Bielefeld. Arminia Bielefeld hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga einen weiteren Punkt gesammelt. Der ostwestfälische Aufsteiger erreichte am Samstag bei der TSG Hoffenheim ein insgesamt leistungsgerechtes 0:0, hätte aber angesichts von zwei guten Gelegenheiten von Ritsu Doan in der Schlussphase auch gewinnen können.
"Wenn man den Spielverlauf sieht, glaube ich, ärgert sich jeder in der Kabine, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben", sagte Arminia-Stürmer Sven Schipplock kurz nach dem Abpfiff. "Es ist schade und ärgerlich, dass wir die Chancen nicht genutzt haben", befand Fabian Klos. Arminias Kapitän sagte, er habe in der zweiten Halbzeit das Gefühl gehabt, die Partie "hätte in jede Richtung kippen können".
Die Bielefelder, die nach dem verdienten 1:0-Heimsieg über Hertha BSC wenig überraschend mit unveränderter Startelf in der Sinsheimer PreZero-Arena antraten, agierten wie zuletzt kompakt und robust, dazu in eigenem Ballbesitz abwartend und geduldig. Ihre Devise: Je länger es 0:0 steht, desto größer wird der Druck für die in dieser Saison schwächelnden Hoffenheimer. Tatsächlich ging es nach gut 45 weitgehend ereignislosen Minuten torlos in die Kabinen.
Ortega pariert gegen Dabbur
Die einzige wirklich gute Torchance der Gastgeber durch Munas Dabbur vereitelte DSC-Keeper Stefan Ortega Moreno, als er in der 19. Minute den Schuss des TSG-Stürmers aus elf Metern Entfernung parierte. Auch bei einem weiteren, aber weniger gefährlichen Versuch von Dabbur war Ortega Moreno auf dem Posten (36.).
Arminias beste Gelegenheit hatte Ritsu Doan per Freistoß, doch der Japaner setzte den Ball aus 18 Metern auf das Tor (38.). Damit blieb der DSC in 15 von bislang 16 ersten Halbzeiten dieser Saison ohne eigenen Treffer. „Wir stehen kompakt und haben nicht so viele Torchancen des Gegners zugelassen, aber wir müssen in der zweiten Hälfte mehr Gefahr nach vorn entwickeln", sagte Sportchef Samir Arabi in der Pause.
Zu Torabschlüssen kamen nach dem Wiederanpfiff aber zunächst die Hoffenheimer, bei denen Abwehrchef Kevin Vogt verletzt aus dem Spiel musste. Ortega Moreno parierte gegen Kramaric (46.), während Samassekou (52.) und erneut Kramaric (55.) verzogen. Arminia hielt das 0:0, musste aber dennoch einen Rückschlag hinnehmen: Nach einem Zusammenprall mit seinem Mitspieler Marcel Hartel musste der rechte Verteidiger Cédric Brunner verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Nathan de Medina ins Spiel (58.).
Foul an Schipplock?
Wenig später brachte Trainer Uwe Neuhaus auch für die Offensive frische Kräfte, wechselte Sven Schipplock für Sergio Cordova ein und ersetzte den unauffälligen Reinhold Yabo durch Christian Gebauer (67.). Schipplock stand kurz darauf im Blickpunkt, als er nach einer Kopfball-Ablage von Fabian Klos im Zweikampf mit Stefan Posch zu Fall kam (75.). Einen möglichen Strafstoß verhängte Schiedsrichter Marco Fritz nach Überprüfung der Szene durch den Video Assistant Referee aber nicht.
Arminia hielt die TSG in einem nun immer zerfahreneren und von vielen Fehlern geprägten Spiel besser vom eigenen Tor fern und kam selbst zu Offensivszenen. Doch Hartels Schuss von der Strafraumkante geriet zu harmlos (81.).
In der 89. Minute hatte dann Ritsu Doan die große Chance auf den späten Führungstreffer, doch der Japaner scheiterte nach feiner Vorarbeit von Hartel aus kurzer Distanz am Hoffenheimer Torhüter Oliver Baumann. Drei Minuten später zielte Doan nach einem Dribbling aus 16 Metern zu hoch – in der Schlussphase hätte der DSC aus einem Punkt drei machen können. Doch auch mit einem Zähler konnte der Aufsteiger am Samstag besser leben als sein kriselnder Gegner.
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