Freiburg/Köln (dpa). Die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind mit ihrer Lebenssituation nach wie vor überwiegend zufrieden. Die durchschnittliche subjektive Lebenszufriedenheit stieg im Vorjahresvergleich minimal um 0,02 Punkte auf 7,19 Punkte. Das geht aus dem neuen „Glücksatlas“ für 2025 hervor, den die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat.
Im Ranking der Bundesländer liegt NRW damit unverändert auf dem vierten Platz und über dem Bundesschnitt (7,09 Punkte). Die Bewertungsskala geht von 0 („ganz und gar nicht zufrieden“) bis 10 Punkte („völlig zufrieden“).
2024 hatte der Zufriedenheitswert in NRW erstmals wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Dieser Trend scheine sich nun zu stabilisieren, bilanzierten die Autoren des Berichts.
Besondere Zufriedenheit mit Arbeit und Familie
Mit Ausnahme der Freizeit-Zufriedenheit liegt NRW in allen Lebensbereichen über dem bundesweiten Durchschnitt. Besonders deutlich ist der Abstand bei der Zufriedenheit mit der Arbeit (+0,27 Punkte) und der Familie (+0,24 Punkte). Betrachtet man den Glücksindex 2025 insgesamt, liegt landesweit die Region Nordrhein-Düsseldorf mit einem Glücksindex von 7,35 an der Spitze, darauf folgt die Region Nordrhein-Köln mit 7,18 und Münsterland und Westfalen mit jeweils 7,15. Hinten liegt das Ruhrgebiet mit einem Glücksindex von 7,03.
Aus Sicht der Forscher ist NRW ein „Overperformer“: Obwohl das Bundesland bei einigen objektiv messbaren Werten wie Einkommen oder Bildungsausgaben im Ländervergleich allenfalls mittelmäßig abschneide, falle das subjektive Urteil der Befragten „auffallend positiv“ aus.
Eine mögliche Erklärung dafür sei, dass NRW eine vergleichsweise hohe Geburtenrate und einen überdurchschnittlich großen Anteil junger Einwohner habe. „Beides wirkt sich tendenziell positiv auf die Lebenszufriedenheit aus“, heißt es in dem Bericht.
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Hamburg bundesweit an der Spitze
Zudem fänden die Menschen „in den kulturellen und regionalen Besonderheiten ihrer Heimat offensichtlich Stabilität und Zufriedenheit, die über die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hinweghelfen“.
Bundesweit am zufriedensten sind laut „Glücksatlas“ die Menschen in Hamburg (7,33 Punkte), gefolgt von Bayern und Rheinland-Pfalz (jeweils 7,21 Punkte). Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 6,06 Punkten.
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Für den „Glücksatlas“ 2025 wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 insgesamt 13.905 Menschen im Alter ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit wurden durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos im Juni 2025 insgesamt 5.148 Bürger im Alter ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Institute für diese Bevölkerungsgruppen repräsentativ.