„Nicht zu übertreffen“: Arminias Oppie vorm Spiel seines Lebens in der Heimatstadt

Bielefeld. Ein DFB-Pokalfinale zu spielen ist für sich genommen schon etwas Besonderes. Ein DFB-Pokalfinale in der Heimatstadt zu spielen, wohl noch mal ein ganzes Stück mehr. Wonach Hertha BSC seit Jahrzehnten lechzt, wird für Arminia-Profi Louis Oppie am Samstag (20 Uhr) Realität. Dann bestreitet der gebürtige Berliner im Olympiastadion mit seinem DSC gegen den VfB Stuttgart das Pokalendspiel. &bdquo;Es ist ein Wahnsinnsgefühl, das Finale in meiner Heimatstadt zu spielen“, meint der Linksverteidiger. Bis zu seinem 16. Lebensjahr wuchs Oppie in der Metropole an der Spree auf, wurde fußballerisch bei Tasmania, Hertha BSC und Hertha Zehlendorf ausgebildet. &bdquo;Meine Mutter hat noch alte Bilder von mir, wie ich als kleiner Junge bei Hertha-Spielen im Olympiastadion sitze.“ Die Familie und viele Freunde des heute 23-Jährigen sind noch immer in Berlin verwurzelt. Umso spezieller wird für ihn die Heimkehr. &bdquo;Für mich ist Berlin ohnehin eine besondere Stadt. Für so ein Ereignis wie das Pokalfinale zurückzukehren, ist nicht zu übertreffen.“ Kartenanfragen für das Endspiel hat er selbstredend reichlich bekommen. &bdquo;Es gab zu viele, um allen gerecht werden zu können“, sagt er grinsend. Oppie: &bdquo;Arminia hat nichts zu verlieren“ Live dabei sein werden am Samstag auch Frau Elena und die gemeinsame, drei Monate alte Tochter. &bdquo;Sie im Stadion dabeizuhaben, ist eine wunderschöne Erinnerung, die ich irgendwann mit ihr teilen kann. Zu wissen, dass sie mit meiner Frau da ist, ist ein wunderschönes Gefühl.“ Bereits gegen Mannheim lief Oppie mit Kind auf dem Arm in die Schüco-Arena ein. Arminia Bielefelds Mutzel vor Pokalfinale: &bdquo;Ich habe beim VfB Stuttgart nicht alles richtig gemacht“ Dass der emotionale und sportliche Druck dem Team und ihn im Besonderen beim Spiel des Lebens über den Kopf wachsen könnte, befürchtet er nicht. &bdquo;Die ganze Mannschaft verspürt eine unglaubliche Vorfreude. Wir gehen mit einem gesunden Selbstvertrauen in die Partie. Ebenso wie in die vorherigen Pokalspiele“, sagt er. &bdquo;Wenn wir unser Ding durchziehen, kann es ein sehr schönes Wochenende werden.“ Die Last, gewinnen zu müssen, sieht er ohnehin beim Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer. Nach einem enttäuschenden neunten Platz in der Liga muss der VfB Stuttgart das Pokalfinale gewinnen, um die eigene Saison zu retten und sich noch einen Startplatz für den Europapokal zu sichern. &bdquo;Der größere Druck liegt beim Favoriten“, meint Oppie. &bdquo;Wir haben nichts zu verlieren.“ Arminias wundersame Reise ins Finale Dass sich Arminia knapp zwei Jahre nach dem emotionalen und sportlichen Totalabsturz in Wiesbaden überhaupt über derlei Dinge den Kopf zerbrechen muss, ist ein veritables Fußballwunder. Dessen ist sich auch Oppie bewusst. Als er am 19. Juni 2023 zum DSC wechselte, war die Zukunft des taumelnden Klubs mehr als ungewiss. &bdquo;Wir haben eine unfassbare Reise hingelegt. Wir haben vor knapp zwei Jahren bei null angefangen“, erklärt er. &bdquo;Niemand hätte sich im vergangenen Sommer träumen lassen, dass wir Meister werden, im Pokalfinale stehen und die Chance auf Europa haben. Demjenigen, der das behauptet hätte, hätte ich vermutlich einen Vogel gezeigt.“ Arminia Bielefeld reist zum DFB-Pokalfinale: Alle Infos zum Jahrhundertspiel des DSC Der Aufschwung ist auch Oppie zu verdanken, der sich nach anfänglichen Schwierigkeiten in Ostwestfalen stetig entwickelte. In der Meistersaison war er unumstrittener Stammspieler, erzielte drei Tore und bereitete neun weitere Treffer vor. Und auch im DFB-Pokal machten die Favoriten Bekanntschaft mit Oppies inzwischen berüchtigter linker &bdquo;Klebe“. Sowohl in der ersten Runde gegen Hannover 96 (2:0), als auch im Achtelfinale gegen den SC Freiburg (3:1) traf der Verteidiger mit dem eingebauten Offensivdrang jeweils sehenswert. Im Halbfinale gegen Titelverteidiger Bayer Leverkusen bereitete er zudem den 2:1-Siegtreffer durch Maximilian Großer mit einem mustergültigen Freistoß vor. .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 142.86%; } } Gerüchte um Schalke-Wechsel Leistungen, die Oppie ohne Zweifel auch für andere, wirtschaftlich potentere Vereine interessant machen. Lose Gerüchte brachten ihn immer mal wieder mit Schalke 04 in Verbindung. Über seine Zukunft macht sich Oppie derzeit allerdings weniger Gedanken. &bdquo;Ich habe einen gültigen Vertrag in Bielefeld. Auf Gerüchte, die ab und an zu hören oder zu lesen sind, sollte man nicht allzu viel geben.“ Der Fokus liegt voll und ganz auf dem anstehenden Jahrhundertspiel. Bei aller Konzentration kann sich aber auch der Profi des Gedankens, den historischen ersten Pokalsieg mit Arminia zu feiern, nicht entziehen. &bdquo;Jeder würde lügen, wenn er behauptet, er hätte noch nicht darüber nachgedacht, wie es wäre, den Pokal tatsächlich in den Händen zu halten.“ Arminias Pokalheld Großer vor dem Finale: &bdquo;Gott sei Dank bin ich schuld“ Sollte es am Samstagabend tatsächlich so weit sein, könnte es arminiaintern ein kleines Problem geben. Hans-Jürgen Laufer hatte im Gespräch mit dieser Redaktion bereits angekündigt, mit der Trophäe übernachten zu wollen. Dabei hat der Ehrenpräsident die Rechnung allerdings ohne Oppie gemacht. &bdquo;Sollten wir den Pokal gewinnen, wird der so schnell nicht mehr herausgerückt“, sagt er lachend und schiebt augenzwinkernd hinterher: &bdquo;Ich würde ihn Hans-Jürgen Laufer kurz ausleihen, mehr aber auch nicht.“

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