Vier Ausfälle, ein Profi fraglich: Dieses Personalpuzzle muss Arminia Bielefeld lösen

Bielefeld. Arminia Bielefeld muss den Schalter schnell umlegen. Von einer rauschenden Pokalparty in einer ausverkauften Schüco-Arena kehren die Bielefelder innerhalb kürzester Zeit zum grauen Ligaalltag zurück. Beim Spiel gegen Stuttgart II (Sonntag, 19.30 Uhr) werden nur 16.000 Zuschauer erwartet – aus dem Schwabenland haben sich keine Fans angekündigt. Viel mehr als der Rahmen bereitet DSC-Trainer Mitch Kniat die Personalsituation Kopfzerbrechen. Denn für die wichtige Ligapartie fallen vier Profis sicher aus, hinter einem weiteren steht noch ein Fragezeichen. Insbesondere in der Defensive muss Kniat ein Personalpuzzle lösen. Mit Christopher Lannert fehlt der etatmäßige Rechtsverteidiger ebenso gelbgesperrt wie Abwehrchef Joel Felix. Während Lannert-Vertreter Felix Hagmann jedoch in den Startlöchern steht, ist Maximilian Großers Einsatz als Partner von Leon Schneider in der Innenverteidigung fraglich. Der 23-Jährige hatte sich im Pokal-Viertelfinale gegen Bremen eine Kopfverletzung zugezogen und über Gedächtnisverlust geklagt. &bdquo;Er steht auf der Kippe. Wenn es klappt, wird es eine Punktlandung“, sagte Kniat. Immerhin habe Großer am Tag nach dem Pokalspiel keine Probleme mehr gehabt. Nun werde genau beobachtet, wie der Defensivspezialist auf Belastung reagiert. &bdquo;Er macht Tests. Wenn er die nicht besteht, darf er nicht spielen. Er wird nur spielen, wenn der Arzt ihn freigibt.“ Pressekonferenz zum Nachlesen: Arminia empfängt den VfB Stuttgart II Arminia-Stürmer Roberts Uldrikis operiert Sollte das nicht der Fall sein, muss Kniat in der Abwehrreihe kreativ werden. &bdquo;Wir haben mehrerer Optionen. Stefano Russo kann als Innenverteidiger spielen, vielleicht auch Sam Schreck oder Louis Oppie. Das hat er bei Hannover 96 II schon gemacht“, erläuterte der Cheftrainer seine Abwägung. Auch eine Fünferkette sei denkbar. Er hoffe aber, dass Großer auflaufen kann. Keine Alternative sei hingegen der gelernte Innenverteidiger Semi Belkahia. &bdquo;Ich sehe ihn da nicht. Er ist weniger eine Option.“ Weniger problematisch ist der Ausfall des ebenfalls gelbgesperrten Lukas Kunze. Der 26-Jährige ist in dieser Saison ohnehin kein Stammspieler und im zentralen Mittelfeld steht Kniat ausreichend Personal zur Verfügung. Anders ist die Lage im Sturmzentrum. Der Ausfall von Roberts Uldrikis, den der Coach auf &bdquo;bis zu acht Monate“ beziffert, wiegt schwer. Der Lette hatte sich im Spiel gegen Bremen das Kreuzband gerissen und wurde am Freitag in Hamburg operiert. Zumindest mental scheint der Mittelstürmer die Hiobsbotschaft gut verkraftet zu haben. &bdquo;Er hat mir am Tag nach dem Pokalspiel gesagt, dass der Kreuzbandriss extrem scheiße ist, er es aber verkraften kann, weil wir weitergekommen sind. Er will stärker zurückkommen und denkt jetzt schon wieder an sein Comeback. Das stimmt mich positiv, dass er damit gut umgeht“, sagte Kniat. Mehr dazu: Uldrikis fällt monatelang aus Meisterschaft hat bei Arminia Priorität Den anstehenden Aufstiegskampf wird Arminia jedoch ohne Uldrikis bewältigen müssen. Julian Kania ist der einzig verbliebene Mittelstürmer im DSC-Kader. Der 23-Jährige ist mit acht Treffern zwar Toptorschütze der Bielefelder, doch Kniat sah ihn zuletzt eher in der Jokerrolle. Vor allem die Schwächen beim Spiel mit dem Rücken zum gegnerischen Tor waren Kanias Manko im Duell mit Uldrikis. &bdquo;Er weiß, dass er definitiv noch Dinge verbessern muss. Gegen Bremen hat man gesehen, dass er bei langen Bällen ab und an zu spät kommt. Genauso muss er lernen, den ersten Pfosten zu besetzen, wenn Flanken reinkommen“, erklärte Kniat und schob hinterher: &bdquo;Aber er hat eine große Stärke: Er ist ein absoluter Torjäger.“ Auch wenn Noah Sarenren Bazee und Joel Grodowski ebenfalls im Angriffszentrum eingesetzt werden könnten, habe Kania laut seinem Trainer nach dem Startelfeinsatz unter der Woche auch gegen die Stuttgarter &bdquo;gute Argumente“, erste Wahl zu sein. Auf Experimente im Anschluss an den Pokaltriumph will der Arminia-Trainer verzichten. &bdquo;Die Meisterschaft“, betont er, &bdquo;hat bei uns die Priorität 1A.“

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