SCP als Profispieler zu etablieren. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg", betont Schonlau.

Und diesen Weg werden nicht nur Opa Konrad und Vater Ansgar genau verfolgen.