Das Rätsel Jeredy Hilterman: Arminia Bielefeld klärt auf

Bielefeld. Mit großen Erwartungen ist Jeredy Hilterman Anfang Juli von den Fans in Bielefeld empfangen worden. Doch bisher ist der Sommer-Neuzugang bei Arminia noch so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten. Klub-Offizielle sprachen stets knapp von einer Fußverletzung, zuletzt machten Gerüchte über Eingewöhnungsprobleme des Stürmers die Runde. DSC-Sportchef Michael Mutzel hat zum Fall Hilterman nun ausführlich Stellung bezogen. &bdquo;Der Spieler hat eine hartnäckige Reizung im Fuß, die ihn beeinträchtigt. Eine Sehne an der Fußsohle bereitet ihm Schmerzen“, klärt Mutzel auf und spricht von einer &bdquo;eher untypischen Verletzung“. Diese ist der Grund, aus dem Hilterman seit seiner Ankunft in Bielefeld bisher keinerlei regelmäßiges Training absolvieren konnte. Während des Trainingslagers im Juli in Südtirol schwächte den Angreifer zudem ein Magen-Darm-Virus. Der Infekt verflüchtigte sich, die Fußprobleme blieben. Und &bdquo;darunter leidet er“, sagt Mutzel. Schon in der Vorsaison, als Hilterman (16 Treffer und acht Torvorlagen in 35 Spielen) den niederländischen Zweitligisten Willem II Tilburg zum Aufstieg in die Ehrendivision schoss, habe der Profi Fußprobleme gehabt, die sich über die Sommerpause zurückbildeten. Mutzel zufolge konnte diese Entwicklung aus den Ergebnissen des Medizinchecks in Bielefeld nicht als größeres Problem abgeleitet werden, zumal auch Hilterman selbst davon ausging, nach der Sommerpause wieder voll einsatzfähig zu sein. Doch es kam anders. Bei Arminias Hilterman kommt viel zusammen Kaum war der Nationalspieler Surinams bei Arminia angekommen, fiel er auch schon aus. Und kam bisher nicht richtig auf die Beine. Hilterman, der sich die Rückennummer 9 der im Sommer zurückgetretenen Klublegende Fabian Klos aussuchte, will zwar, aber sein Körper lässt ihn aktuell noch nicht. Für jeden Sportler ein blödes Gefühl, insbesondere aber für jene, die an neuer Wirkungsstätte nur zu gern zeigen würden, warum man sie verpflichtet hat. Realisieren zu müssen, dass das bisher nicht funktioniert wie erhofft, kann schon mal aufs Gemüt drücken. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds neuer Stürmer will als Nummer 9 in Klos’ Fußstapfen treten &bdquo;Jeredy war bei unseren Spielen im Stadion, er ist nah an unserer Mannschaft. Er hat Bock, er will zeigen, was er kann. Aber er ist nicht schmerzfrei. Das heißt, er kann nicht so mitmischen, wie er sich das gewünscht hatte. Dann können die ersten Wochen für einen neuen Spieler, insbesondere wenn er erstmals ins Ausland wechselt, schon sehr herausfordernd sein“, deutet der 44 Jahre alte Ex-Profi Mutzel an, dass es für Hilterman nicht immer so ganz einfach war in seinen ersten Arminia-Wochen. Eines kann Mutzel, der den 26-Jährigen als &bdquo;offenen, positiven Typen“ bezeichnet, zudem sicher sagen: &bdquo;Jerry fühlt sich weder unwohl bei uns noch hat er Heimweh. Er brennt darauf, zeigen zu können, was er drauf hat.“ Aber dafür müssen die Schmerzen verschwinden. &bdquo;Er muss gesund und bei einhundert Prozent sein. Alles andere bringt nichts. Das haben wir ihm auch klar gesagt und wir haben den Eindruck, dass wir ihm damit einen gewissen selbstauferlegten Druck genommen haben, dass er sofort funktionieren muss“, ergänzt Mutzel. Zumal Arminia in André Becker und dem erst Anfang August verpflichteten Julian Kania in diesem Sommer noch zwei weitere neue Stürmer geholt hat und im Angriff gut besetzt ist. Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld verpflichtet Sturm-Turm: André Becker kommt von Viktoria Köln Was hat die Kania-Verpflichtung mit Hilterman zu tun? Die vergleichsweise späte Kania-Verpflichtung und Hiltermans Verletzung stünden in keinem direkten Zusammenhang, sagt Mutzel: &bdquo;Der erste Kontakt zu Julian war schon viel früher zustande gekommen. Wir haben in der Liga und den Pokalwettbewerben zusammen über 40 Spiele. Wir wollten von Anfang an drei Stürmer haben, zumal es auch drei völlig unterschiedliche Typen sind.“ Zählt man das junge Eigengewächs Henrik Koch hinzu, verfügt der DSC sogar über vier zentrale Angreifer. Koch aber tue sich aktuell etwas schwer, weshalb er an den ersten drei Spieltagen dieser Saison auch nicht dem Spieltagskader angehörte. Wann Hilterman, der bisher nur im Test gegen Clarholz (1:0) eine Halbzeit lang das Arminia-Trikot trug, wieder voll mittrainieren kann, ist ungewiss. &bdquo;Jeredy trainiert aktuell noch individuell. Wir müssen die Entwicklung abwarten und täglich beobachten, wie sein Fuß auf Belastung reagiert. Wann er bei einhundert Prozent sein wird, ist aktuell nicht abschließend zu sagen. Er bekommt von uns auf jeden Fall die Zeit, die er braucht“, sagt Mutzel. Hiltermans lädierter Fuß zeigt &bdquo;starke Reaktion“ Während sich die Mitspieler auf dem Trainingsplatz austoben, hat Hilterman das neue Trainings- und Leistungszentrum des DSC besser als jeder seiner Teamkollegen von innen kennengelernt. Als er in der Vorwoche zum ersten Mal wieder mit den anderen auf dem Trainingsplatz stand, &bdquo;hat man ihm die Freude angesehen“, sagt Mutzel. Doch sie war nur von kurzer Dauer. &bdquo;Sein Fuß hat eine starke Reaktion gezeigt, weshalb wir noch weitere Diagnosen heranziehen werden, um ihn bestmöglich behandeln und wieder in Topform bringen zu können.“ Hiltermans Vertrag ist laut dem Portal Transfermarkt.de bis Juni 2026 datiert. Er hat also noch genug Zeit, sein Können unter Beweis zu stellen. Lesen Sie auch: Taktikcheck: Arminia Bielefelds hinderliche Unwucht gegen Essen

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