„Wir sind im Abstiegskampf“: Arminia-Legende Klos redet Klartext

Bielefeld. Es muss Fabian Klos vorgekommen sein wie ein schlechtes Déjà-vu. Nach der 0:2-Niederlage gegen Ulm musste der Arminia-Kapitän im vierten Jahr in Folge erklären, warum sich der Klub in einer sportlich bedrohlichen Situation befindet. Der Mann, den sie in Bielefeld &bdquo;Fußballgott“ rufen, redete nach der dritten Niederlage in Folge Klartext. &bdquo;Wir müssen uns der Situation bewusst sein und brauchen uns da nichts vorlügen oder die Tabelle schönreden. Wir sind, Stand heute, im Abstiegskampf. Alles andere wäre fatal, wenn wir das ignorieren würden. Wir müssen uns der Situation bewusst sein, ohne uns in die Hose zu machen. Und vielleicht haben wir das heute teilweise gemacht“, sprach der 36-Jährige aus, was viele längst denken. Nur noch vier Punkte trennen die Bielefelder von der Abstiegszone. Für Klos höchste Zeit, der bitteren Realität ins Auge zu blicken: &bdquo;Ich mache jetzt das vierte Jahr Abstiegskampf mit. Aber jetzt ist auch mal gut.“ Als er das aussprach, plätscherte ein Schwall Wasser aus der Tribünendecke. &bdquo;Vielleicht ist das bezeichnend, dass es jetzt hier gerade von der Decke regnet, aber mich noch verfehlt. Also ist noch Hoffnung da“, baute der 36-Jährige das bauliche Malheur spontan in sein Statement ein. Klos schweigt zur ersten Halbzeit Der Torjäger erinnerte an die Hinrunde: &bdquo;Wir müssen schleunigst zusehen, dass wir dahin kommen, wo wir vor der Winterpause waren. Da waren die Leistungen deutlich besser. Da haben wir nicht aus dem Grund nicht gewonnen, weil wir die Leistung nicht gebracht haben, sondern weil wir dumm waren. Im Moment ist das zu wenig. Wir müssen Punkte sammeln. Das ist Abstiegskampf“, wiederholte er. Fußballgötter-Dämmerung? &bdquo;Ich will keinem Angst machen. Ich habe den festen Glauben, dass wir am Ende der Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Aber dafür müssen wir jetzt anfangen, Punkte zu sammeln“, betonte Klos und ergänzte später noch einmal: &bdquo;Ich möchte die Situation weder dramatisieren noch möchte ich sie verkennen. Aber man muss sie klar ansprechen.“ Gegen Ulm hatte er überraschend nur 45 Minuten auf dem Platz gestanden, war erst nach der Pause für Leandro Putaro eingewechselt worden. Das kommentierte er gelassen: &bdquo;Es ist nichts Neues, dass der Trainer in Englischen Wochen auch mal durchwechselt.“ Zur Leistung seiner Kollegen in der ersten Halbzeit äußerte sich der Kapitän nicht. &bdquo;Das haben wir uns versprochen.“ Grundsätzlich meinte er aber: &bdquo;Es ist erschreckend, wie wenig Ulm machen musste, um gegen uns das Spiel zu gewinnen. Natürlich haben die alles reingeworfen und haben gut gekämpft. Aber ich glaube, die würden nicht von sich behaupten, dass sie ein super Spiel gemacht haben. Trotzdem haben sie gewonnen.“ Klos bleibt zuversichtlich Kurz nach dem Spiel suchte Klos nach den passenden Worten, setzte immer wieder neu an: &bdquo;Ich habe keine Erklärung dafür, dass es nicht läuft. Ich habe nach so einem Spiel noch nie eine plausible Erklärung geben können. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil ich es nicht kann“, gab er zu. &bdquo;Ich glaube, dass wir zum Schluss schon einige Tormöglichkeiten hatten. Wie zwingend die waren, kann ich nicht sagen - ich bin jetzt gerade eine Minute vom Feld runter. Ich glaube, es wäre schon ein Tor möglich gewesen.“ Am Samstag (14 Uhr) steht das Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten Regensburg an, die am Mittwoch mit 0:1 gegen Dortmund II verloren haben. Ein Himmelfahrtskommando? &bdquo;Vielleicht sagen wir nach dem Regensburg-Spiel, dass es in unserer Situation nichts leichteres gab, als gegen eins der Top-Teams der Liga zu spielen. Zu verlieren haben wir da nichts. Wir spielen auswärts und sind in einer schlechten Phase“, skizzierte Klos die Chancen. Und er gab seinen Zuhörern noch ein Versprechen mit: &bdquo;Wichtig ist, dass wir zusammenstehen. Ich werde diese Jungs und diese Mannschaft bis zu meinem letzten Tag hier bei Arminia verteidigen, weil die Mannschaft Charakter hat.“

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