Drohung mit Messern

Nach mutmaßlichem Angriff auf Passanten: Polizei erschießt Mann in Moers

Ein 26-Jähriger soll in Moers mehrere Menschen bedroht und angegriffen haben. Als er sich den Beamten näherte, kam es zum Schusswaffengebrauch.

Ein Passant geht am Tatort im Norden von Moers vorbei, an der auf dem Asphalt markierten Spurensicherung, die die Lage des Angreifers anzeigt. | © Roberto Pfeil

28.08.2024 | 28.08.2024, 16:53

Moers (dpa). Nach tödlichen Polizeischüssen auf einen mutmaßlichen, mit Messern bewaffneten Angreifer in Moers ermittelt eine Mordkommission der Polizei Duisburg. Die Polizei war am Dienstagnachmittag gerufen worden, weil der Mann mehrere Passanten tätlich angegriffen und bedroht habe, berichtete die Polizei. Dann soll der 26 Jahre alte Deutsche auch die Beamten attackiert haben. Der mutmaßliche Angreifer soll „erheblich psychisch auffällig“ gewesen sein. „Es gibt Erkenntnisse dazu, dass der Verstorbene unter einer psychischen Erkrankung gelitten hat“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Kleve in Moers, Ann-Sophie van Hall.

Eine Streifenwagenbesatzung war in das Wohnviertel im Norden von Moers gerufen worden, weil bei der Polizei mehrere Notrufe eingegangen waren. Mehrere Passanten sollen von dem Mann angegriffen und bedroht worden sein. Der Mann habe zwei Messer mit einer Klingenlänge von etwa 30 Zentimetern mit sich geführt. Nach dem Eintreffen der Polizei sei er mit den Waffen in den Händen auf die Polizeibeamten losgerannt. Daraufhin hätten die Polizisten geschossen und den Mann tödlich getroffen. Weitere Personen seien nicht zu Schaden gekommen. „Wie viele Schüsse aus welcher Waffe abgegeben wurden, wird derzeit untersucht“, so van Hall. Aus Neutralitätsgründen ermittelt die Polizei in der Nachbarstadt Duisburg. Die Hintergründe der Tat seien bislang noch unklar, ein Motiv könne aber in der psychischen Erkrankung begründet sein.

Eine Polizistin steht am Tatort vor einem Absperrband. - © Benjamin Westhoff
Eine Polizistin steht am Tatort vor einem Absperrband. | © Benjamin Westhoff

Der polizeibekannte Mann habe einige Vorstrafen, sei jedoch bislang „nicht erheblich in Erscheinung“ getreten. Die Ermittler gaben auch an, dass es sich bei dem Getöteten um einen Deutschen ohne Migrationshintergrund handele. Ein Polizeisprecher sagte, die Spurensicherung sei zur Tatortaufnahme bis in den Dienstagabend hinein vor Ort gewesen. Die Ermittlungen dauerten an.

Die Tat in Moers ereignete sich vier Tage nach dem mutmaßlich islamistischen Anschlag mit drei Toten in Solingen. Dabei hatte ein Angreifer am Freitagabend auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Mutmaßlicher Täter ist ein 26-jähriger Syrer, der in Untersuchungshaft sitzt.