
Dresden/Bielefeld. Arminia Bielefeld hat nach einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden bei Dynamo Dresden den direkten Klassenerhalt geschafft. Parallel verlor die Konkurrenz aus Würzburg (1:4 in Stuttgart) und München (1:2 in Heidenheim) seine Spiele. Bis in die Schlussphase stand der DSC auf dem Relegationsplatz, ehe es doch noch zur Wende kommen sollte.
Ein Eindruck aus der Kabine der Mannschaft:
Arminias Freude über den Klassenerhalt (http://on.nw.de/QEf) ist riesig:
Posted by Neue Westfälische on Sonntag, 21. Mai 2017
DSC-Trainer Jeff Saibene veränderte seine Startelf im Vergleich zum 6:0-Sieg über Eintracht Braunschweig lediglich auf einer Position: Michael Görlitz ersetzte den gelb-gesperrten Florian Dick als Rechtsverteidiger.
Dynamo Dresden hatte in den ersten Minuten Vorteile im Ballbesitz und kam bereits nach vier Minuten durch Stefaniak zum ersten Abschluss, der aber etwas zu hoch angesetzt war. Die Arminen warteten zunächst erst einmal ab und ließen in der 13. Minute durch einen Distanzschuss von Keanu Staude aufhorchen. Die Saibene-Elf wirkte griffig, giftig und ließ kaum etwas zu, zeigte sich aber bei den eigenen Angriffsbemühungen nicht zielstrebig und mutig genug.
Wenig Tempo, wenig Torszenen
Christoph Hemlein prüfte Dynamo-Keeper Wiegels nach 27 Minuten aus spitzem Winkel, auf der Gegenseite schnappte sich DSC-Keeper Hesl einen Aufsetzer von Dresdens Teixeira im Nachfassen. Trotz optischer Überlegenheit kamen auch die Gastgeber zu keiner zwingenden Torchance gegen gut organisierte Bielefelder. Gogia (36.) und Heise (38.) ließen noch zwei Freistoßmöglichkeiten aus gut 25 Metern liegen, ehe Schiedsrichter Christian Dingert beide Teams mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Kabinen schickte. Parallel stand es auch zwischen Heidenheim und 1860 0:0, sodass Arminia nach wie vor über dem Strich stand.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff sollten die Arminen das erste Mal jubeln. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer: Nachdem Hemlein einen Schütz-Freistoß auf Reinhold Yabo verlängert hatte, schob dieser zum 0:1 für den DSC ein. Schiedsrichter Dingert entschied jedoch auf Abseits. Richtigerweise. Ansonsten blieb das Bild zunächst wie im ersten Durchgang: Dynamo mit Feldvorteilen, aber keinen zwingenden Chancen.
Doppelschlag für die Saibene-Elf
Stefaniak (51.) und Staude (54.) probierten sich auf beiden Seiten mit Schlenzern, die ihr Ziel aber verfehlen sollten. Nach knapp einer Stunde hatte Reinhold Yabo dann die Führung auf dem Fuß, zielte aber aus spitzem Winkel nach starker Einzelaktion wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Zwei Minuten später folgte dann der Doppelschlag für den DSC: Zuerst brachte Dresdens Müller die Gastgeber nach einem Stefaniak-Freistoß in Führung, fast gleichzeitig gelang 1860 München in Heidenheim das 0:1. Arminia lag zu diesem Zeitpunkt auf dem Relegationsplatz.
In der 67. Minute scheiterten Börner und Voglsammer im Doppelpack an Dynamo-Keeper Wiegels. Die Sorgenfalten auf Seiten der Bielefelder wurden größer. Nichtsdestotrotz hatte der Gegentreffer die Saibene-Elf aufgeweckt, die nun viel engagierter zu Werke ging und ihr gewohntes Pressing-Spiel durchdrückte. Saibene brachte in der Folge Klos für Hemlein, Putaro für Staude und Brandy für Voglsammer. Trotz des konsequenten Anlaufens der Arminen versuchten sich die Dresdner stets aus der eigenen Hälfte zu kombinieren und brachten sich somit selbst in Bedrängnis.
Dynamo setzte auf Konter, der DSC drückte auf den Ausgleich, den Yabo mit seinem Distanzschuss aus gut 30 Metern zunächst noch knapp verpassen sollte. Kurz darauf hatten die Arminen großes Glück, dass die Sachsen die Vorentscheidung verpassten: Berko lief alleine auf Keeper Hesl zu, legte quer auf dem mitgelaufenen Heise, der über das halbleere Tor schoss.
Börner nickt ein, 1860 kassiert Ausgleich
Nach 84 Minuten musste dann mal wieder ein Standard herhalten: Julian Börner sorgte per Kopf nach einem Schütz-Freistoß für den mittlerweile verdienten Ausgleich, nachdem Dresdens Abseitsfalle misslang. Dennoch benötigten die Arminen nach wie vor einen Sieg, da 1860 München parallel in Heidenheim mit 0:1 in Front lag. Dynamo-Keeper Wiegels lenkte einen Putaro-Schuss drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit um den Pfosten, ehe alle Arminen die frohe Kunde aus Heidenheim erreichen sollte:
Heidenheim gelang das 1:1, worauf die Bielefelder ihr eigenes Remis sichern wollten, da es von nun an zum Klassenerhalt reichte. Der DSC überstand anschließend die Nachspielzeit. Und auch 1860 München konnte sein Spiel nicht mehr gewinnen, sondern kassierte sogar noch das 2:1 und ging in Heidenheim als Verlierer vom Platz.
Die Freude auf Bielefelder Seite war nach Abpfiff ungebrochen, die Erleichterung riesengroß. Nach einem dramatischen letzten Spieltag konnte man eine selbst ernannte Katastrophensaison mit 37 Punkten auf Platz 15 abschließen und somit sogar die ungeliebte Relegation vermeiden.
Der Liveticker zur Partie Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld zum Nachlesen: