"Ich bin auf die Stimmung gespannt"

Interview: Nikki Adler, Deutschlands beste Boxerin, kämpft Samstag in Holzminden

Box-Weltmeisterin Nikki Adler verteidigt am Samstag ihren Titel im Supermittelgewicht. Gestern Vormittag ist sie aus Augsburg angereist. Heute treffen sich alle Athleten der Boxnacht, ab 15 Uhr beim Wiegen im Autohaus Vatterott. | © FOTO: NIKKI ADLER

19.09.2014 | 19.09.2014, 12:28

Holzminden (tor). Sie ist aktuell Deutschlands beste und erfolgreichste Profiboxerin. Samstagnacht wird Nikki Adler ihren WM-Gürtel im Supermittelgewicht nach Version der WBU in der Holzmindener Stadthalle verteidigen. Es ist der Hauptkampf einer Boxnacht mit insgesamt vier Titelkämpfen. NW-Mitarbeiter Torsten Wegener verriet die 27-jährige Augsburgerin, mit welchen Erwartungen sie in den Kampf geht, welche langfristigen Ziele sie verfolgt und mit welchen Gefühlen sie am Tag nach einem Boxkampf in den Spiegel schaut.

Frau Adler, eine Box-WM in Holzminden - das ist für die Region etwas völlig Neues. Mit welchen Erwartungen reisen Sie an die Weser?

Nikki Adler: Ich musste mich auch erst einmal informieren, wo Holzminden liegt. Letztendlich bin ich aber einfach froh, mich wieder den deutschen Fans präsentieren zu dürfen. Ich bin gespannt, welche Stimmung in der Halle herrschen wird.

Es ist Ihre fünfte Titelverteidigung. Wie verlief die Vorbereitung?

Adler: Ich bin sehr zufrieden. Seit acht Wochen trainiere ich speziell auf den morgigen Tag hin. Das bedeutet von montags bis samstags zwei Einheiten am Tag. Insgesamt vier, fünf Stunden jeden Tag. Von Verletzungen bin ich verschont geblieben. Seit Dienstag wird das Programm nun gedrosselt. Nun besteht das Training nur noch aus leichten Läufen.

Sie gehen als Favoritin in den Kampf über zehn Runden. Was wissen Sie über ihre Gegnerin Borbala Kocsis aus Ungarn?

Adler: Leider nicht sehr viel. Wir haben kein Bildmaterial einsehen können. Deswegen wird es wichtig sein, dass ich ihr von der ersten Runde meinen Boxstil aufdrücke, damit sie nicht zur Entfaltung kommt.

Ihr Kampf beginnt wahrscheinlich erst gegen Mitternacht. Ein langer Tag. Wie halten Sie die Anspannung?

Adler: Das ist in der Tat ein langer Tag, an dem die Anspannung und Nervosität aber nie verloren geht. Am Nachmittag werde ich sicherlich noch ein bisschen schlafen. Wobei man aufpassen muss, dass man nicht zu lange liegt.

Sonst bekommt man die Müdigkeit nicht mehr aus den Beinen. Dann folgen natürlich die Gespräche mit dem Trainer. Zudem werde ich zur Ablenkung auch früh in die Halle und mir etwas die Vorkämpfe ansehen.

Mit welchem Lied werden Sie einlaufen?

Adler: Es ist ein Balkanbeat. Ein Song mit viel Energie, der mich pushed und mich an meine kroatischen Wurzeln erinnert. Zudem klingt er nach Sommer und unvergesslichen Nächten. Und ich hoffe morgen gibt es eine unvergessliche Nacht. Mehr will ich nicht verraten.