Altes Gespann für den Neuanfang

FUSSBALL: SC Wiedenbrück verpflichtet Ali Beckstedde und Dirk Flock als Trainer und Co-Trainer

Die Wiedenbrücker Vorstände Burkhard Kramer (l.) und Alexander Brentrup (r.) setzen auf Ali Beckstedde als Trainer. | © FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN

07.05.2014 | 07.05.2014, 00:00

Rheda-Wiedenbrück. Neuer Trainer des aktuellen Fußball-Regionalligisten SC Wiedenbrück wird ab dem 1. Juli Alfons ("Ali") Beckstedde. Der 52-Jährige unterschrieb ebenso einen Einjahresvertrag wie Dirk Flock (41), der wieder als Co-Trainer einsteigt. Beide Personalien teilte der Verein gestern auf einer Pressekonferenz im Jahnstadion mit.

Beckstedde und Flock bildeten bereits in der Saison 08/09 beim damaligen NRW-Ligisten FC Gütersloh als Coach und spielender Co-Trainer ein Gespann. Nach dem Abstieg in die Westfalenliga wurde Flock für zweieinhalb Jahre Nachfolger Becksteddes als Trainer. In der Serie 12/13 fungierte der in Rheda-Wiedenbrück lebende Ex-Profi bereits unter Markus Reiter und Theo Schneider als Co-Trainer beim SCW.

Während es für Dirk Flock also eine Rückkehr zu seinem Ex-Klub ist, für den er auch schon als Spieler aktiv gewesen war, heuerte Ali Beckstedde erstmals im Jahnstadion an. "Ich bin froh, dass ich hier arbeiten kann", sagte der früher für TuS Schloß Neuhaus, FC Gütersloh, Preußen Münster und Westfalia Rhynern aktive Stürmer. Als Trainer war er zuletzt bis Juni 2012 beim Westfalenligisten Delbrücker SC beschäftigt. "Ich habe die Zeit genutzt, zu relaxen, die Familie in den Vordergrund zu stellen und Spiele zu beobachten", sagte Beckstedde, der auch häufig im Jahnstadion anzutreffen war. "Ich habe festgestellt, dass ich nach wie vor großes Interesse und viel Spaß am Fußball habe – und dann kam die Anfrage aus Wiedenbrück." Und obwohl er daheim in Vellern einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen hat, sagte er zu. Am Samstag sei nach einhelliger Zustimmung von Vorstand und Beirat der Vertrag unterschrieben worden, erklärte Vereinsboss Burkhard Kramer. Die Unterschrift von Flock, der bei der Pressekonferenz aus beruflichen Gründen fehlte, erfolgte am Montagabend. Beide freuen sich auch auf die erneute Zusammenarbeit mit SCW-Geschäftsführer Bernhard Hartmann, einem Weggefährten aus der Zeit beim FC Gütersloh.

Offen ist die Frage, ob Ali Beckstedde Trainer eines Regionalligisten oder eines Oberligisten wird. "Das ist eine unbefriedigende Situation", sagte er angesichts der formellen Unklarheit über die Zahl der Absteiger. Burkhard Kramer wurde deutlicher und kritisierte den westdeutschen Fußballverband, der ihm auch auf Nachfrage ("Wie sollen sich die Vereine positionieren?") keine hinreichende Auskunft gegeben habe: "Das ist eine Frechheit und verantwortungslos, uns so in 
der Luft hängen zu lassen." Immerhin ist der SC Wiedenbrück in einer Beziehung bestens aufgestellt. "Strukturell spielt es keine Rolle, ob Oberliga oder Regionalliga", sagte Vorstandsmitglied Alexander Brentrup im Wissen, dass seinem Verein am Montagabend vom Verband wie allen anderen 33 Bewerbern – unter dem Vorbehalt der sportlichen Qualifikation – die Zulassung für die Regionalliga erteilt wurde. Als Drittletzter ist der SCW nach der aktuellen Regelung zum Abstieg verurteilt.

Was die Kaderplanung angeht, an deren letzten Personalentscheidungen er bereits beteiligt war, gibt sich Ali Beckstedde gelassen: "Man muss nichts überstürzen. Wir stellen fest, dass viele Fußballer gerne beim SC Wiedenbrück spielen wollen." Burkhard Kramer ergänzte: "Wir planen nicht ligamäßig, sondern wir planen für den SC Wiedenbrück." Immerhin ist stellte der neue Trainer klar, dass Zielsetzung in der Regionalliga der Klassenerhalt wäre und in der Oberliga der sofortige Wiederaufstieg. Beckstedde kann aber beiden Varianten etwas Positives abgewinnen: "Wird es Regionalliga, spielen wir gegen Verl. Wird es Oberliga, spielt man gegen Gütersloh – so einfach ist es." Dass er als Inhaber der B-Lizenz nicht die vom Verband für die Regionalliga geforderte A-Lizenz besitzt, stört weder den mit 
einer Ausnahmegenehmigung rechnenden Verein noch ihn selbst: "Die Lizenz ist kein entscheidender Faktor für Erfolg."