
Bielefeld. Arminia Bielefeld ist derzeit auf vielen Ebenen eine Baustelle. Nach dem Abstieg in die 3. Liga muss aus wenig Geld viel herausgeholt werden. Der neue Sportchef Michael Mutzel arbeitet deshalb mit Hochdruck daran, innerhalb kürzester Zeit einen neuen, schlagkräftigen Kader zu basteln. Ebenso werden Trainer- und Funktionsteam in weiten Teilen neu aufgestellt. Und auch abseits des sportlichen Bereichs muss der DSC personelle Veränderungen herbeiführen, den Gürtel enger schnallen. Maßnahmen, die bei einem Teil der Belegschaft auf Kritik stoßen. Diese wurde nun in einem Brief an die Vereinsspitze deutlich gemacht.
Wie diese Redaktion bereits berichtete, muss aufgrund des eingeschlagenen Sparkurses knapp ein Drittel der etwa 70 Mitarbeitenden der Geschäftsstelle den Verein verlassen. Allerdings nahm Arminia dabei keine Entlassungen vor, sondern verzichtete auf die Verlängerung von befristeten Verträgen, die zum Saisonende ohnehin ausgelaufen wären. Der verbleibenden Belegschaft wurde vom Geschäftsführer-Duo Christoph Wortmann und Michael Mutzel ein Plan vorgestellt, der für die Beschäftigten einen gestaffelten Gehaltsverzicht vorsieht. Dabei handelt es sich jedoch um eine freiwillige Maßnahme.
Dennoch regt sich in Teilen des Personals Kritik an den Plänen der Klubbosse, die nun in einem Brief an das Präsidium und den Aufsichtsrat sowie an die Geschäftsführung resultierte. Es herrscht Unverständnis darüber, warum die Belegschaft den Preis für einen Absturz zahlen soll, an dem sie selbst am wenigsten Schuld trägt. Zudem wird mehr Transparenz eingefordert. "Die Fragen der Mitarbeitenden sind berechtigt, sie wollen die Ursachen verstehen. Sie fragen sich, warum ist es so weit gekommen und wo sind Fehler in den vergangenen Jahren passiert. Das ist Teil des Prozesses und der wichtigen Aufarbeitung", sagte Christoph Wortmann auf Anfrage und betont: "Es ist wichtig, dass man miteinander spricht." Mutzel wollte sich im Rahmen des Trainingsauftakts am Mittwoch nicht zur Thematik äußern.
Laut Wortmann befinde sich die Geschäftsführung in stetigem Austausch mit den Mitarbeitenden und den Gremien. "Das sind aber Gespräche, die zum einen erst einmal intern geführt werden und zum anderen noch längst nicht abgeschlossen sind. Wir befinden uns in einem engen Abstimmungsprozess."