Blick vom Block

Arminia-Kolumne: Gefühlt trägt die halbe Welt schwarz-weiß-blau im Herzen

Der DSC erlebt trotz Finalniederlage den größten Erfolg seiner Geschichte, meint unser Experte. Der Einlass zum Stadion sei hingegen katastrophal gewesen.

Die Arminia-Fans begeisterten im Berliner Olympiastadion mit einer gigantischen Choreographie. | © Teresa Kroeger/RHR-FOTO

27.05.2025 | 27.05.2025, 12:28

Berlin. Die Euphoriewelle trug mich und weitere Zigtausende Arminen über Wochen hinweg bis zum Bereich vor den Einlasskontrollen. Alle, die dort fast zwei Stunden in drangvoller Enge, teils vergeblich Contenance zu bewahren versuchten, wissen, was ich meine. Während bei uns in Bielefeld am Südeingang sieben Ordner und Ordnerinnen 7.000 Arminen in weniger als einer Stunde hereinlassen, hatten in Berlin dreimal so viele Menschen eine harte Geduldsprobe zu überstehen. Viel zu spät würde der Zustrom kanalisiert und dann dauerte das Scannen der Karten am Drehkreuz teils sehr lange, eine katastrophale Gesamtsituation. Habt Ihr schon mal versucht, Glasmurmeln durch einen Trichter zu drücken? So war das!

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Arminia ist Meister, Aufsteiger und Pokalsieger der Herzen

Noch mal zur Hauptstadt... dass die Einlasskontrollen zu einem Desaster wurden, ist eher dem DFB zuzurechnen, aber als nach dem Spiel der gesamte S-Bahnbetrieb zum Erliegen kam, wurden erste „Berlin, Berlin!“-Rufe in bester „Kniat-raus!“-Tradition laut. Wir nahmen es mit Humor, außer Matthias vielleicht, der es nur noch peinlich fand. Mit Recht.

Die übrig gebliebene Restreisekleingruppe landete dann irgendwann noch in einer wahrlich coolen Location mit plüschigen Lampenschirmen und einer dyskalkulatorischen Bedienung, die minutenlang an der Rechnung für vier gleiche Getränke scheiterte. Minutenlang. Auch das nahmen wir mit Humor. Selbst der lauwarme Blümchenkaffee bei Nieselregen an der Spree, vor der Abfahrt mit der Bahn, konnte niemanden mehr schocken.

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Das Pokalfinale 2026 steigt am 23. Mai

So, jetzt noch das Westfalenpokalfinale und dann gibt es für alle Beteiligten (außer den Planern für die neue Saison) eine hochverdiente Pause. Auch wir Fans müssen dann erst mal so zwei bis drei Gänge runterschalten und das Adrenalin seine Wirkung verlieren. Was war das für eine Zeit in den letzten Wochen und Monaten. Selten durften wir uns so stolz als einen Teil der Arminia-Familie fühlen. Der ganze Frust der vergangenen zwei, drei Jahre ist verflogen. Gut so. Das fühlt sich derzeit so viel besser an. Ach so: Kniat rein!

Euer Armine von der Süd!