Arminias Wintzheimer: "Wenn ich nur auf der Bank sitze, wäre ich hier falsch"

Kiens. Über zu wenig Reisekilometer kann sich Manuel Wintzheimer dieser Tage nicht beschweren. Zunächst ging es für den Angreifer mit dem 1. FC Nürnberg nach Niederösterreich. Dort reiste der 24-Jährige schon am zweiten Tag wieder ab, um für Verhandlungen und Vertragsunterschrift nach Bielefeld zu reisen. Mit Arminia ist er nun in Südtirol und arbeitet am Feinschliff für die kommende Saison in der 3. Liga. Die Zeit im Pustertal kommt auch Wintzheimer gelegen, um seine neuen Kollegen besser kennenzulernen. "Michael Mutzel und Mitch Kniat haben nach meinem bisherigen Eindruck eine gute Mannschaft zusammengestellt und auch darauf geachtet, dass die Typen zum Spielsystem passen“, lautet sein Urteil. Der Kader habe eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Zu Letzteren ist auch der Stürmer zu zählen. Bei Bayern München durchlief er sämtliche Nachwuchsabteilungen, bekam das bajuwarische Selbstverständnis mit. "Beim FC Bayern war immer klar: Man muss jedes Spiel gewinnen, immer Leistung bringen, man ist immer der Favorit." Zudem spielte er in sämtlichen U-Nationalmannschaften und verbuchte für den HSV, den VfL Bochum, Eintracht Braunschweig und Nürnberg in 112 Zweitligaspielen 32 Torbeteiligungen. Wechsel zu Arminia kein Rückschritt Mit der Leihe zu Arminia kommt nun ein weiterer Verein der Kategorie "Traditionsverein" hinzu. Ein Kriterium, dass Wintzheimer durchaus wichtig ist. "Ich suche mir schon bewusst Vereine aus, die eine große Fanbase haben." Von Vorteil sei auch gewesen, dass er Sportchef Mutzel aus der gemeinsamen Zeit in Hamburg kannte. "Er kennt natürlich meine Stärken und meine Schwächen. Deshalb hat er sich dazu entschlossen, mich zu verpflichten", sagt der Angreifer. Dass der Wechsel nach Bielefeld und in die 3. Liga einen Schritt zurück bedeutet, empfindet Wintzheimer nicht so. "Ich sehe den Wechsel überhaupt nicht als Rückschritt." In der zurückliegenden Saison war nach einer enttäuschenden Hinrunde in Nürnberg auch die Leihe nach Braunschweig kein durchschlagender Erfolg. Bei Arminia soll die Karriere nun wieder Fahrt aufnehmen. "Für mich ist es wichtig, wieder auf dem Platz zu stehen, mal wieder 30 Spiele zu machen. Ich will wieder Spaß am Fußball haben und zeigen, was in mir steckt", sagt Wintzheimer und unterstreicht seinen Anspruch: "Wenn ich nur auf der Bank sitzen würde, wäre ich hier definitiv falsch." Verbleib in Bielefeld nicht ausgeschlossen Im Angriff kann er durch seine Fähigkeiten den Unterschied ausmachen. Das stellte er bei den Testspielen gegen Rot Weiss Ahlen und eine Pustertalauswahl mit jeweils einem Dreierpack direkt unter Beweis. Körperlich robust, lauffreudig und vor allem torgefährlich präsentierte sich Stürmer. "Die Charakterisierung 'arbeitender Torjäger' trifft auf jeden Fall auf mich zu", sagt Wintzheimer. Trotz des hervorragenden Einstands wolle er sich im Hinblick auf Tore und Vorlagen keine Ziele für die kommende Saison setzen. Um den Platz im Sturmzentrum in der von Mitch Kniat bevorzugten 4:3:3-Formation muss er sich perspektivisch mit Fabian Klos streiten. Wintzheimer sieht die Situation dennoch gelassen. "Natürlich ist es auch ein Konkurrenzkampf, aber den nehme ich an." Er habe einen "Riesenrespekt" vor Klos und wolle auch von ihm lernen. Zudem könne er in der Offensive auf mehreren Positionen spielen. Ob er das über die Leihe in dieser Saison tun wird, kann er noch nicht sagen. "Ausgeschlossen ist nichts", erklärt Wintzheimer. "Gucken wir doch einfach mal, wie die Saison für unsere Mannschaft und mich persönlich verläuft."

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