"Da ist viel mehr drin"

FUSSBALLTEAMS IN DER WINTERPAUSE: Interview mit Calenbergs Holger Warzecha

28.01.2015 | 28.01.2015, 09:00
Optimistisch: Calenbergs neuer Trainer Holger Warzecha will den Klassenerhalt in der B-Liga Süd schaffen. - © FOTO: WOLFGANG VON RAEDERN
Optimistisch: Calenbergs neuer Trainer Holger Warzecha will den Klassenerhalt in der B-Liga Süd schaffen. | © FOTO: WOLFGANG VON RAEDERN

Calenberg (caz). Nachdem die Sportfreunde Calenberg in der Hinserie der neuen Fußball-B-Liga nicht richtig in die Spur fanden, trennten sich die Wege vom Verein und dem bisherigen Coach Carsten Soethe einvernehmlich. Für den Rest der Saison springt mit Holger Warzecha ein alter Bekannter ein. Warzecha, der als Trainer in der letzten Saison die Calenberger lange um den Titel mitkämpfen ließ, soll das Team auf eine Fusion mit den Nachbarn aus Herlinghausen in der kommenden Spielzeit vorbereiten. Im Interview mit NW-Mitarbeiter Carsten Zimmermann verrät er, wie es zu diesen Plänen kam.

Herr Warzecha, eigentlich sind Sie ja als Spieler in Calden beschäftigt? Wie kam es zu dem Angebot seitens der Sportfreunde?

HOLGER WARZECHA: Das Angebot kam für mich völlig überraschend. Zwar habe ich als Vereinsmitglied die Situation in Calenberg immer aufmerksam verfolgt und auch von der Diskussion um eine Spielgemeinschaft mit Herlinghausen gewusst, trotzdem hätte ich nicht daran gedacht, so schnell in dieses Amt zurückzukehren. Da ich aber gerade in Calden nicht spielen kann, weil ich wegen eines Kreuzband-Meniskus-Schadens im September operiert wurde, habe ich mich sehr gefreut. Ich habe dann Rücksprache mit den Verantwortlichen in Calden gehalten, wo ich als Spieler in der nächsten Saison fest eingeplant bin, und nach deren Einverständnis zugesagt. Eigentlich sollte ich nur die Sonntagsspiele betreuen, aber das kam für mich nicht in Frage. Wenn man als Trainer einspringt, kann man nicht nur bei den Spielen am Rand stehen, sondern man muss auch im Training seine Philosophie vertreten.

Das Training findet jetzt zusammen mit Herlinghausen statt, da beide Teams in dieser Saison nicht mehr aufeinandertreffen. Wie verläuft die bisherige Zusammenarbeit mit SSV-Coach Gisbert Richter?

WARZECHA: Die verläuft sehr gut. Wir kennen uns ja schon viele Jahre und reden sehr viel miteinander, auch abseits des Platzes. Er ist der Trainer, der die Spielgemeinschaft in der nächsten Saison dirigieren wird. Die Calenberger Spieler haben so die Möglichkeit, sich schon mal mit den Herlinghausenern vertraut zu machen, das ist super. Trotzdem sind die Bereiche genau abgesteckt. Noch sind wir zwei Teams, die unabhängig voneinander für den Klassenerhalt kämpfen müssen. Aber nochmal: Die Zusammenarbeit läuft super. Jeder sagt, was er sagen will, da gibt es keine Probleme.

Wie ist Ihr Eindruck von den Teams?

WARZECHA: Als ich noch gar nicht wusste, dass ich bald wieder Trainer der Sportfreunde sein würde, habe ich mir das Spiel gegen Lütgeneder angesehen, was sie 4:1 gewonnen haben. Da war ich sehr beeindruckt von den Jungs und ich habe mich gefragt, wieso sie so weit unten stehen. Ich glaube, dass da viel mehr drin ist. Auch von den Herlinghausenern bin ich, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, sehr überzeugt. Es hängt zwar alles von der zukünftigen Trainingsbeteiligung ab, aber wenn die stimmt, kann das eine sehr erfolgreiche Fusion werden. Jetzt spielen wir aber erst eine schöne Rückrunde.

Wird den Dörfern Herlinghausen und Calenberg das Derby in Zukunft fehlen?

WARZECHA: Ja und Nein! Ja, weil es für beide Dörfer natürlich immer ein besonderes Ereignis war und es natürlich Spaß macht, sich bei verschiedenen Gelegenheiten anzustacheln. Aber insgesamt glaube ich, dass wir den Derbygedanken in sportlichen Erfolg umwandeln werden. Und das ist das Wichtigste.