
Bielefeld. Arminia Bielefeld hat es geschafft und wird in der kommenden Saison wieder in der 2. Bundesliga antreten. Hinter dem Erfolg stehen Trainer und Spieler, die, jeder für sich, eine besondere Rolle in dieser Saison spielten.
Der Erfolgsschmied: Trainer Norbert Meier
Norbert Meier ist ein Zeitgenosse mit vielen Ecken und Kanten. Der 56-jährige Fußballlehrer braucht nach jedem Spiel seine Zigarette. Er muss Dampf ablassen. Dafür lässt er manchmal sogar einen irritierten TV-Moderator stehen. Norbert Meier isst gerne Käsebrötchen. Inzwischen versuchen ihn Tausende Fans daran zu hindern. Sie tun dies auf dem Handy, im Geschicklichkeitsspiel „Immer hungrig“, das Arminia Bielefeld auf den Markt gebracht hat. Norbert Meier hasst es, wenn etwas gegen seinen Plan läuft. Dann kann er der sture, unnahbare Norddeutsche sein, der mit einem Tunnelblick seine Arbeit verrichtet.

Norbert Meier ist ein überragender Plauderer, der herrliche Geschichten aus der guten alten Fußballzeit bei Werder Bremen erzählen kann, wenn die Atmosphäre dafür günstig ist. Norbert Meier ist ein Mensch, der vor Schwierigkeiten nicht wegläuft. „Ich habe in Bielefeld noch etwas zu erledigen“, sagte Meier wenige Tage nach dem Relegationsdrama gegen Darmstadt 98. „Ich bin gewillt, den Abstieg zu korrigieren“, lautete sein Versprechen. Norbert Meier hält sich an diese Worte. Er hat nicht nur das Aufstiegsgen im Körper. Vielmehr ist er auch ein sehr guter Trainer, der sein Handwerk versteht.
Der Bomber: Fabian Klos
Fabian Klos ist für die meisten deutschen Fußballfans vielleicht der bekannteste Spieler Arminias. Seine Tore (23) sicherten dem Klub viele Punkte auf dem bisher so erfolgreichen Weg. Klos ist aber auch ein Kapitän, der diese Rolle sehr ernst nimmt und auch außerhalb des Platzes seinen Kollegen den Kopf wäscht, wenn es notwendig erscheint. Klos ist der Star von Arminia, der nach dem Abstieg zahlreiche Angebote anderer Klubs ablehnte und blieb. Der 27-Jährige weiß um die Vorteile beim DSC: Das gesamte Offensivspiel ist auf ihn ausgerichtet. Das macht Fabian Klos stark.
Der Pechvogel: Peer Kluge
Beim Neuaufbau der Mannschaft nach dem Abstieg war Peer Kluge eine besondere Rolle zugedacht. Mit seiner Erfahrung aus 220 Bundesligaspielen unter anderem für Borussia Mönchengladbach, Schalke 04 und zuletzt Hertha BSC sollte der 34-Jährige der Kopf der neuen Bielefelder Mannschaft werden. Er war der Königstransfer. Diesen hohen Ansprüchen konnte der defensive Mittelfeldspieler aber nie gerecht werden. Verletzungen der unterschiedlichsten Art bremsten sein Engagement. Elf Einsätze, zumeist Einwechselungen, sind für einen Spieler seiner Klasse eine zu dürftige Ausbeute. Sein letztes Spiel bestritt Kluge am 16. Spieltag bei der 0:1-Niederlage in Kiel. Am 7. März unterzog sich Kluge einer Hüftoperation. Sein Vertrag läuft noch bis 2016. Es bleibt abzuwarten, ob Peer Kluge in der kommenden Saison gesund bleibt und sein großes Potenzial abrufen kann.
Der Dauerbrenner: Florian Dick
Florian Dick ist für den Schreiber dieser Zeilen der „Armine der Saison 2014/15“. Der Ex-Kaiserslauterer hat in 43 Pflichtspielen nicht eine Sekunde verpasst. Der 30-Jährige ist ein Vorbild in Sachen Zuverlässigkeit. Der Vizekapitän ist auch Torvorbereiter Nummer eins. Gleich 18 Assists konnte der Rechtsverteidiger verbuchen. „Mein rechter Fuß ist nicht so schlecht“, so seine Einschätzung. Im April 2014 schoss er das Tor des Monats – noch im Dress der Roten Teufel.
Der Umsteiger: Sebastian Hille

Ob Sebastian Hille in den kommenden Monaten noch mehr Zeit findet, sich am Schlagzeug zu verbessern, sei dahingestellt. Einmal in der Woche nimmt er mit seiner Frau Unterricht an diesem Instrument, um sein Taktgefühl und die Koordination zu verbessern. Der Aufstiegsheld von 2013 wird seine Karriere am Samstag beenden. Was folgt, ist offen, sagt der Flügelflitzer, der vermutlich noch viele Mal in seinem Leben die Entstehungsgeschichte seines Tores vom 11. Mai 2013 zum 1:0 gegen Osnabrück erzählen muss.
Der Rückkehrer: Manuel Hornig

Ein Jahr lang war Manuel Hornig wegen eines Kreuzbandrisses weg vom Fenster. Es gab Momente, in denen dem zweifachen Familienvater Zweifel an der Fortsetzung seiner Laubahn kamen. Der beliebte und kopfballstarke Innenverteidiger quälte sich monatelang in der Reha. Am 25. April feierte er in Erfurt sein Comeback in der Meisterschaft und bot 90 Minuten lang eine starke Leistung, als sei er nie weg gewesen. In der kommenden Zweitligasaison dürfte der Blondschopf wieder ein Garant in der DSC-Abehr sein.