Fokus auf Ingolstadt: Arminia zeigt ein bemerkenswertes Training

Bielefeld. Der Mensch im Allgemeinen gilt als Gewohnheitstier. Da macht auch der Fußballer im Besonderen keine Ausnahme, wenngleich diese Spezies sich mit Niederlagen in Serie nicht gut anfreunden kann. Nach zehn Spielen ohne Misserfolg bemühte DSC-Kapitän Mael Corboz nach dem 1:2 gegen Hansa Rockstock darum wohl auch gleich zweimal Kraftausdrücke: &bdquo;Scheiß drauf, weiter geht’s“, war eines der ersten Worte, dass der Mittelfeldspieler in die Mikrofone knurrte. Später, angesprochen auf die Tabellensituation, legte Corboz noch einmal in derben Worten nach: &bdquo;Es ist mir grade scheißegal, wie die anderen gespielt haben.“ Dass die Konkurrenz aus Dresden (1:1), Sandhausen (1:1), Saarbrücken (1:1), Wiesbaden (1:1) und Aue (1:3) ebenfalls mehr oder weniger viele Zähler liegengelassen hatte, wird den Arminen schon aufgefallen sein. Ein Punkt fehlt Bielefeld zur Tabellenspitze. Der Kapitän ging nach der Niederlage an der Ostsee verbal voran, aber er war auch sportlich vorweg marschiert – das verraten zumindest die erhobenen Werte: 12,1 Kilometer legte Arminias Dauerläufer gegen die Hansestädter zurück, 18 Bälle soll er laut Statistik erobert und sieben Torschüsse fabriziert haben, darunter die wohl beste Chance per Direktabnahme kurz vor der Pause: &bdquo;Ich mache mit dem Ball, was ich kann. Er kommt schnell und ich versuche, ihn mit der Innenseite noch rein zu machen. Ich dachte, der geht rein, aber er dreht sich leider weg vom Tor. Ich kam heute öfter zum Abschluss. Hoffentlich fallen die bald mal rein.“ Aus der Niederlage gestärkt hervorgehen &bdquo;Wir sind eine junge Truppe und wir werden von so einem Spiel lernen, so wie wir gelernt haben gegen 1860 München oder gegen Stuttgart II. Ich mache mir keine Sorgen. Wir sind nach diesem Spiel stärker als vor dem Spiel“, erinnerte Corboz an die bisher einzigen beiden Niederlagen der Saison Ende September. Was nach dem 0:1 gegen die Münchner Löwen und dem 0:3 am darauf folgenden Dienstag gegen die Schwaben wiederkehrte, war der Hinweis auf den kurzen Abstand zum nächsten Spiel. Stichwort Wiedergutmachung. Die Niederlage zügig abhaken und den vollen Fokus auf den nächsten Gegner lenken – das ist den Profis sehr lieb. Lesen Sie auch: 1:2 beim FC Hansa – Arminia Bielefeld lässt in Rostock vieles vermissen Diesmal geht es bereits am Freitag weiter gegen den FC Ingolstadt. Und beim einzigen öffentlichen Training am Dienstag ließ sich beobachten, wie konzentriert das Team die Aufgabe angeht. Gelächter und Flachsereien, wie sie bisweilen auch schon vorkamen, suchte man vergeblich. Stattdessen gab es zwischen etlichen Stangen, Dummys, Linien und in ständig wechselnden bunten Leibchen Detailarbeit. Hohe Intensität beim Elf-gegen-Elf Das Trainerteam ließ mit hoher Intensität üben und die Spieler nahmen die Gangart an. Jedes Teammitglied kann jederzeit ohne Qualitätsverlust eingewechselt werden, betont Coach Mitch Kniat immer wieder. Und trotzdem traten im Elf-gegen-Elf die vermeintlichen Startkandidaten (Team weiß) gegen die möglichen Joker (Team rot) an. Und die Roten zeigten sich on Fire, drückten permanent und erzielten nach engagierter Einzelleistung von Mizuta das einzige Tor der Trainingspartie. Es könnte gegen Ingolstadt gerade auf die Akteure mit weniger Spielpraxis ankommen, denn komplett ist Kniats Kader derzeit nicht. Im Training fehlten neben Joel Felix (Muskelverletzung) und André Becker (gereizte Achillessehne) noch Noah Sarenren Bazee (muskuläre Probleme) und Jeredy Hiltermann. Gerade angesichts der Verletzungsgeschichte von Letzterem fährt den Fans schnell ein Schreck in die Glieder. Doch der Mittelstürmer muss diesmal nur einen Infekt auskurieren. Lesen Sie auch: &bdquo;Extrem respektlos“: Arminia Bielefelds Trainer im Clinch mit dem Schiedsrichter Die klaren öffentlichen Worte von Mitch Kniat zur Leistung von und Kommunikation mit Schiedsrichter Nicolas Winter werden wohl vom DFB nicht weiter untersucht und ziehen laut Verein nach derzeitigem Stand kein weiteres Verfahren nach sich.

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