
Kreis Gütersloh (msc). Die Fußballer von Germania Westerwiehe spielten in der ersten Partie unter der Leitung ihres neuen Trainers Mike Jochem wie entfesselt auf und meldeten sich mit einem 5:3-Erfolg gegen den FC Türk Sport Bielefeld wieder mit Chancen im Abstiegskampf zurück. "Die Aufgabe Klassenerhalt ist weiter schwer, aber ich bin davon überzeugt, dass wir sie lösen", stellt Jochem fest. Schließlich habe er sich die Entscheidung, nach zwei Jahren Pause wieder ins Trainergeschäft einzusteigen, reiflich überlegt, erklärte der 37-Jährige.
Die Qualifikation für den Trainerjob bei der Germania bringt der in Delbrück-Boke wohnende zweifache Familienvater allemal mit. Der in der Jugend des TuS Paderborn-Neuhaus groß gewordene Jochem spielte acht Jahre für den Delbrücker SC und übernahm beim Oberligisten das Traineramt, als der sich 2009 von Steffen Enge trennte. Es folgten Trainerstationen bei den Bezirksligisten SC Espeln, Delbrücker SC II und Arminia Langeneicke. Seine eigene Karriere als Fußballer hatte Jochem wegen Hüftproblemen beenden müssen.
Erst vor dem Training am letzten Freitag hatten die Verantwortlichen beim Sportverein Germania Nägel mit Köpfen gemacht und den Postboten verpflichtet. "Die Mannschaft stand bereits auf dem Rasen und hat auf mich gewartet", berichtet Jochem schmunzelnd. Die Westerwieher Vereinsfarbe Gelb habe ihn bei seiner Entscheidung aber nicht beeinflusst, beteuert der weiter als Vorsitzender seines Heimatvereins SuS Boke tätige Jochem, obwohl er Fan von Borussia Dortmund und auch seine Arbeitskleidung nicht frei von Gelb ist.
Die farblichen Vorlieben des neuen Trainers waren den Westerwiehern bei der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Dirk Trapphoff egal. Sie interessierte vor allem, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigt. Zufrieden registrierten sie deshalb das engagierte und zielstrebige Auftreten gegen die Bielefelder.
Im Kellerderby beim TuS Leopoldshöhe am 12. Spieltag soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Die Personalsituation ist aber weiterhin angespannt. Es gilt, die zusätzlichen Ausfälle von Dirk Edenfeld (Muskelfaseriss), Matthias Mertensotto (Zerrung) und Martin Vorderbrügge (Sperre) zu verkraften. Die Altherrenspieler Walter Mickenbecker und Frank Wagner werden deshalb erneut aushelfen. "Die Jungs haben sehr gut trainiert, wir werden eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen", sagt Jochem und hofft, "eine Serie starten" zu können.
Der FSC Rheda versucht im Heimspiel gegen den SV Canlar einen Absturz in tiefere Tabellenregionen zu verhindern. Das Verletzungspech hat das Team aber hart getroffen. "Am Dienstag waren nur acht gesunde Spieler beim Training", stöhnt Trainer Carsten Lochmüller. Den bisherigen Saisonverlauf wertet der Coach aber noch als normal. Ein Erfolg am Sonntag wäre wichtig, um vor den anstehenden Spielen gegen die Teams aus der Abstiegszone den Druck von der Mannschaft zu nehmen. Sascha Lepper (Oberschenkelverletzung) und Alexander Schmolke (Bänderverletzung) fallen weiter aus. Gar bis zum Saisonende abgeschrieben hat der Trainer Raphael Monert und Valentin Koch (beide Kreuzbandriss).