Arminia-Coach bleibt bei Personalfragen beharrlich geheimnisvoll

Bielefeld. Murmeltiere gibt es im Tierpark Olderdissen und gelegentlich auch beim Pressegespräch des DSC Arminia Bielefeld vor der jeweils nächsten Partie. Gemeint ist natürlich das berühmte, täglich grüßende Murmeltier, mit dem sich DSC-Trainer Mitch Kniat immer konfrontiert sieht. Wie in einer Endlosschleife prasseln die Fragen nach der Aufstellung auf den Coach ein, und mit ebensolcher Beharrlichkeit und ruhigem Gemüt versichert der Coach, dass er schon die beste Startelf finden werde und alle einsatzbereiten Spieler Kandidaten für einen Einsatz ab Minute eins seien. So war es auch vor der Partie gegen den TSV 1860 München, die am Samstag zu leicht ungewohnter Zeit, um 16.30 Uhr, in der Schüco-Arena angepfiffen wird. Arminia spielt nach dem 3:1-Erfolg in Aue als Tabellenführer-Besieger. Ein Triumph, der den Trainer auch bezüglich der ersten Elf zu guten Erkenntnissen brachte? &bdquo;Für mich gab es keine neuen Erkenntnisse, für die Öffentlichkeit schon. Dass Mael Corboz Tore schießen kann, dass André Becker, auch, ohne dass er Tore schießt, ein gutes Spiel machen kann, das wussten wir vorher schon“, nennt Kniat Beispiele. Der Name, der aktuell wohl am häufigsten in der Öffentlichkeit genannt wird, ist Marius Wörl. Einer, der gegen Aue - und schon in Spielen davor - absolut überzeugte und sogar eine Vergangenheit bei 1860 München hat, was ihn zusätzlich anfixen dürfte. &bdquo;Jeder, der zur Halbzeit reinkommt, hat auch immer den Anspruch, in der kommenden Woche zu starten“, hält sich Kniat allgemein. Einen Bonus für die Vereinsvergangenheit gibt es nicht Den &bdquo;Vergangenheits-Bonus“ gäbe es bei ihm nicht, versichert der Bielefelder Trainer. Ginge es nach Ex-Vereinen, dann müssten Wörl, Christopher Lannert, Semi Belkahia und Merveille Biankadi spielen. Alle standen schon bei den Münchner Löwen unter Vertrag. Kniat: &bdquo;Da bin ich rigoros. Wer gut trainiert, wer gut spielt, wird von Anfang an spielen - und vor allem die Leute, die für 1860 passen. Vergangenheit interessiert mich nicht.“ Lesen Sie auch: Härtefall Marius Wörl: Arminia-Trainer Kniat gehen die Argumente aus Nicht zur Verfügung stehen werden Jeredy Hilterman (Fußprobleme), Nassim Boujellab (Zehenbruch) und Belkahia, der sich im Aufbautraining befindet. Mittelstürmer Julian Kania hatte Rückenprobleme und der gegen Aue ein- und wieder ausgewechselte Noah Sarenren Bazee wird mit seinem lädierten Oberschenkel noch geschont. Die zuletzt kränkelnden Christopher Lannert, Jonas Kersken und Stefano Russo sind wieder komplett genesen. &bdquo;Aktuell läuft es gut, aber es wäre auch vermessen zu sagen, dass alles picobello läuft. Wenn man die erste Halbzeit gegen Aue sieht, dann haben wir auch Probleme gehabt. Nach der zweiten Halbzeit kann man sagen, dass wir keine Probleme haben. Aber Fußball ist ja so schön, dass man Probleme mit einfachen Kniffen lösen kann.“ 1860 München als der angeschlagene Boxer Zurück zur Ausgangsfrage, über die sich, auch, ohne dass der Trainer konkret wird, munter spekulieren lässt. Kniat tauschte in seiner Startelf bislang immer nur in homöopathischen Dosen. Optionen, die sich gegen den Tabellenvorletzten aus München anbieten, wären Wörl statt Lukas Kunze starten zu lassen. Isaiah Young käme als Alternative für Biankadi infrage, der vorne links großen Einsatz zeigt, aber vor dem Tor gerade glücklos wirkt. &bdquo;Entscheidend ist, dass Merv früher auch so Phasen hatte, in denen er dann weniger gemacht hat. Die gibt es bei ihm nicht mehr. Er läuft extrem viel. Das Einzige, was ihm fehlt, ist das Erfolgserlebnis“, bestärkt Kniat den Offensivspieler. Rückblick: Arminia Bielefeld gegen 1860: erst die Relegation, dann zu &bdquo;Dalli, Dalli“ Beim Gegner läuft es aktuell so gar nicht. Ein Sieg und vier Niederlagen ließen die Löwen tief in den Tabellenkeller rutschen. &bdquo;München hat sich top auf Drittliganiveau verstärkt. Das ist eine Mannschaft, die auf keinen Fall unten reingehört“, warnt Kniat, der das Bild vom angeschlagenen Boxer bemüht. Sein Team dürfe nicht zu siegessicher sein. &bdquo;Wir wollen unser Spiel, genau wie wir es vorhaben, durchziehen. Man hat immer wieder Optionen, um sich anzupassen. In der Phase, in der sie sich befinden, sind sie für jede Mannschaft eklig zu bespielen.“

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