BIELEFELD

Mit Arminia-Torwart Stefan Ortega Moreno gegen Diskriminierung

Projekt-Start am Bielefelder Helmholtz-Gymnasium

Stefan Ortega hält Arminias Tor hier im Testspiel gegen Paderborns Matthew Taylor sauber. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

21.10.2011 | 21.10.2011, 09:35

Bielefeld. Der Startschuss ist gefallen: Das Helmholtz-Gymnasium hat die Zertifizierung des bundesweiten Projekts "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" bekommen. Mehr als 80 Prozent der Schüler hatten sich mit einer Unterschrift verpflichtet, im Schulalltag die Regeln der Aktion zu beachten. Prominenter Unterstützer ist Stefan Ortega Moreno, Torwart von Arminia Bielefeld.

"Man kann es nur zusammen schaffen", sagte der 18-Jährige vor Schülern und Lehrern in der Aula. Ortega Moreno weiß, wovon er spricht: Sein Vater ist Spanier, seine Mutter Deutsche. "Ich fand es toll, zwischen den Kulturen aufzuwachsen."

Laut Oberstudiendirektor Gerd Kranzmann hat das Gymnasium einen Migrantenanteil von 20 Prozent. "Das ist für ein städtisches Gymnasium viel", sagt er. Auch die Schüler wissen, dass etwas getan werden musste.

Nicht wegsehen bei Hakenkreuzen

"Unsere Schule ist zwar keine Brennpunktschule, trotzdem gibt es immer wieder unschöne Äußerungen", sagt Jenna Mertelsmann von der Schülervertretung (SV). "Wir wollen nicht einfach wegsehen, wenn Hakenkreuze auf Tische geschmiert werden."

In Zukunft werden von der Schülervertretung Aktionen gegen Rassismus, Mobbing und Diskriminierung organisiert. Zusätzlich werden Projekte in den Unterricht integriert, sagt SV-Lehrerin Sarah Freund. Als nächstes wollen die Schüler das "Schlau"-Projekt gegen Homophobie angehen.

Pate des Projekts ist Wolf-Dietrich Meier-Scheuven, Chef der Jöllenbecker Maschinenbau-Firma Boge. Er sagt: "Unsere Geschichte zeigt, dass die Beseitigung von Diskriminierung und Ausgrenzung unser Land weitergebracht hat." Er weiß aber auch: "Die Zertifizierung ist erst der Auftakt, die eigentliche Arbeit fängt jetzt erst an."