Die erste paneuropäische Fußball-Europameisterschaft war eine Idee des ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini. 60 Jahre nach der ersten EM sollte im Jahr 2020 ein Jubiläum mit vielen Ausrichtern gefeiert werden. Statt in zwölf Stadien in einem Land zu spielen, sollte in zwölf Ländern mit jeweils einer Arena gekickt werden. Herausgekommen sind am Ende elf Stadien, in denen die 51 Begegnungen ausgetragen werden. Das Turnier heißt weiterhin UEFA EURO 2020, obwohl es nun im Sommer 2021 gespielt wird.
Hauptstadt der EM ist London, im Wembley-Stadion finden insgesamt acht Partien statt, darunter die beiden Halbfinals und das Endspiel am 11. Juli. Sieben Begegnungen werden in St. Petersburg im Krestowsky-Stadion angepfiffen. Die Russen waren eigentlich nur für vier Spiele vorgesehen, sie bekamen aber noch die drei Vorrundenpartien des Ex-Ausrichters Dublin übertragen. Gestrichen wurde ebenfalls Bilbao, stattdessen wird in Sevilla um Siege gekämpft.
Streng genommen finden während der Europameisterschaft auch Spiele in Asien statt. Denn Aserbaidschan ist ein Staat Vorderasiens und in der Hauptstadt Baku sind drei Partien in der Gruppenphase und ein Viertelfinale angesetzt. Die Fußballer der ehemaligen Sowjetrepublik Aserbaidschan gehören seit 1994 zur UEFA.
Die bisherigen EM-Endspiele im Überblick
10. Juli 1960, Paris: Sowjetunion – Jugoslawien 2:1 n.V. Die Sowjetunion gewinnt durch ein Tor von Viktor Ponedelnik in der 114. Minute.
21. Juni 1964, Madrid: Spanien – Sowjetunion 2:1. Marcelino Martinez trifft kurz vor Schluss zum spanischen Sieg.
8. Juni 1968, Rom: Italien – Jugoslawien 1:1 n.V.
10. Juni 1968, Rom: Italien – Jugoslawien 2:0. Angeführt von Torschütze Luigi Riva sichert sich Italien den Titel.
18. Juni 1972, Brüssel: Deutschland – Sowjetunion 3:0. Gerd Müller trifft in Brüssel wie schon im Halbfinale gegen Belgien doppelt.
20. Juni 1976, Belgrad: Tschechoslowakei – Deutschland 5:3 i.E. Es kommt zu einem historischem Elfmeterschießen. Uli Hoeneß ballert in den Belgrader Nachthimmel.
22. Juni 1980, Rom: Deutschland – Belgien 2:1. Horst Hrubesch trifft doppelt.
27. Juni 1984, Paris: Frankreich – Spanien 2:0. Es ist das Turnier des Michel Platini, der insgesamt neun Tore erzielt.
25. Juni 1988, München: Niederlande – Sowjetunion 2:0. Marco van Basten macht mit seinem Jahrhunderttor aus spitzem Winkel alles klar.
26. Juni 1992, Göteborg: Dänemark – Deutschland 2:0. Eine der größten Sensationen der EM-Geschichte.
30. Juni 1996, London: Deutschland – Tschechien 2:1 Golden Goal. Vier Minuten steht Oliver Bierhoff auf dem Rasen des Wembley-Stadions. Da erzielt er den deutschen Ausgleich. Patrik Berger hatte die Tschechen in Führung gebracht. Die Krönung folgt mit Bierhoffs zweitem Tor in der Verlängerung – dem ersten Golden Goal der EM-Geschichte.
2. Juli 2000, Rotterdam: Frankreich – Italien 2:1 Golden Goal. Diesmal ist David Trezeguet der Golden Boy.
4. Juli 2004, Lissabon: Griechenland – Portugal 1:0. Otto Rehhagel stellt die Fußball-Welt auf den Kopf. Angelos Charisteas trifft zum Sensationssieg für die Griechen.
29. Juni 2008, Wien: Spanien – Deutschland 1:0. Deutschland ist einfach zu bieder, um Xavi & Co. zu stoppen. Beim entscheidenden Tor ist Fernando Torres nicht aufzuhalten.
1. Juli 2012, Kiew: Spanien – Italien 4:0. Zum ersten Mal kann ein Europameister seinen Titel erfolgreich verteidigen. Und wie: Spanien tanzt noch einmal Tiki-Taka und lässt Deutschland-Bezwinger Italien beim höchsten Finalsieg der EM-Geschichte keine Chance.
10. Juli 2016, Saint-Denis: Portugal – Frankreich 1:0 n.V. Ganz Frankreich träumt vom Titel bei der Heim-EM, doch stattdessen krönt sich Portugal mit Cristiano Ronaldo. Der Superstar muss in dem nervenaufreibenden Endspiel verletzt ausgewechselt werden, er fiebert am Spielfeldrand emotionaler mit als sein Trainer Fernando Santos. Den entscheidenden Treffer erzielt Éder in der Verlängerung.