Arminia-Coach Kniat gehen die Tickets für seine Startelf aus

Bielefeld. Das Duell des DSC Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Magdeburg hat keine besonders lange Geschichte – aber eine bewegte. Vier Mal trafen die Teams bislang aufeinander. Das vorerst letzte Spiel ist den Arminia-Fans im Gedächtnis geblieben. Und nicht nur denen. &bdquo;Ich war damals sogar im Stadion“, erinnert sich Mitch Kniat an jenen 28. Mai 2023, als Magdeburg am letzten Spieltag die Bielefelder mit 0:4 nach Hause und gleichzeitig in die Relegation geschickt hatte. Die verlor das Team, in dem keiner der heutigen Protagonisten tätig war, gegen Wehen Wiesbaden und stieg in die 3. Liga ab. Stunde null. Alles Weitere ist bekannt: Kniat wurde als neuer DSC-Coach verpflichtet, baute um Fabian Klos eine komplett neue Mannschaft auf, schaffte den Klassenerhalt, holte ein Jahr später die Drittligameisterschaft und schuf mit seinem Team das DFB-Pokalwunder. Für ihn war die Niederlage von damals so etwas wie die Zündung der nächsten Karrierestufe. Kniat beim schwarzen Tag von Magdeburg Tribünengast Am schwarzen Tag in Magdeburg saß der heutige Coach noch, wie alle anderen Fans, als ein Häuflein Elend auf der Tribüne. &bdquo;Ich habe Arminia die Daumen gedrückt. Es war kein gutes Spiel. Ich war nicht froh, dass Arminia verloren hat. Da wusste ich noch nichts von meinem späteren Trainerdasein“, plaudert er aus vergangenen, aber gar nicht so weit entfernten Zeiten. Heute, sagt Kniat, dürfe das von damals aber nicht mehr interessieren. Lesen Sie auch: Wie Arminia den Saisonstart bewertet – und was das über die Ambitionen verrät Vor dem fünften Aufeinandertreffen der Klubs hat Kniat mehr zu tun, als sich um eine Eintrittskarte zu kümmern. Er muss vielmehr die Frage beantworten, wem er als Chefcoach ein Ticket für die Startelf oder die Ersatzbank verpasst. Dass die Auswahl eingeschränkt ist, wird ihm nicht schmecken, auch wenn der 39-Jährige immer wieder betont, dass es genug Alternativen in seinem Kader gibt. Kniat braucht Ersatz. Tim Handwerker, so zählt er auf, wird ausfallen. Der Linksverteidiger musste am Montag das Training mit Muskelproblemen im Oberschenkel abbrechen. Vielleicht noch eine Woche, dann könne er wieder mitwirken, meint Kniat. DFB-Gericht tagt am Donnerstag zu Lannert-Sperre Auf der anderen Seite droht Christopher Lannert für dieses Spiel gesperrt zu bleiben. Arminia hatte gegen das erste Urteil Berufung eingelegt. Für zwei Partien war der Rechtsverteidiger nach seiner Roten Karte suspendiert worden. Der Klub versucht alles, ihn vorzeitig freizubekommen. Dazu düst der Spieler am Donnerstag zum zweiten Mal nach Frankfurt, um vor einer weiteren Kammer des DFB-Sportgerichts auszusagen. Das Urteil wird für Donnerstagnachmittag erwartet. Lesen Sie auch: Verletzt beim Länderspiel: Armine könnte schmerzlich vermisst werden Nicht dabei sein kann Benjamin Boakye, der sich bei seinem Auftritt mit der U20-Nationalmannschaft verletzt hat. Er war zuletzt beim 1:1 in Braunschweig als Lannert-Ersatz positiv aufgefallen. Aus einer Zugabe wird vorerst nichts. &bdquo;Wir haben mit Felix Hagmann und Arne Sicker noch einen rechten und einen linken Verteidiger. Momuluh hat die Position auch schon gespielt. Da haben wir immer wieder Optionen. Die Jungs, die diese Position spielen, kennen sie auch. Da sehen wir nicht schwarz“, beruhigt Kniat. Boakye könnte noch etwas länger ausfallen. Vorne fehlt zudem noch Noah Sarenren Bazee, für den der Coach noch keine Prognose abgeben konnte. Zugang Thaddäus Momuluh wird natürlich als Alternative darauf brennen, endlich wieder für seinen Herzensverein aufzulaufen. Kniat lobt: &bdquo;Er macht einen sehr guten, frischen Eindruck. Man kann ihn sofort bringen. Das wird eine Option sein.“ 1:1 im nicht öffentlichen Test gegen Osnabrück Unter der Woche fand ein nicht öffentliches Testspiel gegen Drittligist VfL Osnabrück statt (1:1), in dem Julian Kania mit Rückenproblemen passen musste. Elf gegen elf, zweimal 45 Minuten. Man habe auch Nachwuchsspieler eingesetzt, berichtet Kniat. &bdquo;Es war ein sehr, sehr guter Test.“ Der Wettkampfrhythmus wurde also aufrechterhalten. Lesen Sie auch: Was lief da schief? Arminia-Stürmer Hilterman muss operiert werden Dass sich Magdeburg mit erst einem Sieg unter Wert verkauft, glaubt Kniat schon. &bdquo;Es ist eine Mannschaft, die gerne den Ball hat, so wie wir. Sie haben noch große Lücken in der Defensive. Deswegen haben sie auch so viele Tore kassiert. Aber sie haben gute Lösungen mit dem Ball und auf der ersten Linie sehr viel Qualität“, referiert Kniat über den Tabellen-15. (3 Punkte, 7:10 Tore), an den er keine guten Erinnerungen hat – auch wenn es andere Zeiten waren und er damals nur als Arminia-Fan auf der Tribüne saß.

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