Berlin (dpa). Der CDU-Außenpolitiker und ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ist zu schnell gefahren und hat deshalb einen Bußgeldbescheid akzeptiert. Das bestätigte der frühere CDU-Chef der „Bild am Sonntag“. „Zu schnell fahren kann passieren, sollte es aber nicht. Zum Glück wurde hier niemand gefährdet – jedenfalls nicht durch mich“, betonte Laschet.
Dem Bericht zufolge wurde Laschet im Juli in seiner Heimatstadt Aachen mit Tempo 97 geblitzt, erlaubt waren 50 Stundenkilometer. Laschet sollte demnach 428,50 Euro Strafe zahlen, zwei Punkte im Flensburger Verkehrssündenregister erhalten und einen Monat Fahrverbot.
Am Tag nach der Fahrt habe sich Laschet bei der Polizei gemeldet und erklärt, er habe an einer Ampel Vollgas gegeben, weil er beim Einsteigen von unbekannten Männern beobachtet worden sei und diese ihm in ihrem Wagen über mehrere Straßen dicht gefolgt seien. Laschet sagte dazu der „Bild am Sonntag“: „Das war eine aufwühlende Begebenheit, die mich sehr bewegt hat.“
Laschet wollte Bußgeldbescheid zuerst nicht akzeptieren
Weil Laschet den Bußgeldbescheid zunächst nicht akzeptieren wollte, sollte es laut Zeitung im Mai ein Gerichtsverfahren beim Amtsgericht Aachen geben. Der frühere Kanzlerkandidat der Union nahm den Einspruch aber zurück.
Der Zeitung sagte er: „Nachdem die Staatsanwaltschaft die hinter mir fahrenden Personen nicht ermitteln konnte, ist der Einspruch gegen den Bußgeldbescheid bedauerlicherweise nicht mehr zielführend. Ich habe ihn darum zurückgezogen und zahle die Geldbuße. Haken dran.“
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Armin Laschet war von 2017 bis 2021 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Bei der Bundestagswahl 2021 trat er für die Union als Kanzlerkandidat an. Die Union unterlag damals der SPD (25,7 Prozent) mit 18,9 Prozent (CSU 5,2 Prozent). Seit 2021 ist Laschet Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 2022 Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.
Aktuell wird der 64-Jährige als ein möglicher Kandidat für das Außenministerium unter einer neuen Bundesregierung gehandelt. Auf die Frage, ob er sich das Amt des Außenministers zutraue, antwortete Laschet kürzlich: „Ich werde mich nicht um Ämter bewerben.“ Außenpolitik habe ihn in seinen unterschiedlichen Funktionen aber immer begleitet. „Die Europapolitik, die Beziehungen zu Frankreich und zu Israel haben mich seit frühester Jugend geprägt.“
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