Arminia verabschiedet sich mit Titel – und betritt mit klarem Ziel den Transfermarkt

Bielefeld. Meister und Pokalsieger. Weder der große FC Bayern noch die Millionentruppen aus Leverkusen, Leipzig oder Dortmund dürfen sich diesen Doppeltitel im aktuellen Jahr ans Revers heften. Arminia Bielefeld schon. Gut, in OWL ist alles (noch) eine Nummer kleiner, aber mit dem 2:0 im Finale gegen die Sportfreunde Lotte holten die Arminen zur &bdquo;kleinen“ Meisterschaft, die der 3. Liga, auch noch den &bdquo;kleinen“ Pokal, den auf Landesebene. &bdquo;Wenn man zum Schluss ein Bild machen kann, auf dem zwei Pokale drauf sind, kann man auch als Ostwestfale ein bisschen zufrieden sein“, merkte DSC-Coach Mitch Kniat grinsend an. Der gebürtige Aachener weiß längst, wie die Menschen am Teuto ticken. Zwei Geschichten gab es rund um das Endspiel, in dem der Regionalligist aus Lotte zumindest nach hochkarätigen Chancen voll auf Augenhöhe agierte, zu erzählen. Da war zum einen der Kurztrip des DSC nach dem DFB-Pokalfinale nach Mallorca. Ein Landespokalfinale mit Restalkohol? &bdquo;Null Prozent“, stellte Kniat klar. Ein Kater habe in dieser Partie nicht mitgespielt, weil alle vernünftig waren. &bdquo;Am Montag hätten wir nicht spielen können, aber heute war es kein Problem“, gestand der Trainer. Lesen Sie auch: &bdquo;Dann ist die Latte im Weg“: Arminias Was-wäre-wenn-Moment Die zweite Story betraf den Torschützen zum 2:0. Als Lotte am Ende auf den Ausgleich und damit ein Elfmeterschießen drückte, nahm Noah Sarenren Bazee den Ball nach Vorarbeit von Kunze und Biankadi kurz vor dem Tor an und verwandelte aus der Drehung zum 2:0 (90.). Sarenren Bazee von der tragischen Figur zum Matchwinner Wenige Tage zuvor war der 28-Jährige im DFB-Pokalfinale die tragische Figur gewesen, als er völlig frei stehend mit einem Lattentreffer das mögliche 1:0 für den DSC vergeben hatte. Kniat dazu: &bdquo;Es freut mich extrem für Noah, weil er in der vergangenen Woche eher eine unglückliche Situation hatte. So geht er mit einem positiven Erlebnis aus der Saison.“ Als Fußballer kenne man die Situation, nur sei der Rahmen in Berlin viel größer gewesen. &bdquo;Wäre es ein Meisterschaftsspiel gewesen, hätte keiner drüber geredet. Für mich war es eine vergebene Torchance, nicht mehr und nicht weniger. Klar tut die weh.“ Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld gewinnt Westfalenpokal – und schnappt sich &bdquo;kleines“ Double Viele Spieler entfleuchten nach dem letzten Spiel der 50 Partien umfassenden Saison postwendend in den Urlaub. Er habe noch seine Wohnung aufzuräumen, gestand Kniat, dann sei auch er erst mal weg, immer die 2. Liga im Hinterkopf. Wenige Spieler aus seinem Kader kennen das Unterhaus. &bdquo;Wir haben das Ziel auch geschafft, weil jeder diesen Traum hatte, 2. Liga zu spielen.“ Zu möglichen Zugängen bemerkte der Coach, dass man sich in der Spitze verbessern wolle, weil der Kader in großen Teilen zusammenbleiben wird. Man suche nach Qualität, unabhängig vom Alter. Kniat meinte: &bdquo;Wichtig ist, dass die Art und Weise von deren Fußball zu unserem Fußball passt.“ Vorher hatte er bereits betont: &bdquo;Macht euch keine Sorgen, das kriegen wir auch hin.“ Kniats guter Plan für den DFB-Pokal Richtig schlagfertig antwortete Kniat auf die Frage, wen er sich denn als ersten Gegner für den DFB-Pokal wünsche. Während Lottes Coach Fabian Lübbers als Schalke-Fan auf die Königsblauen hoffte (&bdquo;Ich würde mich mit Sicherheit über Schalke nicht beschweren. Es ist ja theoretisch statistisch auch der schlechteste Gegner, den man ziehen kann, und das Stadion wird trotzdem voll sein.“), sagte Kniat unter dem Gelächter der Anwesenden: &bdquo;Wir bleiben unserer Linie treu: Hannover. Dann geht es weiter mit Union und so weiter und so fort.“

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