Arminia

Nach Elfmeterkrimi: Arminia ringt Walldorf nieder

Kramny-Elf muss lange um Viertelfinaleinzug zittern / 1:1 nach regulärer Spielzeit

Florian Hartherz, Michael Görlitz, Manuel Junglas, Wolfgang Hesl, Christopher Nöthe, Stephan Salger und Andreas Voglsammer jubeln nach Spielende. | © Christian Weische

Patrick Albrecht
07.02.2017 | 08.02.2017, 09:38

Bielefeld/Walldorf. Wieder verspielte Arminia Bielefeld gegen einen Regionalligisten nach 90 Minuten den Sieg, wieder musste die Entscheidung per Lotterie fallen: Doch nach 120 hochdramatischen Minuten und einem Elfmeterschießen steht fest: Arminia Bielefeld steht im Viertelfinale des DFB-Pokals und darf sich über einen Geldregen in Höhe von 1,26 Millionen Euro freuen.

Im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen 1860 München veränderte DSC-Trainer Jürgen Kramny seine Anfangsformation auf vier Positionen: Stephan Salger ersetzte Malcolm Cacutalua in der Innenverteidigung, Manuel Junglas rückte für Reinhold Yabo ins defensive Mittelfeld. In der offensiven Dreierkette mussten Sören Brandy und Andreas Voglsammer für David Ulm und Christoph Hemlein weichen.

Trotz dem 0:0 zur Pause war Arminia zunächst von Beginn an die überlegene Mannschaft und hatte deutliche Vorteile im Ballbesitz. Nöthe (12.), Ulm (14.), Klos (15), Ulm (18.), Junglas (25.) und Cacutalua (35.) prüften Astoria-Keeper Rennar mal mehr und mal weniger, ließen aber allesamt ihre Möglichkeiten ungenutzt. Die beste Chance bot sich Fabian Klos in der 26. Minute: Junglas verlängerte einen Schütz-Eckball auf den zweiten Pfosten zu Klos, der gegen die Laufrichtung von Astoria-Keeper Rennar zum 0:1 einnicken wollte. Doch dieser bekam die rechte Hand schnell genug hoch und lenkte den Ball noch über die Latte.

Trotz defensiver Spielweise verstecken sich die Walldorfer jedoch nicht und ließen ihrerseits durch Meyer (10.), Hillebrand (20.) und Carl (44.) aufhorchen. Zweimal hatten die Arminen großes Pech: Zum einen hätte es nach einem Foul an Schuppan Elfmeter geben müssen (35.), zum Anderen musste Julian Börner verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Malcolm Cacutalua ersetzte ihn.

Fotostrecke


32 Bilder
Arminia gewinnt nach Elfmeterschießen gegen Walldorf Astoria

Schütz' feines Füßchen, Carl's Antwort

Die zweite Halbzeit sollte dann bestmöglich beginnen: Nachdem Voglsammer in der 50. Minute freistehend vor Astoria-Keeper Rennar noch vergab, sollte wenige Augenblicke später die verdiente Führung gelingen: Nachdem Nyenty Fabian Klos an der linken Strafraumgrenze rüde von den Beinen geholt hatte, entschied Schiedsrichter Jablonski auf Freistoß. Tom Schütz ließ sich nicht zweimal bitten und setzte den Ball daraufhin mit viel Schnitt in den Knick - 0:1!

Doch wie so oft verfiel die Kramny-Elf nach einem eigenen Treffer in Tiefschlaf: Walldorfs Carl tauchte nur eine Minute später alleine vor Hesl auf, der den schnellen Ausgleich noch per Fußabwehr verhindern konnte. Zwei Minuten später war der DSC-Keeper wieder zur Stelle, als Carl ihn erneut prüfte (57.) Doch der Gegentreffer schien den Hausherren zunehmend Aufwind zu verleihen. Die Arminen verloren den Zugriff auf das Spiel und ließen den Gegner fortan immer stärker werden. Dennoch fielen die Walldorfer auch durch rüdes Zweikampfverhalten auf, was auf Seiten des DSC oftmals bemängelt wurde. Besonders Fabian Klos und David Ulm mussten viel einstecken.

Letztgenannter hatte in der 76. Minute nach schöner Vorarbeit von Klos die Entscheidung auf dem Fuß, ehe wenige Minuten später der Ausgleich fallen sollte. Und der fiel viel zu einfach: Die gesamte DSC-Abwehr ließ sich von einem einzelnen Einwurf von der linken Seite aushebeln. Der von Pellowski geworfene Ball flog genau auf den stark aufspielenden Marcel Carl, der diesen mit dem Hinterkopf über Wolfgang Hesl hinweg über die Linie beförderte. Hesl sah bei dem Gegentreffer ebenfalls äußerst unglücklich aus. Schön (84.) und Groß (87.) probierten sich auf Seiten Walldorfs noch einmal mit Fernschüssen, ehe die ersten 90 Minuten mit einem 1:1 zu Ende gehen sollten.

In der Verlängerung sollte der DSC die Oberhand gewinnen. Voglsammer (95.) und Görlitz (101.) verpassten die Führung mit ihren Linksschüssen jeweils nur knapp. Und auch die Dreifach-Chance durch Klos, Nöthe und Voglsammer sollte nicht zum 1:2 für die Kramny-Elf führen. Die Kräfte schwanden mit fortschreitender Spielzeit bei beiden Mannschaften immer mehr. Viele Zweikämpfe, wenig Spielfluss und viel Hektik schlichen sich ein.

In der zweiten Hälfte der Verlängerung sollte sich der gerade erst eingewechselte Keanu Staude binnen weniger Minuten zwei gelbe Karten holen und konnte somit eher zum Duschen gehen. Beide Mannschaften versuchten trotzdem bis zum Schluss, das Elfmeterschießen zu verhidnern. Carl (109.) und Kern (111.) auf Seiten des Regionalligisten und Klos (114.) auf Seiten des DSC verpassten den Lucky Punch, sodass es letztendlich ins Elfmeterschießen gehen musste.

Klos verschießt, Hesl pariert zweimal

Und das begann denkbar schlecht für Jürgen Kramny und seine Mannschaft: Fabian Klos verschoss als erster Schütze direkt, sodass die Arminen einem Rückstand hinterherliefen. Junglas, Schütz und Voglsammer blieben in der Folge jedoch cool. Nachdem Hesl zunächst gegen Groß und anschließend gegen Kiermeier parierte, verwandelte Stephan Salger den entscheidenen Elfmeter und schoss die Kramny-Elf ins Viertelfinale.

Arminia Bielefeld darf sich nun über 1,26 Millionen Euro freuen. Auf wen die Kramny-Elf im Viertelfinale treffen wird, wird morgen Abend nach dem Livespiel zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC entschieden. Im Anschluss an die Partie findet die Auslosung statt.Am Sonntag wartet wieder der Ligabetrieb, wenn der DSC zum Auswärtsspiel bei Union Berlin antreten muss.

Patrick Albrecht hat 90 Minuten fleißig in die Tasten gehauen. Hier der Liveticker zum Nachlesen.

Verpassen Sie kein Highlight des Spiels mit unserem Liveticker: