Arne Friedrich, "König" Artur und Co: Sie spielten für Arminia und Hertha BSC

Bielefeld. Von der einen Dame zur anderen, von Arminia zu Hertha oder umgekehrt: Es gibt eine ganze Reihe von Fußballern, die sowohl für die Schwarz-Weiß-Blauen als auch für den Hauptstadt-Klub kickten. Vor dem Bundesliga-Duell der beiden Vereine am Sonntag ab 18 Uhr in der Bielefelder Schüco-Arena haben wir ein paar von ihnen aufgelistet - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Und ohne den aktuellen Hertha-Trainer Bruno Labbadia, der in seiner aktiven Zeit zwar für Arminia, nicht aber für die Berliner stürmte. Christian Sackewitz Der Stürmer, der aus der Jugend von Hertha Zehlendorf stammt, kommt im Januar 1977 als 21-Jähriger von TeBe Berlin zum damaligen Zweitligisten Arminia. Er bleibt bis zu seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen 1981 und ist somit an den Bielefelder Bundesliga-Aufstiegen 1978 und 1980 beteiligt. Beim DSC schlüpft er bald in eine Rolle, die nach dem Weggang Ewald Lienens zu Borussia Mönchengladbach frei wird: die des dynamischen Flügelstürmers auf der linken Seite. "Sacke" wird zur DSC-Legende, als er 1979/80 mit Norbert Eilenfeldt und Gerd-Volker Schock den sogenannten "100-Tore-Sturm" bildet. 1985 kehrt der Angreifer, inzwischen bei Eintracht Braunschweig, in seine Heimatstadt zurück und wechselt zu Hertha BSC, wo er ein Jahr später seine Karriere beendet. In Berlin lebt der 65-Jährige bis heute. Heiko Meier Ab 1979 gehört der 18-Jährige Arminias Profikader an, doch Trainer Hans-Dieter Tippenhauer lässt das Talent kaum spielen. Am vorletzten Spieltag, als der Bundesliga-Aufstieg des DSC längst feststeht, darf der Abwehrspieler dann aber erstmals von Beginn an ran - und es wird eine unvergessliche Partie: Bielefeld schlägt Arminia Hannover mit 11:0, es ist bis heute der höchste Sieg in der 2. Bundesliga. Bis Ende 1983 kommt Meier auf zehn Bundesliga-Einsätze für Arminia, dann wechselt er zu Hertha BSC in die 2. Liga. Dreieinhalb Jahre verbringt der Libero in der Hauptstadt, ehe er über den FC Gütersloh 1989 zum DSC zurückkehrt. Später trainiert er unter anderem Arminias Amateurmannschaft. Matthias Westerwinter Der Stürmer wechselt in der Jugend vom TuS 08 Senne I auf die Alm und rückt als Juniorennationalspieler schnell in die Profimannschaft. Drei Jahre lang, von 1982 bis 1985, spielt er für Arminia in der Bundesliga. Dann folgt der bittere Abstieg in der Relegation gegen Saarbrücken, und Westerwinter wechselt zu Hertha BSC. Die Hauptstädter spielen ebenfalls in der 2. Liga. Nur wenige Wochen später ist "Mattson" zurück auf der Alm, Hertha holt in Bielefeld ein 2:2. Und wer schießt die beiden Berliner Tore? Na klar, Matthias Westerwinter. Zur neuen Saison schließt er sich wieder dem DSC an, ist auch später in der Oberliga unter Trainer Ernst Middendorp noch für Arminia am Ball. Rob Maas Der Niederländer kommt nach dem Bundesliga-Aufstieg 1996 von Feyenoord Rotterdam zu Arminia. Als defensiver Mittelfeldspieler ist er beim DSC unter Trainer Ernst Middendorp gesetzt und erregt mit guten Leistungen auch das Interesse der Hertha. 1998 wechselt Maas in die Hauptstadt und bleibt dort fünf Jahre. Heute ist er als Co-Trainer seines Landsmannes Peter Bosz bei Bayer Leverkusen tätig. Artur Wichniarek Für eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro holt Arminia zum 1. November 1999 einen 21 Jahre alten, unbekannten Stürmer von Widzew Lodz aus Polen. Was zunächst wie ein Missverständnis wirkt, entwickelt sich zur absoluten Erfolgsgeschichte: Wichniarek wird beim DSC dank seiner Tore in der 1. und 2. Liga, die er zum Teil an der Seite des heutigen Hertha-Cheftrainers Bruno Labbadia erzielt, zu "König" Artur. Er fühlt sich wohl in Bielefeld - und verlässt die Stadt im Sommer 2003, weil er einem Angebot von Hertha BSC nicht widerstehen kann. In Berlin ist es für ihn aber vorbei mit der Leichtigkeit, und so flüchtet der Stürmer zweieinhalb Jahre später zurück nach Ostwestfalen. Umso erstaunlicher, dass er es nach dem Bundesliga-Abstieg 2009 und 88 Toren für Arminia in 216 Pflichtspielen noch einmal beim Hauptstadt-Klub versucht. Heute lebt Wichniarek in Kleinmachnow bei Berlin und ist unter anderem als Fußball-Experte für einen polnischen TV-Sender tätig. Arne Friedrich Der Bad Oeynhausener wechselt im Sommer 2000 als 21-Jähriger vom SC Verl zu Arminia und überzeugt auf Anhieb. Schnell auf den Beinen und fast ohne Foulspiel im Zweikampf: So stellt man sich einen Abwehrspieler vor. Findet auch Hertha BSC und verpflichtet Friedrich zur Saison 2002 für eine Ablösesumme von 1,8 Millionen Euro. Bei den Berlinern ist er acht Jahre und wird zum 82-fachen deutschen Nationalspieler. Nach einer eher missglückten Station beim VfL Wolfsburg, wo er mit Trainer Felix Magath nicht zurechtkommt, geht Friedrich in die USA und beendet seine Karriere bei Chicago Fire. Am Sonntag gibt es für ihn ein Wiedersehen mit Arminia: Friedrich ist mittlerweile Sportdirektor von Hertha BSC und damit im ständigen Austausch mit seinem einstigen Mitspieler Bruno Labbadia. Ilija Aracic Von Hertha BSC gekommen, hätte sein Einstand bei Arminia im Sommer 2000 nicht besser verlaufen können: Gleich am ersten Zweitliga-Spieltag erzielt der Stürmer beim 3:1-Heimsieg über den VfL Osnabrück das 1:0. Anschließend aber tut er sich schwer, trifft kaum noch und hat mit Verletzungen zu kämpfen. Ab März 2002 geht nichts mehr: Fünf Daumennagel große Knorpelsplitter haben sich im Knie selbstständig gemacht, aus einem Stück gesunder Knorpel werden Ersatzteile nachgezüchtet und sechs Wochen später beim Patienten Aracic implantiert. Doch der Kroate kommt nicht mehr auf die Beine und beendet im Sommer 2003 mit Vertragsende beim DSC seine Karriere. Aracic wird Trainer, bis Oktober 2018 ist er beim VfB Stuttgart als Assistent von Cheftrainer Tayfun Korkut tätig. Thorben Marx Marx spielt wie Sackewitz in der Jugend für Hertha Zehlendorf. Im WM-Sommer 2006 kommt der Mittelfeldspieler von Hertha BSC nach Bielefeld und bleibt drei Jahre, ehe es ihn nach dem Bundesliga-Abstieg 2009 mit dem kurz zuvor entlassenen Cheftrainer Michael Frontzeck und dessen Assistent Frank Geideck zu Borussia Mönchengladbach zieht. Dort beendet er 2015 seine Laufbahn. Marx betreibt heute als Investor und Gesellschafter zusammen mit Ex-Nationalspieler Mike Hanke das Fußball-Lifestyleportal "tivela". Andre Mijatovic Der kroatische Innenverteidiger verbringt drei Jahre bei Arminia. Nach seinem Wechsel von der Spvgg Greuther Fürth nach Bielefeld im Jahr 2007 spielt er mit dem DSC zwei Jahre lang in der Bundesliga und verbringt eine weitere Saison im Unterhaus. Ab 2010 setzt er seine Karriere bei der Hertha fort. Mijatovic arbeitet seit knapp zwei Jahren als Co-Trainer in Fürth.

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