
Kiens. „Das einzige, was ich erwarte, ist ein gutes Testspiel, in dem wir uns 45 Minuten pro Spieler bewegen können, in dem wir viel den Ball haben. Jeder wird auf seine Spielzeit kommen. Da kann man auch mal Spaß haben und viele Tore erzielen. Für die ganze Region ist das ein super Testspiel“, sagte Mitch Kniat vor der Partie gegen die Südtiroler Regionalauswahl, die der DSC mit 10:0 gewann.
Dem Coach und allen Beteiligten vonseiten des DSC Arminia Bielefeld war natürlich klar, dass es hier weniger um sportlichen Feinschliff geht. Die Partie, die es im vergangenen Jahr auch gegeben hatte und die mit 12:0 für Arminia ausgegangen war, dient Präsentationszwecken. Darum band Kniat in sein Statement vor der Partie auch gleich die Partie am kommenden Samstag gegen den italienischen Zweitligisten Spezia Calcio mit ein: „Am Wochenende ist ein ganz anderer Test.“
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Die Testspiele plus die Trainingsleistung der kommenden zwei Wochen werde über die Stammplätze entscheiden. „Alle sind gerade am Anschlag. Es kann auch noch viel passieren. Es gibt immer ein paar Rückschläge, die man nicht einkalkulieren kann“, so der Coach.
Das erste Tor fällt nach einer knappen halben Stunde
Dass Christopher Lannert am Mittwoch nicht teilnahm, zählt noch nicht zu den Rückschlägen. Der Rechtsverteidiger hatte vor dem Trainingslager bereits mit einem Infekt ausgesetzt. Nach den intensiven Einheiten der ersten Tage in Kiens gönnte Kniat dem 26-Jährigen eine Atempause.
Es dauerte eine knappe halbe Stunde, bis Arminia gegen gut verteidigende Gastgeber das erste Tor erzielte. Henrik Koch staubte nach Vorlage von Biankadi ab. Zuvor hatte der DSC drei aussichtsreiche Möglichkeiten teils etwas fahrlässig vergeben. Doch nach dem Führungstreffer klingelte es weiter. Mika Schroers (2:0, 32., 4:0, 43.) und noch einmal Koch (3:0, 31.) machten es standesgemäß. Kurz nach der Pause, in der Kniat wie angekündigt komplett getauscht hatte, fielen das 5:0 (Becker, 52. FE), 6:0 (Mizuta, 54.), 7:0 (Wörl, 66.), 8:0 (Corboz, 72.), 9:0 (Wörl, 74.), 10:0 (Mizuta, 81.).

Mitch Kniat lobte nach dem Spiel: „Am Anfang ist die Gegenwehr unterklassiger Mannschaften immer viel größer. Wenn man das erste und zweite Tor gemacht hat, wird es einfacher. Es hat mich gefreut, dass sich viele Jungs mit einem Tor belohnt haben. Was auch wichtig war: dass wir keine Torchance zugelassen haben.“ Weil André Becker den ersten Elfmeter (zum 5:0) der Vorbereitung traf, kündigte Kniat lachend an: „Der bleibt erstmal Schütze.“
SPD-Politiker Kevin Kühnert schaut zu
Doppeltorschütze Marius Wörl analysierte: „Wir haben heute gut unsere Abläufe gemacht. Am Anfang sind die noch spritzig, aber wir haben die gut bespielt. Wenn die ersten Tore reingehen, kommt der Spielwitz. Das Spiel am Samstag über zweimal 60 Minuten wird ein richtiger Härtetest. Das tut uns nochmal gut für die Fitness.“
Der Sieg des DSC fand unter den Augen zahlreicher Prominenz statt. So waren Vereinspräsident Rainer Schütte, Schatzmeister Rainer Kobusch und Aufsichtsratschef Maurice Eschweiler zu einer mehrtägigen Visite angereist. Und ein Edelfan stand auch in den Reihen der rund 200 Zuschauer: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Der Arminia-Fan verband seinen Urlaub mit dem Besuch beim Testspiel. „Das sind hier so meine Gefilde“, sagte er und plauderte aus, dass er sich für die kommende Saison ein Lannert-Trikot angeschafft hat.
Arminia (1. Halbzeit): Kersken – Geerkens, Schneider, Felix, Oppie – Kunze, Lukas, Schreck – Biankadi, Koch, Schroers.Arminia (2. Halbzeit): Kersken – Yildirim, Großer, Obermeyer, Lippert – Corboz, Russo – Boujellab, Wörl, Mizuta – Becker.