Hochwassergefahr an über 28.000 Adressen in NRW – zwei Kreise in OWL betroffen

Bielefeld/Höxter. Gut 300.000 Immobilien in Deutschland sind immer wieder von Hochwasserfolgen betroffen. Das hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer Erhebung festgestellt. In Nordrhein-Westfalen trifft dies auf rund 28.000 Adressen zu; auch in Ostwestfalen-Lippe ist das Gefahrenpotenzial groß. “Aufgrund des Klimawandels und damit häufiger auftretenden Wetterextremen sind Schäden in Milliardenhöhe programmiert“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. Den Angaben des GDV zufolge liegen die meisten hochwassergefährdeten Gebäude in NRW in der Stadt Bonn. Von den mehr als 63.000 Adressen im Gebiet der Stadt am Rhein sind dem Bericht zufolge rund 2.700 (4,2 Prozent) betroffen. Es folgt der Kreis Höxter mit 1.011 Gebäuden (2,06 Prozent). Der Kreis Minden-Lübbecke steht demnach mit 1.225 (1,28 Prozent) gefährdeten Adressen an fünfter Stelle. Die immer größere Gefahr durch Hochwasserereignisse bringt Hausbesitzer offenbar dazu, ihren Versicherungsschutz für die Immobilie zu verbessern. &bdquo;Immer mehr Kunden schließen auch einen Elementarschutz als Bestandteil ihrer Wohngebäudeversicherung ab“, sagt ein Sprecher der LVM-Versicherung mit Sitz in Münster auf Anfrage. &bdquo;Während die Quote vor fünf Jahren noch bei knapp 40 Prozent lag, liegt sie bei neuen Verträgen inzwischen bei 60 Prozent.“ Die VdS Schadenverhütung GmbH hat im Auftrag des GDV untersucht, wie viele der rund 22,4 Millionen Adressen in Deutschland in Überschwemmungsgebieten liegen und wie sie sich auf die Bundesländer und Kreise verteilen. Die öffentlichen Daten werden bei Behörden, beispielsweise den Landesumweltämtern, bereitgestellt, wie die Versicherungswirtschaft mitteilt. Sachsen hat den höchsten Anteil gefährdeter Adressen Der Untersuchung zufolge hat Sachsen von allen Bundesländern den höchsten Anteil gefährdeter Adressen. Hier liegen knapp drei Prozent der Adressen in Überschwemmungsgebieten. Dahinter folgen Thüringen mit rund 2,7 Prozent und Rheinland-Pfalz mit zwei Prozent. &bdquo;Obwohl die Zahlen amtlich und öffentlich bekannt sind, steht Prävention nicht auf der politischen Tagesordnung, sondern nur die Debatte um die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Naturgefahren“, kritisiert Käfer-Rohrbach. Die Versicherungsexpertin fordert einen Neubaustopp in gefährdeten Gebieten. &bdquo;Es ist gefährlich und gefährdend, dass in Überschwemmungsgebieten weiterhin Bauland ausgewiesen wird und neu gebaut werden darf”, sagt Käfer-Rohrbach. &bdquo;Zu den bereits bestehenden, enormen Risiken kommen auch noch weitere dazu. Wir brauchen jetzt ein klares gesetzliches Bauverbot in Überschwemmungsgebieten.” .responsive23-4zzrsteLoDLLGQtz-bar-horizontal-hochwassergefaehrdete-adressen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-4zzrsteLoDLLGQtz-bar-horizontal-hochwassergefaehrdete-adressen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-4zzrsteLoDLLGQtz-bar-horizontal-hochwassergefaehrdete-adressen { padding-top: 142.86%; } } Das Bauministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hält die Bestimmungen indes für ausreichend. &bdquo;Durch das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) auf Bundesebene besteht bereits ein gesetzliches Bauverbot in festgesetzten Überschwemmungsgebieten. Damit gehen die Kommunen in Nordrhein-Westfalen auch vernünftig um“, heißt es dort. Mit dem Zusatz weist das Land darauf hin, dass in Ausnahmefällen auch in Überschwemmungsgebieten gebaut werden darf. Paragraf 78 des Wasserhaushaltsgesetzes listet hierfür neun Ausnahmen auf. Unter anderem dann, wenn &bdquo;keine anderen Möglichkeiten der Siedlungsentwicklung bestehen oder geschaffen werden können“, wie es im Gesetzestext heißt. Dass Starkregen zu Überschwemmungen führt und Deiche und Dämme stark beansprucht, zeigte sich zwischen Weihnachten und Anfang Januar. Tagelang versuchten Einsatzkräfte und Freiwillige, Gebäude vor den Wassermassen zu schützen. Im Kreis Höxter befinden sich von den hochwassergefährdeten Adressen 961 in Überschwemmungsbieten, 50 in Hochwassergefahrenflächen. Im Kreis Minden-Lübbecke sind es 1.173 Adressen in Überschwemmungsbieten und 52 in Hochwassergefahrenflächen. Die Situation ist in Deutschland laut GDV &bdquo;sehr unterschiedlich“. Es gebe Kreise mit sehr vielen Gewässern, aber einer geringen Bebauung, wie etwa im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – dort seien nur 79 Adressen hochwassergefährdet. &bdquo;Viel stärker betroffen sind die rheinland-pfälzischen Kreise Ahrweiler und Cochem-Zell mit einer starken Besiedelung entlang von Ahr und Mosel oder auch Dresden an der Elbe oder der Kreis Euskirchen an der Erft in Nordrhein-Westfalen“, so der Bericht. Die von den Bundesländern geforderte Pflichtversicherungslösung trage laut GDV nicht zur Lösung des Problems bei. &bdquo;Mit einer reinen Versicherungslösung werden die hierfür notwendigen Kosten überwiegend den Immobilienbesitzenden und der Versichertengemeinschaft aufgebürdet“, sagt Käfer-Rohrbach. .responsive23-Z6wrHHcN6Cr6fQKz-multimap-pegelstaende-in-deutschland { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Z6wrHHcN6Cr6fQKz-multimap-pegelstaende-in-deutschland { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Z6wrHHcN6Cr6fQKz-multimap-pegelstaende-in-deutschland { padding-top: 142.86%; } }

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