Drohnenvorfälle häufen sich über deutschen Flughäfen – auch Paderborn betroffen

Paderborn/Düsseldorf. Die Zahl der Vorfälle in Lufträumen über deutschen Flughäfen steigt deutlich an. Das zeigen Auswertungen der Deutschen Flugsicherung (DFS). So hat es im laufenden Jahr bis einschließlich August 144 solcher Störungen gegeben, die meisten am Flughafen Frankfurt. So viele Störungen hatte die Flugsicherung bisher noch nie zu diesem Zeitpunkt erfasst. Auch am OWL-Flughafen in Paderborn-Lippstadt gab es einen Vorfall. Dieser soll sich laut Flugsicherung im August ereignet haben – aufgeführt wird er als &bdquo;gemeldete Behinderung durch Drohnen“. Der Paderborner Polizei ist der konkrete Fall jedoch unbekannt. Eine Sprecherin berichtet von fünf Vorgängen wegen Drohnen am Flughafen in den vergangenen drei Jahren. Dabei habe es sich um Sichtungen gehandelt, eine Gefährdung habe nicht vorgelegen. In einem Fall sei ein mutmaßlicher Pilot angetroffen worden. Dieser habe Filmaufnahmen machen wollen, jedoch nicht vom Airport. 2025 könnte es so viele Drohnenfälle geben wie noch nie Laut Angaben eines Paderborner Flughafensprechers habe es in den vergangenen Jahren &bdquo;nur wenige“ Fälle von Drohnenflügen gegeben, die als relevant eingestuft wurden. Die meisten Drohnenflüge in unmittelbarer Nähe würden frühzeitig angemeldet. Andere Airports haben mehr Probleme: Laut den monatlich veröffentlichten Drohnen-Reports der Flugsicherung steigen die Zwischenfälle seit Jahren kontinuierlich. 2020 waren es nicht einmal 100 Zwischenfälle mit Drohnen oder Modellflugzeugen, die in der Statistik ebenfalls erfasst werden. 2021 waren es dann bereits 134 Fälle, in den Jahren danach pendelte sich die Zahl zwischen 150 und 160 Fällen pro Jahr ein. Ein Wert, der 2025 bereits nach acht Monaten nahezu erreicht ist. Mehr zum Thema: Dänemark schaut wegen Drohnen verstärkt auf deutsche Grenze Neben Frankfurt sind vor allem NRW-Flughäfen betroffen: Köln/Bonn und Düsseldorf landen auf den folgenden Plätzen mit den meisten Drohnen-Zwischenfällen im laufenden Jahr. In den Jahren zuvor waren auch Berlin, Hannover und Hamburg stark betroffen. Polizist warnt vor Gefahren durch Drohnen Andreas Broska von der Gewerkschaft der Polizei (Direktionsgruppe Bundespolizei und Zoll) warnt vor möglichen Gefahren. &bdquo;Es gibt Drohnen, die in der Lage sind, kiloschwere Dinge zu transportieren.“ Er sieht daher eine &bdquo;abstrakte Gefährdung“, dass Drohnen theoretisch sogar zu Anschlägen auf Flughäfen genutzt werden könnten. &bdquo;Daher ist es wichtig, diese mögliche Gefahr frühzeitig anzugehen.“ Der Schutz müsse ausgebaut werden. &bdquo;Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, die Frequenz zwischen Drohne und Pilot zu stören – oder die Flugobjekte mit eigenen Drohnen einzufangen“, berichtet er. &bdquo;Hier müssen wir uns besser aufstellen.“ Lesen Sie auch: Dutzende Straftaten in OWL wegen Nahost-Krieg Die Polizeibehörden in NRW melden insgesamt etwa 200 Zwischenfälle mit Drohnen im laufenden Jahr. Betroffen sind nicht nur Flughäfen. Gesichtet wurden sie auch über anderen Einrichtungen der sogenannten Kritischen Infrastruktur wie Bahnanlagen oder Militäreinrichtungen. Die meisten Verstöße werden über Privat- oder Industriegrundstücken erfasst. In Ostwestfalen-Lippe bewegen sich die Zahlen im einstelligen Bereich. Die Polizei Gütersloh meldet im laufenden Jahr vier Fälle, Paderborn zwei und Minden-Lübbecke fünf. In etwa 30 Fällen in NRW konnten Täter ermittelt werden, dabei handelte es sich stets um Privatpersonen. Ausspähversuche mit Drohnen sind möglich &bdquo;Oft sind es Hobbypiloten – aber natürlich können wir Ausspähversuche fremder Mächte wie Russland, um Erkenntnisse und Informationen zu gewinnen, oder sogar potenzieller Attentäter nicht ausschließen“, berichtet Bundespolizeigewerkschafter Broska. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine 2022 häufen sich entsprechende Warnungen und Meldungen. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) stufte die Bedrohung durch Drohnen zuletzt als hoch ein. In den vergangenen Tagen hatten Drohnen-Zwischenfälle an dänischen Flughäfen für Sperrungen und Flugausfälle gesorgt. Die dänische Regierung sprach in der Folge von &bdquo;Anschlägen“ und &bdquo;hybriden Angriffen“. Es deute alles darauf hin, dass ein professioneller Akteur dahinterstecke.

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