Taktikcheck: Das Spiel gegen Arminia Bielefeld war für den SC Verl wie gemalt

Verl. Als in der 78. Minute Verls Stürmer Dominik Steczyk ausgewechselt wurde, verabschiedete ihn das halbe Stadion mit Standing Ovations. Wie auch seine Mitspieler hatte der Verler Offensive eine überragende Lauf- und Energieleistung geboten und wurde in der mit 5.207 Zuschauern ausverkauften Poststraße zurecht gefeiert. Der 2:1-Heimsieg der Gastgeber war verdient, denn diese waren 70 Minuten lang die bessere Mannschaft. Diesen Spielverlauf hätten nach den ersten 15 Minuten nur die wenigstens Zuschauer vermutet. Die erste Halbzeit – Minuten 1 bis 15 In der ersten Viertelstunde agierten die Arminen wie eine Heimmannschaft. Sie setzten die Verler durch ein hohes Pressing unter Druck, standen in der letzten Verteidigungslinie hoch und gewannen im Mittelfeldzentrum durch Corboz, Schreck und Russo alle zweiten Bälle. Der DSC hatte die totale Spielkontrolle und kam durch Schreck und Oppie zu den ersten Torabschlüssen. Die größte Chance bot sich Kapitän Corboz in der 15. Minute, als dieser im Strafraum frei zum Schuss kam, doch der Verler Torwart Schulze klären konnte. Minuten 15 bis 30 Das Spiel nahm mit der 20. Minute eine Wendung, als die Verler durch einen Kopfball von Steczyk zu ihrer ersten Torchance kamen. Die Verler besannen sich auf ihre fußballerischen Qualitäten und nutzten die offensiv und flexibel gestaltete 4:4:2-Grundformation mit Raute zu einem konstruktiven Spielaufbau. Die Arminen passten sich dem zunehmenden Druck der Verler an. Stefano Russo ließ sich im Spiel gegen den Ball immer häufiger zwischen seine beiden Innenverteidiger fallen, um diese gegen die schnellen Verler Stürmer Steczyk und Taz abzusichern. So verringerte sich der Druck auf die Verler im Zentrum. In der 22. Minute bot sich Baack nach einem feinen Tiefenpass durch Taz die große Chance zum 1:0, doch Maximilian Großer verhinderte die Führung der Gastgeber durch eine fantastische Rettungstat. Minuten 30 bis 45 In dieser Phase entschieden die Verler das Spiel für sich. Sie nutzen zwei perfekt vorbereitete Eckstöße zur 2:0-Führung. Die Bielefelder müssen sich ob der Verteidigung dieser Standardsituationen deutliche Kritik gefallen lassen. Beide Eckstöße wurden kurz ausgeführt. Es entstand beim 1:0 durch den überragenden Taz auf dem Flügel eine 4:2-Situation zugunsten der Verler. Die Arminen waren nicht wach genug und antizipierten nicht die erstklassig vorbereitete Eckballvariante der Verler. Noten für Arminia: Ernüchterung für die Klassenbesten der Vorwoche Es kam noch schlimmer. Wer gedacht hatte, die Bielefelder haben aus dieser Standardsituation gelernt, sah sich getäuscht. Wieder nutzten die Verler ihre 3:2-Überzahl am Flügel zu einem weiteren Treffer. Die Arminen verteidigten zwei Mal zu sorglos. Die zweite Halbzeit Obwohl Trainer Kniat durch viele Wechsel versuchte, mehr Offensivdrang seiner Mannschaft zu entwickeln, erspielten sich die Arminen kaum klare Torchancen. Diese hatten weiterhin die Verler. Über die technisch versierten Baack, Taz und Gayret konterten die Verler immer wieder gefährlich vor das Tor von Jonas Kersken. Das Spiel war für die Verler wie gemalt. Und ein &bdquo;Zocker“ wie Berkan Taz, einen solchen Spieler hat die Arminia nicht in ihrem Kader, ließ gegen die DSC-Defensive sein ganzes Können aufblitzen. Fazit Die schlechte Nachricht: Das Team von Kniat hat sich gegen den kleinen, aber feinen ostwestfälischen Nachbarn zu wenig gewehrt und war dem Gegner lange Zeit fußballerisch unterlegen. Die gute Nachricht: Bereits am Dienstag geht es für den DSC mit dem Heimspiel gegen Saarbrücken weiter und es ist im Aufstiegskampf noch nichts verloren.

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