Bünde. Im dritten Punktspiel des neuen Kalenderjahres hat der Bünder SV seine erste Niederlage erlitten. Die Elf des zum Saisonende scheidenden Trainers Björn Kenter unterlag dem neuen Tabellenzweiten VfL Herford trotz einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 2:4 (0:2).
"Ich habe auch mit einer Niederlage gerechnet", hatte der Bünder Vorsitzende Wolfgang Beckmann bereits vor dem Anstoß den Kreisstädtern die Favoritenrolle zugeschoben. Diese nahmen die Gäste auch an und präsentierten sich in der ersten Halbzeit überlegen. Der BSV verzeichnete in der 43. Minute seine gefährlichste Aktion durch Manuel Tauberts Kopfball, der knapp über das Tor strich. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 0:2, was selbst aus Kenters Sicht noch geschmeichelt war. "Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir 0:4 zurückgelegen hätten. Wir standen den Herfordern in der ersten Halbzeit Spalier."
Nach zwölf Minuten hatte der BSV noch Glück, da Eduard Reh unbewacht die Lederkugel verstolperte. Dafür half die Abwehr beim Herforder Führungstreffer (25.) kräftig mit. Manuel Pierri bediente mit einer missglückten Abwehr Mario Wihan, der dieses Geschenk per Flachschuss aus 13 Metern dankend annahm. In der 28. Minute lag der Ball erneut im Bünder Tor, was jedoch dank Schiedsrichter Andreas Wienold ohne Folgen blieb. "Ich konnte da keine Abseitsposition erkennen", gestand Björn Kenter.
Nur 60 Sekunden später folgte jedoch tatsächlich das 0:2. Abermals erwies sich die rechte Bünder Abwehrseite als anfällig, weshalb Fidan Muji ungehindert zu Ali Jaffel in den Fünfmeterraum flanken konnte und Letztgenannter per Direktabnahme vollendete.
Kurz vor dem Pausenpfiff vereitelte Torhüter Domenik Götze gegen den freistehenden Reh Gegentreffer Nummer drei. Kenters herzhafte Kabinenpredigt trug Früchte. Die Gastgeber präsentierten sich nach Wiederanpfiff wesentlich griffiger und verzeichneten gute Möglichkeiten. Zunächst verpasste Manuel Taubert eine Hereingabe von Ali Ben Aziza. Dann erlief Sven Rottmann einen Steilpass, den er allerdings aus vollem Lauf freistehend über das Herforder Tor drosch (55.). Der dritte Versuch brachte nach einer Stunde endlich den Anschlusstreffer. Vom linken Strafraumeck traf Rottmann mit einem Kunstschuss ins lange obere Tordreieck. "Ein geiles Tor", zollte sogar Herfords Trainer Stefan Studtrucker Respekt. In der 71. Minute wurden die Angriffsbemühungen des BSV mit dem zwischenzeitlich verdienten Ausgleich belohnt. Ein weiter Einwurf von Taubert wurde per Kopf an den langen Pfosten verlängert, von wo aus Tim Perlemann ungehindert einschoss.
Die Freude währte bei den Gastgebern allerdings keine Minute, da der eingewechselte Rene Kagels im Gegenzug aus abseitsverdächtiger Position das 2:3 besorgte und Götze trotz zuvor zweifacher Abwehr nicht gut aussah. Nachdem Rieso einen Freistoß zum 2:4 ins Netz verlängerte (79.), war die Bünder Gegenwehr endgültig gebrochen.