Mit einem echten Kraftakt hat Arminia Bielefeld beim formstarken FSV Mainz 05 einen Zähler ergattert. Andreas Voglsammer traf beim 1:1 (0:0)-Remis zum Ausgleich - ein eher glücklicher Punkt, der dem DSC aber im Kampf um den Ligaverbleib noch sehr nützlich sein kann.
    
Nicht nur für den gelbgesperrten Amos Pieper, sondern auch für Fabian Klos - zuletzt durch eine Fußverletzung gehandicapt - war zunächst kein Platz in Arminias Startelf. Mike van der Hoorn vertrat Pieper in der Innenverteidigung, Andreas Voglsammer lief als Stürmer neben Michel Vlap in jenem System auf, auf das Trainer Frank Kramer beim DSC bevorzugt setzt: ein 4:4:2-System mit Mittelfeldraute.
Im Mainzer Sonnenschein war beiden Mannschaften die heikle Tabellenlage zunächst nicht anzumerken. Den ersten Hochkaräter hatten die Gastgeber: Anderson Lucoqui wehrte einen Schuss von Leandro Barreiro als letzter Mann kurz vor der Torlinie ab (3.), vier Minuten darauf setzte Daniel Brosinski einen Freistoß ans Außennetz. Arminia konterte mit einer präzisen Flanke von Cédric Brunner, die Voglsammer knapp über die Latte köpfte (9.) - und hatte dann Glück, dass 05-Stürmer Robert Glatzel von einem schlimmen Fehlpass Joakim Nilssons in seine Füße so überrascht war, dass er den Ball nicht verarbeiten konnte (11.).
    
    
        
        
            
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Van der Hoorn verursacht Strafstoß
Mainz blieb über Gegenstöße, aber auch nach eigenem Spielaufbau trotz vieler ungenauer Zuspiele etwas gefährlicher: Barreiro scheiterte frei vor Ortega Moreno in seinem zweiten Versuch mit einem zu zentralen Abschluss (16.). Danach beruhigte sich das Geschehen immer mehr, die Partie verdiente sich von Minute zu Minute das Attribut Abstiegsduell ein bisschen mehr. Immerhin: Arminia stand weitestgehend stabil, und da sich beide Teams keine Torgelegenheiten mehr erspielten, ging es mit dem 0:0 in die Pause.
Die Hausherren starteten stürmisch, kamen sogleich zweimal gefährlich in den DSC-Strafraum. Als Jonathan Burkhardt beim Abschlussversuch von van der Hoorn getroffen wurde und am Boden liegenblieb, schaute sich Deniz Aytekin die Szene auf Hinweis des Videoschiedsrichters selbst an, winkte aber schnell ab (48.) - kein Strafstoß. Den gab es aber wenige Minuten darauf: Burkardt schickte Nilsson mit einem Haken auf den Hosenboden, dann hinderte ihn van der Hoorn ungeschickt am Schuss und brachte den Mainzer zu Fall. Frank Kramer protestierte laut, sah dafür Gelb, die Entscheidung Aytekins aber stand. Und Brosinski schob den Ball präzise am hechtenden Ortega Moreno vorbei ins linke Eck, Arminia lag mit 0:1 im Hintertreffen (56.).
    
Voglsammers Dreifach-Aufsetzer ins Glück
Kramer reagierte, brachte allerdings zunächst nicht Kapitän Klos, sondern Sergio Cordova für Michel Vlap. Der führte sich mit einer scharfen Hereingabe ein, die aber Okugawa nicht erreichte (67.). Auf der Gegenseite verpasste Barreiro das 2:0 (68.), Sekunden darauf rettete Ortega Moreno in höchster Not vor dem einschussbereiten Karim Onisiwo (69.). Dann kam Klos, holte sogleich einen Freistoß aus 25 Metern heraus. Voglsammer traf zunächst nur die Mauer, doch der zweite Ball landete erneut bei ihm. Mit drei Aufsetzern zappelte der Versuch im Netz - das 1:1 wie aus dem Nichts (75.).
Aber der Weg zum Punktgewinn war auch nach Voglsammers Bundesliga-Debüttor noch weit. Denn Mainz lief nochmals an, fand jedoch bei Alexander Hacks und Danny da Costas Hereingaben keine Abnehmer (83./87.), eine Minute vor Ende musste dann Ortega Moreno nochmals eingreifen (89.). Arminia hielt mit Glück stand, holte damit im 17. Anlauf dieser Saison erstmals nach einem Rückstand noch etwas Zählbares und zog nach Punkten mit dem zeitgleich in Wolfsburg unterlegenen 1. FC Köln gleich. Die Chancen auf den Klassenerhalt haben sich damit gewiss nicht verschlechtert.
Das Spiel in der Ticker-Nachlese: