Bielefeld. Eine Stunde lang lag Arminia Bielefeld souverän in Front, ohne wirklich in der Defensive etwas anbrennen zu lassen. Doch binnen zwei Minuten meldete sich der VfL Wolfsburg zurück und egalisierte die DSC-Führung. So belohnte sich die Mannschaft von Trainer Frank Kramer für einen beherzten Auftritt nicht und musste schließlich mit einem 2:2 (1:0) leben.
Kramer sah nur einen Grund, seine Startelf im Vergleich zum 1:0 beim VfB Stuttgart zu ändern. Alessandro Schöpf rückte für den erkrankten Florian Krüger auf die Zehner-Position. Wie auch beim ersten Saisonsieg agierte der DSC in der 4:2:3:1-Formation.
Wie es zu erwarten war, versuchte der Favorit aus Niedersachsen, die Kontrolle zu übernehmen. Allerdings war von feinen Kurzpässen nichts zu sehen. Im Gegenteil: In den Anfangsminuten flog der Ball pingpongartig über den Rasen. Kramer blieb seiner Taktik treu, den Gegner früh anlaufen zu lassen. Ein Grund, weshalb sich die Grün-Weißen ausschließlich mit langen Bällen befreien konnten.
Der Arminia-Newsletter
Okugawa schießt das erste Tor
Anders die Hausherren, die mit dem ersten gefährlichen Angriff gleich ins Schwarze trafen. Und wie: Patrick Wimmer tankte sich gegen mehrere Gegenspieler über den rechten Flügel durch und setzte dann Masaya Okugawa gewitzt in Szene. Der Japaner nahm das Spielgerät volley und traf sehenswert in die linke untere Ecke (11.).
Und zum zweiten Tor fehlten nur Zentimeter. Nach einem langen Abschlag von Stefan Ortega Moreno leitete Fabian Klos mit dem Kopf auf den in den Raum stürmenden Schöpf weiter. Erst entfernte er sich mittels einer Körpertäuschung von Gegenspieler Sebastiaan Bornauw, sein Abschluss strich jedoch Zentimeter am Gehäuse vorbei (17.). Die DSC-Akteure gingen griffig in die Zweikämpfe, ließen den Wolfsburgern, die sich kaum entfalten konnten, keinen Platz zum Atmen.
Wimmer verlässt verletzungsbedingt den Platz
Nach 27 Minuten verzeichnete der VfL die erste Torannäherung. Nach einer Ecke von Maximilian Arnold war Kevin Mbabu mit dem Kopf am schnellsten an der Hereingabe - keine Gefahr für Ortega Moreno. Auch der Keeper musste mitansehen, wie Wimmer verletzungsbedingt den Platz verlassen musste. Die Mannschaftsärzte behandelten den 20-Jährigen daraufhin am Gesicht. Edimilson Fernandes durfte sich ab der 30. Minute beweisen.
Mit der Zeit nisteten sich die Gäste immer mehr in der Hälfte der Ostwestfalen ein, ohne dabei aber großartig ins letzte Drittel vorzustoßen. Fabian Klos stand nach erfolgreichem Ballgewinn oftmals alleine auf weiter Flur, so dass die eigene Ballbesitzzeit nicht sonderlich lang war. Und dennoch brachten die Gastgeber das 1:0 in die Pause.
VfL kommt mit mehr Elan aus der Pause
Mit mehr Elan kam der VfL aus der Pause. Diesmal dauerte es nur drei Minuten, bis der Tabellenvierte erstmals in Bielefelds Sechzehner vorstellig wurde. Nach einem intelligenten Rückpass von Ridle Baku hämmerte Lukas Nmecha das runde Leder allerdings weit über den Kasten.
Präziser machte es Klos auf der anderen Seite. Nach einem Foul von Mbabu an Schöpf zeigte Referee Martin Petersen auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte der bis dato unauffällige Stürmer trocken unten links zum 2:0 (54.). Mit viel Wut im Bauch folgte die Antwort der Gäste prompt. Fernandes ließ sich von Dodi Lukebakio den Ball abluchsen. Der Wolfsburger Joker bediente in der Mitte mustergültig Wout Weghorst, der nur noch den Fuß hinhalten musste (62.).
Plötzlich überrennt der VfL die Arminen
Und es kam noch dicker für den DSC: Weil Jacob Laursen Maximilian Philipp nicht am Pass und Joakim Nilsson Nmecha nicht am Abschluss hindern konnte, stand es plötzlich 2:2. Binnen etwas mehr als einer Minute egalisierten die Grün-Weißen die Bielefelder Führung. In Folge wirkten die Arminen total verunsichert. Auf einmal schlichen sich zahlreiche Nachlässigkeiten und leichte Fehler ein, die man sich vorher nicht geleistet hatte.
Und so kippte das Spiel komplett, Arminia kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Der VfL dagegen drückte weiter auf das Gaspedal und somit auf das 3:2. Den Freistoß Arnolds und Kopfball Bornauws konnte Ortega Moreno allerdings entschärfen (75./77.). Auf der gegenüberliegenden Seite versuchte es Fernandes aus der Distanz - eine leichte Beute für Koen Casteels (80.). Die Kräfte schwanden bei beiden Teams in der Schlussphase, so dass sich der DSC sowie der VfL mit einem Punkt begnügen mussten.
Lesen Sie hier das Spiel nach:
 
                 
         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
                                 
                                 
                                