
Bielefeld. Mehr als fünf Wochen lang haben sie trainiert und lediglich Testspiele bestritten, jetzt endlich steht für die Profis von Arminia Bielefeld der Saisonstart in der 2. Liga kurz bevor. Am Montagabend um 20.30 Uhr erwartet der DSC den FC St. Pauli und mehr als 20.000 Zuschauer zu einem sicher stimmungsvollen Heimspiel in der Schüco-Arena. Auch Fabian Klos freut sich darüber, dass es endlich losgeht. „Hoffentlich können wir die guten Eindrücke, die wir von uns selbst bekommen haben, am Montag bestätigen", sagt Arminas Stürmer.
Nach einer starken Rückrunde in der vergangenen Spielzeit und einer Vorbereitung, mit der auch Trainer Uwe Neuhaus sehr zufrieden ist, gehen die Bielefelder mit berechtigtem Selbstbewusstsein in die Partie. Favorisiert sei der DSC gegen die Hamburger aber nicht, betont Klos. „Ich sehe St. Pauli mit uns auf Augenhöhe, auch wenn sie sagen, dass es bei ihnen keine so gute Vorbereitung war", sagt er, „aber von dem Gerede werden wir uns nicht blenden lassen. Das ist eine super Mannschaft, es ist ein 50:50-Spiel."

"Bis zur Winterpause unter den ersten acht"
Klos zählt St. Pauli genauso wie Arminia zu den Mannschaften, die das Potenzial besitzen, sich im Saisonverlauf in der Tabelle gleich hinter den vermeintlichen Top-Teams VfB Stuttgart, Hamburger SV, Hannover 96 und 1. FC Nürnberg einzurichten. „Hinter den ersten vier wird es eng und kuschelig, ich sehe uns in der Gruppe hinter diesen Mannschaften, die von fast allen als Aufstiegsfavoriten genannt wurden. Unser erstes Etappenziel sollte es sein, bis zur Winterpause unter den ersten acht zu stehen."
Ein noch konkreteres Saisonziel mögen weder Klos noch Neuhaus bislang benennen. Dass man sich intern darauf verständigt hat, zur Stelle sein zu wollen, falls einer oder gar mehrere der großen Traditionsvereine schwächeln, ist zumindest vorstellbar. Klos, seit 2011 beim DSC, stellt jedenfalls selbstbewusst klar: „Wir sollten uns nicht kleinermachen, als wir sind und nicht nur sagen, wir wollen die 40 Punkte gegen den Abstieg holen. Über diesen Punkt sollten wir hinweg sein. Wir wollen eine gute Rolle spielen. Ich traue uns einiges zu. Es liegt an uns, unser Spiel, das wir weiterentwickelt haben, durchzubringen."
"Ich bin stolz darauf, Kapitän zu sein"
Er selbst möchte das nun auch wieder in neuer alter Rolle tun. Klos ist nach dem Weggang von Julian Börner wie berichtet wieder Mannschaftskapitän. „Der Trainer und ich waren uns schon länger darüber einig, dass wir beide mich in dieser Position sehen. Ich bin stolz darauf, Kapitän zu sein und die Mannschaft auf das Feld führen zu dürfen." Uwe Neuhaus sprach von einer „logischen Entscheidung: Fabian ist ja schon lange genug bei Arminia, um alles zu kennen, und er ist Führungsspieler".
Für Klos sprechen in erster Linie seine Leistungen. Die vergangene Spielzeit war für ihn persönlich die wohl bisher beste, vor allem in der Rückrunde traf Arminias zentraler Stürmer in Serie. 17 Saisontore und 11 Vorlagen waren es am Ende. Mit 28 Scorerpunkten lag er in dieser Statistik ligaweit auf Platz zwei, nur Simon Terodde vom 1. FC Köln war mit 36 Punkten noch besser.
"Der Torrekord würde mir viel bedeuten"
Arminias Rekordtorjäger ist Klos längst, eine weitere Bestmarke dürfte er bald folgen lassen: Mit aktuell 58 Treffern belegt er Platz zwei in der Liste der besten Zweitliga-Torschützen des DSC. Einzuholen ist Norbert Eilenfeldt (63), der 59-mal traf. Der Torrekord, sagt Klos, „würde mir viel bedeuten". Am Montag geht die Jagd wieder los.