Wenn Monacos Champions-League-Trainer Arminia Bielefeld Komplimente macht

Bielefeld. Adi Hütter ist fast immer ein ruhiger Vertreter seiner Zunft. Freundlich, mit gedämpfter Stimme und ab und zu einem kleinen Lächeln, kommentiert der Trainer die Spiele seiner AS Monaco – auch nach dem 3:0-Erfolg im Testspiel gegen den DSC Arminia Bielefeld. Inhaltlich haben es die Worte des 55-Jährigen allerdings in sich. &bdquo;Ich war sehr unzufrieden mit der ersten Halbzeit. Was wir hier gezeigt haben, geht gar nicht. Aber wir sind mitten in der Vorbereitung und haben noch ein bisschen Zeit“, bilanzierte er. Was so gelassen dahergesagt klang, könnte bei seinen Spielern vor der kommenden Trainingswoche unruhige Nächte hervorrufen. Sein Team habe keine Ruhe am Ball gehabt und &bdquo;die Prinzipien, die uns seit zwei Jahren begleiten“, nicht umgesetzt. &bdquo;Das hat auf der einen Seite auch etwas mit Arminia zu tun. Wir haben es nicht geschafft, gegen eine hohe Abwehrreihe die Bälle zum richtigen Zeitpunkt in die Tiefe zu spielen“, meinte Hütter und gab, ein wenig peinlich berührt, zu: &bdquo;Das war jetzt kein Leckerbissen.“ Monaco bisweilen rüpelhaft auf dem Feld Der Championsleague-Teilnehmer war zum 120-jährigen Vereinsgeburtstag des DSC gekommen und hatte sich für einen willkommenen Gast auf dem Feld bisweilen nur recht rüpelhaft zu benehmen gewusst, was die Bielefelder durchaus als Würdigung verstehen durften. &bdquo;Kompliment, Arminia! Eine Woche vor Saisonstart präsentieren die sich hier gut, machen einen guten Weg. Gratulation. Die haben ein gutes Spiel gemacht“, sagte Hütter. Spielbericht: Arminia Bielefeld unterliegt im Härtetest gegen die AS Monaco mit 0:3 Gegen den FC Turin, Ajax Amsterdam und Inter Mailand lässt der Österreicher noch testen. Dagegen war die Arminia doch nur eine kleine Nummer. Für Hütter aber passend: &bdquo;Wir bauen das gerade auf. Die Saison wird sehr lang und es ist eine schwere Liga mit intensiven Spielen.“ Das Gastspiel am Teuto machte für Hütter Sinn: &bdquo;Ich finde es wichtig, auch gegen solche Gegner zu spielen, die etwas weniger hoch einzuschätzen sind, die uns auch in der Liga erwarten.“ Ganz auf dem Niveau eines schwächeren französischen Erstligisten sei Arminia dann aber noch nicht. &bdquo;Aber sie sind auf einem guten Weg. Ich habe keinen einzigen Spieler gekannt, aber man sieht, dass hier tolle Fußballer umherlaufen.“ Paul Pogba hilft der AS Monaco noch nicht Ihren neuen Top-Star hatte die AS gar nicht mitgebracht, was der Coach so erklärte: &bdquo;Pogba ist noch ein Stück weit weg. Er hat fast zwei Jahre nicht gespielt. Dazu ist die Liga zu und das Championsleague-Niveau zu hoch. Wir brauchen einen fitten Paul Pogba, der so einen Impact hat, dass er uns hilft. Deswegen bauen wir ihn erst richtig auf.“ Hütter, der bei Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt tätig war, hat das Jahr des DSC auch in Frankreich wahrgenommen, sagt er: &bdquo;Da ich ja vier Jahre in der Bundesliga gearbeitet habe, verfolge ich das natürlich sehr gerne. Speziell der Husarenritt gegen Leverkusen im Halbfinale war großartig. Auch der Aufstieg als Traditionsverein in die 2. Liga war für die ganze Region großartig.“ Lesen Sie auch: Arminia-Kolumne: Ich erwarte am Saisonende Platz acht oder besser An das 1:1 mit Borussia Mönchengladbach im Februar 2022 auf der Alm hatte Hütter tatsächlich keine Erinnerung mehr. Dafür an den Sieg mit Eintracht Frankfurt ein Jahr zuvor. &bdquo;Mit Frankfurt haben wir 5:1 gewonnen. Das war zu Corona-Zeiten. Jede Mannschaft ohne Fans zu Hause hat nicht wirklich einen Vorteil.“ Nach einem tödlich verunglückten Onkel benannt Wie es dazu kam, dass er als Österreicher im Jahr 1970 auf den Namen Adolf getauft wurde, hat Hütter schon einmal erklärt: &bdquo;Man kann sich vielleicht vorstellen, dass, wenn man diesen Namen bekommt, man vielleicht nicht 100 Prozent glücklich ist. Als ich auf die Welt gekommen bin, wollten mich meine Eltern natürlich irgendwie anders taufen. Aber von meinem Vater der Bruder ist mit 27 Jahren bei einer Steinlawine tödlich verunglückt. Und meine Oma wollte dann unbedingt noch einmal einen Adolf in der Familie haben und meine Eltern haben sich dann breitschlagen lassen.“ Auch bei seinem Dienstantritt in Monaco stieß der Name &bdquo;Adolf H. aus Österreich“ bei den Fans unangenehm auf. Doch Adi Hütter weiß sie immer für sich zu gewinnen, mit einer freundlichen, ruhigen Art und immer einem kleinen Lächeln.

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