Die Durchschlagskraft fehlt

FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: FC RW Kirchlengern verliert Spitzenspiel gegen den VfL Herford 0:2

Herfords Eduard Reh (r.) hat zum 2:0 getroffen und wird von Mohammed Akbulut beglückwünscht. Während sich RWK-Torwart Bastian Schmidt aus dem Netz befreit, blickt Matthias Tönniges (Mitte) ungläubig in Richtung Schiedsricher, der ein vermeintliches Foul an Süleyman Kaymak (l.) nicht ahndete. | © FOTO: STEFAN HAGEBÖKE

26.04.2010 | 26.04.2010, 00:00

Kirchlengern (ha). Im Titelkampf der Fußball-Bezirksliga hat der starke Aufsteiger FC RW Kirchlengern einen Rückschlag erlitten. Nach zwölf ungeschlagenen Spielen in Serie unterlag die zuletzt viermal am Stück siegreiche Elf von Frank Ihde dem neuen Spitzenreiter VfL Herford verdient mit 0:2 (0:0). Beide Treffer erzielte der in der Hinrunde lange Zeit verletzte Torjäger Eduard Reh nach dem Seitenwechsel.

"Wir lassen dem VfL zu viel Spielraum", monierte Trainer Ihde bereits in der Anfangsviertelstunde. Bis dato hatten die Gastgeber Glück, dass sie nicht bereits in Rückstand lagen. Bereits in der 4. Minute setzte Herfords Mittelfeldstratege Mario Wihan mit einem tückischen Aufsetzer aus 18 Metern ein erstes Ausrufezeichen. Mit großer Mühe lenkte RWK-Schlussmann Bastian Schmidt den Ball an den Pfosten. Danach hinterließen Fidan Muji (12. Minute) mit einem weiteren Distanzschuss sowie Sven Wihan (19., Bogenlampe) weitere Duftmarken.

Die Hausherren kamen erstmals nach 22 Zeigerumdrehungen gefährlich vor das Gästetor. Der erste Eckball für RWK ermöglichte Tomas Franke einen Direktschuss von der Strafraumgrenze, den Sven Wihan von der Linie köpfte. In der Folgezeit wurde die von einigen Nickeligkeiten geprägte Partie zerfahrener. Es dauerte bis zur 44. Minute, ehe es den nächsten Aufreger in Form eines elfmeterreifen Zweikampfs zwischen RWK-Schlussmann Bastian Schmidt und Eduard Reh gab. Allerdings blieb die Pfeife des Bielefelder Schiedsrichters Jörg Hornung-Schmidt stumm. Zuvor kam auf der Gegenseite Marco Neugebauer gegen Herfords Keeper Alexander Fischer einen Schritt zu spät (41.).

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Herforder erneut den besseren Start – diesmal jedoch mit nachhaltigen Folgen. Ein Traumpass von Mario Wihan erreichte in der 54. Minute Reh, der das Laufduell gegen Süleyman Kaymak gewann und Schmidt mit einem Heber überlistete – 0:1. Weitere sieben Minuten später ergab sich aus der nächsten Schlüsselszene die Vorentscheidung.

Zum Unmut von Trainer Frank Ihde entschied Schiedsrichter Hornung-Schmidt beim Tackling von Sven Wihan gegen Kaymak nicht auf Stürmerfoul. Die anschließende Linksflanke verwertete abermals Eduard Reh zum 0:2. "Das war ein klares Foulspiel an Süleyman. Aufgrund dessen fällt das irreguläre zweite Tor. Das war unser Genickbruch", kritisierte Kirchlengerns Coach, der sich jedoch als fairer Verlierer zeigte und den Herfordern insgesamt die bessere Leistung bescheinigte.

In der Folgezeit fanden die Gastgeber kein Rezept mehr, die massierte Herforder Deckung zu knacken. Die aus Koray Celik, Marcel Rieso und Valantis Kerasidis bestehende Verteidigung erwies sich als sehr zweikampfstark, so dass sich das aus Tomas Franke (14 Saisontore) und Sven Sebastian (10) bestehende rot-weiße Torjägergespann nicht entfalten konnte. Ein Freistoß von Benjamin Mey (69.) blieb die einzige nennenswerte Offensivaktion Kirchlengerns in der zweiten Halbzeit.

Herfords Trainer Stefan Studtrucker merkte an, dass gegenüber der vorherigen 0:3-Pleite gegen Holsen "eine andere Mannschaft" auf dem Platz gestanden habe.