Arminia Bielefeld

"Nicht zu verantworten": Arminia-Ultras bleiben dem Stadion fern

Bei einigen Geisterspielen versammelten sich Fans vor den Stadiontoren. Arminias Ultras haben sich nun zu Wort gemeldet. Warum sie den Bitten der Klubführung nachkommen werden.

Die Arminia-Ultragruppierung "Lokal Crew" schließt sich dem Wunsch der Klubführung an und wird am Spieltag rund um das Stadion nicht präsent sein. Das kündigte sie am Donnerstag an. | © Wolfgang Rudolf

12.03.2020 | 12.03.2020, 23:12

Bielefeld. Am Mittwoch feierten Hunderte Ultras von Borussia Mönchengladbach noch ihre Spieler nach dem 2:1-Derbysieg über Köln vor den Stadiontoren, wenige Stunden später taten es die treuesten Anhänger von Paris SG ihnen gleich und jubelten gemeinsam vor dem Prinzenpark über den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale. Szenen, die einer gewissen Fußballromantik nicht entbehrten, aber der Idee von Geisterspielen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie klar widersprachen. Sind diese auch beim Heimspiel von Arminia Bielefeld zu erwarten?

Nein. Denn wie Arminias Ultragruppierung "Lokal Crew" in einer Mitteilung auf ihrer Internetpräsenz bekanntgaben, gehen sie mit den Bitten der Klubverantwortlichen, das Spiel daheim zu verfolgen, konform. "Bitte begebt euch rund um den Spieltag nicht zum Stadion und vermeidet es, das Spiel in größeren Gruppen in geschlossenen Räumlichkeiten anzuschauen", heißt es dort.

"Willkürfreie und sachlich nachvollziehbare Entscheidung"

Erst am Mittwoch war zu einem gemeinsamen Busempfang der Arminia-Profis zwei Stunden vor dem Anpfiff des Zweitliga-Geisterspiels gegen den VfL Osnabrück am Freitagabend (Anstoß 18.30) aufgerufen worden, unter anderem wurde von der Vereinsabteilung für Fußballkultur und Soziales ein Informationsschreiben an die Fanclubs versendet. Auch dieser Busempfang wurde nach einer Neubewertung der Situation nun gecancelt.

"Wir stehen regelmäßig im Dissens zu staatlichen Regulierungen im Zusammenhang mit Fußballspielen, müssen an dieser Stelle aber konstatieren, dass es sich um eine willkürfreie und sachlich nachvollziehbare Entscheidung handelt", führen die Ultras aus. "Der gute Grund hinter dieser Anordnung ist, dass bei größeren menschlichen Zusammenkünften eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht. Wenn wir stattdessen eine alternative größere Menschenansammlung provozieren, fördern wir diese Gefahr."

Unter den gegebenen Umständen könne man es nicht verantworten, "einen Spieltag als gemeinsame Kurve zu bestreiten und so mögliche Infektionsrisiken zu erhöhen." Aus diesem Grund werde man am Freitag auch keine geschlossene Präsenz als Gruppe zeigen.

Geschäftsführer Markus Rejek: "Dann gehen wir auf die Barrikaden"


Mehr zum Thema