Einsatz im Sauerland

Todesschütze von Menden weiter flüchtig – Angeschossener außer Lebensgefahr

Die Polizei fahndet weiter nach einem 40-Jährigen, der tödliche Schüsse auf einen Mann abgegeben haben soll. Ein weiteres Opfer ist außer Gefahr. Welche Rolle spielte womöglich die Frau des Gesuchten?

Mehrere Ermittler der Spurensicherung der Polizei sind bei der Tatortarbeit in Menden im Sauerland. | © Christoph Reichwein/dpa

23.08.2025 | 25.08.2025, 06:12

Menden (dpa). Einen Tag nach den tödlichen Schüssen auf einen Mann im sauerländischen Menden fehlt von dem mutmaßlichen Täter trotz öffentlicher Fahndung weiter jede Spur. Bei dem womöglich bewaffneten Gesuchten handele es sich um einen in Menden wohnhaften 40-Jährigen mit serbisch-montenegrinischer Staatsangehörigkeit, sagte die Sprecherin der Arnsberger Staatsanwaltschaft, Annika Berg.

Der Gesuchte wird verdächtigt, nach einem Streit in einem Wohngebiet am Freitag zwei Männer niedergeschossen zu haben. Der eine – ein 45-jähriger Deutscher – starb trotz Wiederbelebungsversuchen.

Der andere Getroffene, ein 49 Jahre alter Türke, war mit Schussverletzungen per Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht worden. Er sei vorerst außer Lebensgefahr, schilderte Staatsanwältin Berg. Der Mann hatte Schüsse in Brust und Oberarm erlitten.

Kurzzeitig festgenommene Frau ist Ehefrau des Gesuchten

Eine am Tatort festgenommene 40 Jahre alte Frau war Stunden später wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, wie die Staatsanwältin schilderte. Nach derzeitigem Erkenntnisstand lasse sich bei ihr keine Tatbeteiligung feststellen. Es handele sich um die Ehefrau des mutmaßlichen Täters. Weitere Angaben zu ihrer Person gab es vorerst nicht.

Polizei und Rettungskräfte sind in Menden an einem Tatort im Einsatz. - © Alex Talash/dpa
Polizei und Rettungskräfte sind in Menden an einem Tatort im Einsatz. | © Alex Talash/dpa

Der Täter war mit einem Auto geflohen, hieß es bisher aus Sicherheitskreisen. Die Frau soll mit ihm nach den Schüssen weggefahren und später aus unbekannten Gründen allein zum Tatort zurückgekehrt sein. Dort war sie festgenommen worden.

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Was der Hintergrund für das Wegfahren und Wiedererscheinen der Frau am Tatort sei, musste laut Staatsanwältin noch ermittelt werden.

Motivlage und Hintergründe sind offen

Laut Ermittlern war die Motivlage am Tag nach der Gewalttat noch ungeklärt. Hintergründe müssten noch untersucht werden.

An dem Haus am Tatort befindet sich eine Baustelle. Dort hatte sich nach dpa-Informationen auch der spätere mutmaßliche Täter aufgehalten. Es soll an dem Ort zum Streit mit den beiden späteren Opfern gekommen sein.

Nach Zeugenaussagen am Tatort waren die beiden Opfer als Bauarbeiter auf der Baustelle tätig. Dafür gab es aber bislang keine offizielle Bestätigung.