Windkraftausbau in OWL: Junge Union wirft Ministerin Neubaur „Brechstangen-Politik“ vor

Düsseldorf/Detmold. Der Vorsitzende der Jungen Union in NRW, Kevin Gniosdorz, wirft dem Grünen-Koalitionspartner im Land &bdquo;Brechstangen-Politik“ im Bereich der Windkraft vor. Der 33-jährige Politiker aus Bad Wünnenberg bezieht sich auf eine Aussage von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, die sie jetzt während einer Sitzung des Regionalrats am Flughafen Paderborn-Lippstadt getätigt haben soll. Demnach soll die Grünen-Politikerin und Vize-Ministerpräsidentin mit Blick auf die Windkraft in NRW gesagt haben: &bdquo;Wir kommen nicht weiter, wenn einzelne Regionen sagen, sie hätten schon genug Windräder.“ Gniosdorz meint gegenüber dieser Redaktion, dass Neubaur den Menschen in der Region OWL mit dieser &bdquo;völlig unverständlichen“ und &bdquo;empathielosen“ Aussage &bdquo;vor den Kopf stößt“. Neubaurs Äußerungen seien ein Schlag ins Gesicht für die OWL-Kommunen, die sich seit Jahrzehnten streckten wie keine andere Region in NRW, meint Gniosdorz. &bdquo;Mit dieser Brechstangen-Politik schwächt die Grünen-Ministerin die Akzeptanz vor Ort für den weiteren Ausbau.“ Die Kreise Paderborn und Höxter seien landesweit Spitzenreiter beim Ausbau grüner Energien. Einige Orte seien bereits umzingelt von großen Anlagen. &bdquo;Viele, die hier wohnen, fühlen sich verständlicherweise hart an der Belastungsgrenze“, sagt Gniosdorz. Die meisten Windkraftanlagen im Süden OWLs Von den knapp 3.800 Anlagen in NRW drehen sich aktuell rund 1.000 Windkraftanlagen in OWL – und dort wiederum die meisten in den Kreisen Paderborn (534) und Höxter (179). Zusammen kommen die zwei Kreise auf eine installierte Leistung von rund 1,4 Gigawatt. Ihr Anteil an den Anlagen im Land beträgt knapp 19 Prozent; während die Einwohnerzahl in den zwei Kreisen einen Anteil von 2,5 Prozent und die Fläche einen Anteil von 7 Prozent hat. Auch Pläne der Bezirksregierung, die neue Flächen für Anlagen vorsehen, zeigen, dass ein Großteil dieser Flächen in den zwei Kreisen vorgesehen ist. &bdquo;Das Hochstift ist sich durchaus seiner Verantwortung bewusst und profitiert auch von den Steuereinnahmen durch die Windenergie. Es braucht aber eine vernünftige Steuerung mit Augenmaß statt einseitigen Wildwuchses“, sagt Gniosdorz, der für die CDU im Rat in Bad Wünnenberg sitzt und die dortige Fraktion leitet. Er fordert: &bdquo;In den besonders belasteten Kommunen darf es jetzt nur noch um Arrondierungen bestehender Konzentrationszonen und Repowering gehen und nicht um neue Zonen.“ Gniosdorz fragt, wo der versprochene &bdquo;Ausgleich zwischen den Regionen“ bleibt. &bdquo;Jetzt sind vor allem andere Regionen am Zuge.“ So reagiert das Wirtschaftsministerium Das NRW-Wirtschaftsministerium teilt auf Anfrage dieser Redaktion mit: &bdquo;Die Planungsregion Detmold ist eins der Zugpferde beim Windenergieausbau. Das ist sehr wertzuschätzen und in der Regionalratssitzung in Paderborn ausdrücklich von Ministerin Neubaur gelobt und hervorgehoben worden.“ Um den Leistungszuwachs an Energie aus Windenergieanalagen auch in Zukunft zu ermöglichen, sei es notwendig, den Weg des Gelingens weiterzugehen. In diesem Sinne sei auch eine Botschaft &bdquo;Wir kommen nicht weiter, wenn einzelne Regionen sagen, sie hätten schon genug Windräder“ zu verstehen, heißt es vom Ministerium. .responsive23-G9BO7qleGRyyEBZo-map-geplante-windkraftanlagen-owl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-G9BO7qleGRyyEBZo-map-geplante-windkraftanlagen-owl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-G9BO7qleGRyyEBZo-map-geplante-windkraftanlagen-owl { padding-top: 142.86%; } } Die NRW-Landesregierung hat immer wieder betont, die Windkraftanlagen gleichmäßig im Land verteilen zu wollen. Tatsächlich hat sie vor einiger Zeit Vorgaben mit Flächenangaben veröffentlicht, die festlegen, wie viel Prozent der Fläche die einzelnen Regierungsbezirke für Windkraft ausweisen sollen. In OWL sind das 2,13 Prozent (13.800 Hektar). Damit muss OWL unterm Strich zwar verhältnismäßig nicht mehr Fläche ausweisen als andere Regionen. Aber: Innerhalb der Region werden die Windkraftanlagen sehr wohl ungleich verteilt. Windkraftkritiker werden kaum beachtet Auf diesen Zustand weisen in OWL immer wieder vereinzelt Windkraft-Kritiker wie die Initiative &bdquo;Vernunftkraft“ hin. Mitglied Ralf-Peter Fietz aus dem Kreis Paderborn beklagt gegenüber dieser Redaktion, dass Neubaur während ihres Besuchs im Regionalrat in Detmold &bdquo;keine Minute Zeit“ für die Demonstrierenden vor dem Gebäude gehabt habe. Immerhin habe er es geschafft, der Ministerin ein paar Kurzbotschaften in die Hand zu drücken, so Fietz.

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