Arminia hält Fabian Klos: Welche Abstriche der Kapitän machen muss

Bielefeld. Zehn Jahre hielt die emotionale und äußerst erfolgreiche Beziehung schon, nun kommt ein elftes hinzu: Fabian Klos bleibt für ein weiteres Jahr bei Arminia Bielefeld. Der 33-jährige Stürmer hat an diesem Freitag das vom Klub vorgelegte Arbeitspapier bis Juni 2022 unterzeichnet. Viele Fans hatten seit Wochen allen voran in sozialen Medien gefordert, endlich eine Vertragsverlängerung zu verkünden. Obgleich im Lauf der vergangenen Spielzeit längst nicht sicher schien, ob Klos tatsächlich eine Zukunft bei Arminia hat oder sich der Erstligist in der Offensive verändern will, fanden die Parteien nun zusammen. Vor allem auf Spielerseite mussten Abstriche gemacht werden: Den Status als mannschaftsinterner Topverdiener wird Klos künftig nicht mehr innehaben, sportlich muss er sich auf einen offenen Kampf mit Neuverpflichtung Janni Serra (23/Holstein Kiel) einstellen. Klos traut sich "noch ein, zwei Jahre auf höchstem Niveau" zu Auch für Arminia hat diese Verlängerung durchaus ihren Stellenwert, nachdem sich zuletzt einige Spieler wie Andreas Voglsammer gegen einen Verbleib entschieden hatten. Da der Abgang weiterer Identifikationsfiguren wie etwa Torhüter Stefan Ortega Moreno nicht auszuschließen ist, hätte ein Abgang von Klos das Potenzial gehabt, die Nervosität vieler Anhänger in Unmut umschlagen zu lassen. Der Spieler selbst hatte stets betont, zunächst mit Arminia zu sprechen, aber seine Karriere notfalls an anderer Stelle fortführen zu wollen. "Dass ich im Sommer aufhöre, ist ausgeschlossen", sagte er vergangenen Monat im großen Interview mit nw.de. "Ich traue meinem Körper noch mindestens ein, zwei Jahre auf höchstem Niveau zu." Der Kapitän ermöglicht sich selbst die Verlängerung Der Verbleib gelang auch, weil Arminia Bielefeld sich mit dem Klassenerhalt finanziellen Spielraum schuf. Am Ligaverbleib war Klos mit seinem Elfmetertor in Stuttgart maßgeblich beteiligt. Es war, und auch daher weinte Klos nach Spielende hemmungslos, ein Tor, das ihm die Zukunft bei seinem Herzensklub ermöglichte. Es ist kein Geheimnis, dass Klos sich nicht vor der Kulisse eines Geisterspiels von Arminia verabschieden wollte - nun stehen die Zeichen gut, dass der diesjährige Kapitän noch mindestens 17 Spiele vor DSC-Publikum erleben wird. Auch wenn Klos, der nach dem Drittliga-Abstieg 2011 vom VfL Wolfsburg II zum DSC stieß, in der Bundesliga nicht die Torjägerrolle vergangener Jahre einnehmen konnte, erzielte bei Arminia in der Saison 2020/21 kein Spieler mehr Treffer als er (5). Insgesamt kommt er auf 157 Tore in 362 Pflichtspielen, womit er mit großem Abstand Bielefelder Rekordtorschütze ist. Mehr Pflichtspiele als Klos hat für Arminia nur Ex-Torhüter Wolfgang Kneib (404) absolviert - um ihn zu überholen, müsste Klos allerdings mindestens bis 2023 für den DSC auflaufen. "Wir haben einen gemeinsamen Weg festgelegt" "Mit seiner Erfahrung und seiner Qualität wird er uns auch in der zweiten Bundesliga-Saison helfen, unsere Ziele zu erreichen", sagt Sport-Geschäftsführer Samir Arabi zur Verlängerung. "Wir haben jetzt sehr gute Gespräche mit ihm geführt und einen gemeinsamen Weg für die Zukunft festgelegt. Wir freuen uns darauf und sind froh, dass Fabian dem DSC Arminia erhalten bleibt", ergänzt Trainer Frank Kramer. Und der Spieler selbst? Der hält sich kurz. "Nach zehn Jahren braucht man eigentlich nicht mehr viel sagen", wird Fabian Klos zitiert. "Ich bin froh und stolz, für diesen Verein noch ein weiteres Jahr in der Bundesliga auflaufen zu dürfen – besonders weil ich dadurch die Möglichkeit bekomme, endlich wieder vor unseren Fans zu spielen."

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