Düsseldorf/Berlin. Zum Pokalfinale am Samstag in Berlin reisen auch Abgeordnete aus dem nordrhein-westfälischen Landtag – alle haben sich privat Tickets besorgt. In Stuttgart hatten Stadträte für Aufsehen gesorgt, die auf Steuerzahlerkosten ins Stadion wollten. Deshalb ist inzwischen sogar die Staatsanwaltschaft involviert.
Ganz offiziell ist unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Spiel der Arminia Bielefeld gegen den VfB Stuttgart. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist da – auf Einladung des DFB. NRW-Landeschef Hendrik Wüst (CDU) hatte schon frühzeitig abgesagt, keine Zeit. Für NRW ist jetzt Staatssekretär Mark Speich als Vertreter vor Ort.
Speich ist Chef der Landesvertretung in Berlin und hat damit eine kurze Anreise zum Olympiastadion. Anders als diverse Landtagspolitiker: So hat der Bielefelder CDU-Abgeordnete Tom Brüntrup ein Ticket ergattert. Auch seine Fraktionskollegen Raphael Tigges (Gütersloh) und Jens-Peter Nettekoven (Remscheid) reisen an.
SPD-Politiker tippen auf Arminia Bielefeld
Von den Grünen wird niemand kommen – nicht mal Fußball-Expertin und Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Mitglied bei Fortuna Düsseldorf). Der Grund: Die Grünen haben am Tag des Pokalfinales ihren Landesparteitag in Köln. Von der SPD im Landtag sind Thorsten Klute (Gütersloh), Christian Obrock (Bünde) und Christian Dahm (Herford) in Berlin dabei.
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Die SPD Bielefeld hat bei Instagram auch die Tipps diverser Politiker veröffentlicht. Wenig überraschend setzen alle auf einen Sieg der Arminia. Die Bielefelder Abgeordnete Christina Kampmann tippt zum Beispiel 3:1, Klute 2:1 nach Verlängerung.
Von den FDP-Landtagsabgeordneten ist erst einmal keiner beim Finale. Auch bei der NRW-AfD hat keiner ein Ticket.
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Aus der Stuttgarter Lokal-Politik reist nun übrigens nur Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) an. Der dürfe das, so das Regierungspräsidium als Aufsichtsbehörde. Die sechs Stadträte, die er mitnehmen wollte, hätten „keine ausreichend gewichtige repräsentative Funktion.“ Die Staatsanwaltschaft prüft noch, ob der gestoppte Vorgang strafrechtlich relevant war.