Bielefeld/Köln (dpa/anwi). Das Fahren mit Bussen und Bahnen wird in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen zum Jahresanfang 2026 teurer. Auch im Westfalentarif könnte es nach der Preiserhöhung zum 1. August 2025 eine weitere Entwicklung nach oben geben. Der Überblick:
Höhere Preise im Westfalentarif?
Der Verkehrsverbund Westfalentarif hat seinen Stichtag für Preiserhöhungen vom 1. August auf den 1. Januar umgestellt, so dass sich hier erstmals zum Jahreswechsel 2026 Preise ändern können.
Um die Kunden nicht mehr als nötig zu belasten, hätten sich die westfälischen Tarifgesellschaften und Verkehrsunternehmen mehrheitlich darauf geeinigt, zum 1. Januar 2026 „nur dort Preiserhöhungen im geringen Umfang vorzunehmen, wo sie unverzichtbar sind“, sagte eine Sprecherin. Einige Verkehrsunternehmen würden zugunsten der Fahrgäste komplett von der eigentlich erforderlichen Tariferhöhung absehen. Eine Nachfrage der Redaktion bei dem Verkehrsverbund, wo genau es teurer werden könnte, blieb bislang unbeantwortet.
Einige der Kunden müssen somit mit zwei Tariferhöhungen innerhalb von wenigen Monaten rechnen: Denn im Verkehrsverbund Westfalentarif stiegen die Preise zuletzt zum bisherigen Stichtag 1. August 2025 um durchschnittlich 5,29 Prozent an. Damals hatte der Verbund auf Anfrage der NW mitgeteilt, dass weitere Preiserhöhungen nicht geplant seien, auch nicht zum 1. Januar 2026.
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Der Westfalentarif ist gültig in 16 Kreisen und 3 kreisfreien Städten in den Regionen Ruhr-Lippe, Teuto OWL, Hochstift, Münsterland und Westfalen-Süd.
Deutschlandticket wird teurer
Der Großteil der Nahverkehrskunden nutzt inzwischen das Deutschlandticket. Dessen Preis steigt zum 1. Januar 2026 ebenfalls: von bisher 58 Euro auf 63 Euro pro Monat. Das hatten die Verkehrsminister der Länder im September beschlossen. Erst zu Jahresbeginn 2025 war der Preis für das Deutschlandticket von 49 auf 58 Euro pro Monat gestiegen.
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Weitere Preiserhöhungen in NRW
Auch in anderen Verkehrsverbünden in NRW stehen zum Jahreswechsel Veränderungen an. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) erhöht die Preise zum 1. Januar 2026 um durchschnittlich 1,9 Prozent. Der Aachener Verkehrsverbund (AVV) werde in der Verbandsversammlung am 26. November über die Preiserhöhung zum 1. Januar 2026 entscheiden, sagte ein Sprecher. Weitere Angaben machte er nicht. Es dürfte dann um ähnliche Beschlüsse wie beim VRS gehen, da die beiden Verkehrsverbünde eine „neue, einheitliche Tarifwelt“ anstreben.
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Der Verwaltungsrat des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) hat bereits Ende September eine Preiserhöhung von durchschnittlich 4,9 Prozent zum 1. Januar 2026 beschlossen. Maßgeblich hierfür seien die seit Jahren wachsenden Kosten für Personal, Energie und die Transformation hin zu nachhaltigen Antrieben, hieß es.