Tipps für heiße Tage: So kommen Sie gut durch die Hitze

Düsseldorf/Bielefeld. Für den Körper sind hohe Temperaturen und Temperatursprünge eine extreme Belastung, im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommen. Diese Tipps helfen dabei, dass Sie gut durch die heißen Tage kommen. So bereiten Sie sich auf Hitze vor Da die Hitzebelastung in Deutschland zunimmt, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) Verhaltensregeln zusammengestellt, um die Bevölkerung zu schützen. Empfohlen wird Bürgern, dass sie Hitzewarnungen verfolgen und sich mit Getränkevorräten darauf vorbereiten. &bdquo;Gute Durstlöscher sind Mineralwasser, verdünnte Säfte sowie ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees, die man kühl oder lauwarm trinken sollte. Alkohol oder koffeinhaltige Getränke sollte man lieber meiden“, erklärt ein Sprecher. Vor dem Start einer Hitzewelle rät das Bundesamt zudem dazu, das Zuhause hitzefest zu machen. &bdquo;Räume abdunkeln, frühmorgens, spätabends und nachts lüften, Ventilatoren einsetzen und sich Schattenplätze im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon vorbereiten“, sagt der Sprecher. Kranke Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind, sollten mit ihrem Arzt die Anpassung der Dosierung absprechen. Das gilt nach Angaben von Allgemeinmediziner Ulrich Polenz aus Paderborn, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung im Hochstift, vor allem für Menschen, die Blutdrucksenker einnehmen. &bdquo;Merken Betroffene während einer Hitzewelle, dass der Blutdruck niedriger ist als sonst, sollten sie die Einnahme stoppen. Der Blutdruck muss danach aber genau kontrolliert werden, denn wenn der Blutdruck wieder steigt, sollten die Mittel wieder eingenommen werden.“ So verhalten Sie sich bei Hitze Das BBK rät bei Hitze zu weiter, leichter und heller Kleidung. &bdquo;Wer nach draußen muss, sollte auf Sonnenschutz und Kopfbedeckung achten und insbesondere während der heißesten Tageszeit direkte Sonneneinstrahlung meiden, vor allem Sonnenbäder“, erklärt Allgemeinmediziner Jens Grothues aus Beverungen, dritter Vorsitzender des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe. Auch die Ernährung sollte nach Angaben des BBK-Sprechers der Hitze angepasst werden. &bdquo;Gemüse, Salate und wasserreiches Obst sind bei Hitze ideal. Salzhaltige Lebensmittel helfen zudem, den Mineralverlust auszugleichen. Schwer verdauliche Gerichte sollte man vermeiden.“ Am wichtigsten sei jedoch ausreichendes Trinken, erklärt Polenz. &bdquo;Das gilt für alle Altersklassen. Hitze sorgt dafür, dass wir vermehrt schwitzen und das müssen wir ausgleichen.“ Ältere Menschen seien jedoch besonders gefährdet, weil das Durstempfinden ab dem 50. Lebensjahr abnimmt. &bdquo;Insbesondere Senioren sollten sich deshalb Erinnerungshilfen schaffen oder immer wieder von ihren Angehörigen zum Trinken angehalten werden.“ Keine schweren Tätigkeiten bei Hitze ausüben Wichtig ist laut Polenz zudem, dass man körperliche Arbeit in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt oder auf weniger heiße Tage schiebt. &bdquo;In Deutschland sind wir nicht an extreme Hitze, die lange anhält, gewöhnt, deshalb sind Hitzewellen so belastend. Bei hohen Temperaturen ist es für den Körper besonders anstrengend, die Körpertemperatur zu regulieren, deshalb sollte man ihn nicht noch zusätzlich mit Sport oder körperlicher Arbeit belasten“, sagt Polenz. Lesen Sie auch: OWL vor dem Hitzegipfel: Heißester Tag des Jahres in Sicht Der Mediziner rät dazu, genau auf seinen Körper zu hören und ihm das zu geben, was er benötigt. &bdquo;Also lieber mal die Füße hochlegen und nicht unbedingt notwendige Tätigkeiten verschieben. Das sollten Menschen aller Altersklassen beachten, aber vor allem Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen.“ Das gilt laut Grothues auch für Sport: &bdquo;Lieber frühmorgens oder spätabends trainieren oder gleich verschieben. Und bei Sport im Freien auch auf die Ozonbelastung achten.“ Für schnelle Abkühlung rät Polenz dazu, sich kaltes Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen. &bdquo;Auf kalte Duschen sollte man hingegen verzichten, lieber lauwarm.“ Wie Sie Hitze-Notfälle erkennen Während Hitzewellen besteht das Risiko von Sonnenstich und Hitzschlag. &bdquo;Ein Sonnenstich zeigt sich über Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Schwindel, Nackenschmerzen und in schlimmen Fällen ein getrübtes Bewusstsein. Während der Kopf oft rot und heiß ist, bleibt der Rest des Körpers häufig eher kühl“, erklärt Grothues. Besteht der Verdacht auf einen Sonnenstich, sollte der Betroffene sofort raus aus der Sonne. &bdquo;Dann umgehend abkühlen und trinken.“ Kommt es dabei zu plötzlicher Verwirrtheit oder Apathie, rät Grothues zur Abklärung der Symptome über den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116117, wenn der Hausarzt nicht mehr erreichbar ist. &bdquo;Ist der Betroffene so apathisch, dass er nichts mehr trinken kann, ist das ein Fall für den Notruf 112, da es sich auch um einen Schlaganfall handeln könnte“, warnt Grothues. Auch interessant: Das sind die Freibäder in Ostwestfalen-Lippe Ein Hitzschlag sei ebenfalls ein Fall für den Notarzt. &bdquo;Bei einem Hitzschlag überhitzt der Körper so stark, dass sein Regulierungssystem ausfällt. In der Folge steigt die Körpertemperatur stark an, der Blutdruck fällt ab, der Herzschlag wird schneller und die Haut ist rot.“ Laut Polenz leiden Hitzeopfer häufig still, weshalb es während Hitzewellen besonders wichtig ist, auf sich selbst und andere aufzupassen. &bdquo;Hier ist Achtsamkeit gefragt und im Zweifel der Besuch beim Arzt, wenn zum Beispiel Kopfschmerzen auftreten und gleichzeitig der Puls über 100 steigt und der Blutdruck unter 100 fällt.“

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