Meinung

Arminia Bielefeld geht mit guten Aussichten in die 2. Fußball-Bundesliga

Vor einem Jahr fast der Abstieg in die Regionalliga, jetzt der Aufstieg – typisch Arminia. Hier gibt es kein Mittelmaß, nur hopp oder top, sagt unser Autor.

Trainer Mitch Kniat ist mit seiner Arminia am Ziel. Der DSC steht vorzeitig als Aufsteiger in die 2. Fußball-Bundesliga fest. | © Friso Gentsch/dpa

Dirk Schuster
11.05.2025 | 11.05.2025, 12:18

Bielefeld. Arminia Bielefeld ist wieder zweitklassig, sein wichtigstes Saisonziel hat der DSC erreicht. Ostwestfalen ist in der kommenden Spielzeit wieder mit zwei Vereinen im Unterhaus vertreten. Stand jetzt. Doch die Serie ist ja noch nicht zu Ende.

Der SC Paderborn kann in die Bundesliga aufsteigen, Arminia den DFB-Pokal gewinnen. So viel Glanz und Gloria war in diesem häufig zu Unrecht unterschätzten Landstrich selten. Die beiden größten Fußballklubs in OWL rücken die Region ins Rampenlicht.

Die Arminia-Fans können ihr Glück kaum fassen. Vor einem Jahr wäre ihr Verein um ein Haar in die Regionalliga durchgereicht worden. Jetzt ist der DSC wieder eingestiegen in den Fahrstuhl. Liftboy Mitch Kniat hat den Knopf mit dem Pfeil nach oben gedrückt. Zugetraut hatten ihm das zeitweise nur noch die Wenigsten. So viele Raus-Rufe wie er hat bei Arminia noch kein Trainer überlebt. Darauf darf er sich etwas einbilden.

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Für Arminia Bielefeld lief längst nicht alles wie am Schnürchen

Zähe Heimauftritte, kostspielige Kaderkorrekturen im Winter, ein Kapitän, der sich mit Fans anlegt, missglücktes Krisenmanagement, das Ermittlungsverfahren gegen Kniat – es war mitnichten eine Saison, in der alles reibungslos lief. Doch am Ende hat Arminia abgeliefert.

Kniat, Corboz und Co. mussten sich daran gewöhnen, dass die Ausschläge an diesem emotionalen Fußball-Standort immer ein bisschen größer sind als anderswo. Mittelmaß gibt es hier nicht. Hier gibt es nur hopp oder top, himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt, Abstiegs- oder Aufstiegskampf. Bei den Menschen hier hat das ewige Hoch und Runter Spuren hinterlassen.

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Wie Team und Trainer aller Probleme zum Trotz nach einer bis dahin durchwachsenen Saison im letzten Drittel dann aber auf die Überholspur abgebogen sind und das Gaspedal durchgedrückt haben, ist bemerkenswert. Von Tabellenplatz acht aus startete Arminia eine Aufholjagd, die den DSC dorthin zurückführte, wo dieser Klub mit seinen treuen, leidgeprüften und leidenschaftlichen Fans hingehört.

Arminia Bielefelds Saison-Höhepunkt kommt erst noch

Und die Aussichten in der 2. Liga könnten kaum besser sein. Dank der Pokal-Millionen hat sich die Arminia ein Polster zugelegt, das ihr das Einleben in der neuen Umgebung erleichtern wird. Die hohen Einnahmen aus dem Cup-Wettbewerb sind für die Verantwortlichen Chance und Verpflichtung zugleich.

Der Aufstieg ist das Wichtigste. Doch weil die Bielefelder abseits des Ligaalltags ja auch noch reihenweise Bundesligisten aus dem Pokal kegelten, steht der Saison-Höhepunkt erst noch bevor.

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Berlin, Berlin – der DSC ist nur noch einen Sieg vom Pokalgewinn und damit vom Erreichen des Europacups entfernt. Am Ende dieser schon jetzt denkwürdigen Spielzeit erscheint nichts mehr unmöglich. Arminia international? Der Werbewert nicht nur für den Klub, sondern auch für Bielefeld und die Region Ostwestfalen wäre unschätzbar.

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