In OWL gelten 180 Personen als Intensivtäter – darunter viele Jugendliche

Bielefeld. Die Polizei in OWL erfasst mehr als 180 Personen als sogenannte Intensivtäter, die jeweils für gleich mehrere Straftaten verantwortlich sein sollen - vor allem Gewalttaten oder Eigentumsdelikte. Sogenannte Intensivtäter sind Personen, die innerhalb eines Jahres mehr als fünf Straftaten begangen haben sollen und von denen auch künftig Straftaten zu erwarten sind. 181 solcher Personen waren bei den sieben Polizeibehörden in OWL Anfang 2025 gelistet, berichtet ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in NRW auf Anfrage dieser Zeitung. Die meisten dieser Personen erfasste die Polizei im Kreis Paderborn mit 47. Im Kreis Lippe sind es 35 Personen, in Bielefeld 29 und im Kreis Gütersloh 27. Im Kreis Minden-Lübbecke gelten 20 Personen als Intensivtäter, in Herford zwölf. Die wenigsten erfasst die Polizei im Kreis Höxter mit elf Straftätern. In ganz NRW sind es aktuell 1.664 Intensivtäter, die erfasst werden, die meisten in den Zuständigkeitsbereichen der Polizei Dortmund (164), Essen (142) und Köln (141). Wie das LKA berichtet, sind aktuell gut die Hälfte aller Intensivtäter Erwachsene. In 334 Fällen handelt es sich um Heranwachsende (zwischen 18 und 21 Jahren), in 496 Fällen um Jugendliche (14 bis 18). Zudem gelten zehn Kinder als Intensivtäter. Nur 124 erfasste Intensivtäter sind weiblich, die übrigen männlich. Intensivtäter fallen vor allem mit Gewalt und Diebstahl auf &bdquo;Die Tatverdächtigen begehen Straftaten insbesondere in den Bereichen der Gewalt- und Eigentumskriminalität“, berichtet ein LKA-Sprecher. Bei etwas mehr als 1.000 Intensivtätern handelt es sich laut Daten um Deutsche, etwa 650 Personen haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Dass sich die NRW-weiten Tendenzen von denen in OWL unterscheiden, gilt in Sicherheitskreisen als unwahrscheinlich. .responsive23-WebHTCnD65Xk4IXR-choro-kaufkraft { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-WebHTCnD65Xk4IXR-choro-kaufkraft { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-WebHTCnD65Xk4IXR-choro-kaufkraft { padding-top: 166.67%; } } Während die Zahlen der Intensivtäter während der Coronapandemie deutlich rückläufig waren, steigt die Zahl mittlerweile wieder. So waren es 2021 beispielsweise 1.442 Intensivtäter, die die Polizei in NRW erfasst - im Jahr vor der Pandemie (2019) dagegen mehr als 1.900. Ein LKA-Sprecher betont jedoch, dass sich in der Zeit unter anderem auch die Modalitäten für die Erfassung von Intensivtätern geändert habe, eine Vergleichbarkeit der Zahlen sei daher beschränkt. Lesen Sie auch: Antisemitische Straftaten auch 2024 auf hohem Niveau Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Marc Lürbke, sieht die schwarz-grüne Landesregierung in der Pflicht, die Prävention und auch Repressionen anzupassen. So müssen laut Lürbke Präventionsprogramme flächendeckend ausgebaut und qualitativ weiterentwickelt werden. &bdquo;Denn wenn sich kriminelle Karrieren erst einmal etablieren, wird es, um so schwieriger gegenzusteuern.“ Jugendarrest für junge Intensivtäter gefordert Lürbke bemängelt zudem: &bdquo;Bei der Repression entwickelt sich NRW unter Schwarz-Grün zum zahnlosen Tiger. Die besonders von der CDU oft viel beschworene Strafe auf dem Fuße findet doch in der Realität gar nicht statt. Dabei wäre es gerade bei jugendlichen Intensivtätern entscheidend, dass der Rechtsstaat sofort die Rote Karte zeigt!“ Lesen Sie auch: Straftaten mit Bezug zur Bundestagswahl in NRW: Welche Parteien es trifft Ähnlich sieht es auch Erich Rettinghaus, NRW-Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. &bdquo;Wenn wir gerade jugendliche Intensivtäter nicht frühzeitig unter Kontrolle kriegen, werden sich deren kriminelle Karrieren wahrscheinlich fortsetzen“, sagt er. &bdquo;Dabei sollten jugendliche Intensivtäter wissen, dass wir sie nicht nur auf dem Schirm haben, sondern dass ihr Handeln auch Konsequenzen hat.“ Rettinghaus fordert den Ausbau von Betreuungsangeboten. &bdquo;Beispielsweise verpflichtende Gruppenbetreuung, in denen genau geschaut wird, wie wir am besten an die Intensivtäter kommen“, schlägt er vor. Zudem sieht er eine drastische Maßnahme als mögliches Mittel: &bdquo;Sollten die polizeilichen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, nicht die gewünschten Ergebnisse liefern, dann müssen wir auch darüber nachdenken, ob ein frühzeitiger Jugendarrest als Art Warnschuss nicht zu einem Umdenken der Intensivtäter führt.“

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