Tödlicher Unfall

Sperrung nach Zugunglück in Geseke bis Mitte Oktober - Ersatzverkehr ab Paderborn

Die Bahnstrecke zwischen Paderborn und Lippstadt bleibt komplett gesperrt. Das sorgt auch weiterhin für Einschränkungen im Bahnverkehr. Jetzt äußert sich die Deutsche Bahn zum Zeitplan.

Im Kreis Soest war beim Entgleisen eines mit Zement beladenen Güterzuges eine Person ums Leben gekommen. | © Friso Gentsch/dpa

25.09.2023 | 25.09.2023, 15:26

Geseke (dpa/red). Nach dem Zugunglück mit einem getöteten Lokführer bei Geseke müssen sich Bahnreisende auch weiterhin auf Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr einstellen. Die Reparaturarbeiten an den Gleisen bei Geseke nach dem tödlichen Güterzugunfall dauern noch bis Mitte Oktober. Die zur Zeit gesperrte Strecke zwischen Lippstadt und Paderborn soll ab dem 14. Oktober wieder freigegeben werden, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Infrastruktur der Bahn war bei dem Unfall auf einer Länge von 300 Metern zerstört worden. Der Fernverkehr wird seither mit Verspätungen umgeleitet, im Regionalverkehr ersetzen Busse die ausfallenden Züge. Die Ermittlungen zur Ursache des Zugunglücks dauern an.

Die Strecke zwischen Lippstadt und Paderborn ist seit der Zugentgleisung am 10. September komplett gesperrt. Die auf dem Abschnitt ausfallenden Regionalzüge werden durch Busse ersetzt. Die IC-Züge aus Gera in Thüringen Richtung Köln werden umgeleitet und brauchen daher bis auf Weiteres 40 Minuten länger.

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Ab Paderborn fallen Züge Richtung Münster (RE 89) und der RRX in Richtung Düsseldorf (RE 11) aus. Betroffen von den Ausfällen sind auch Intercity-Fahrten. Fahrgäste sollten unbedingt über die Bahn-App oder die Webseite der Deutschen Bahn aktuelle Abfahrten und Ankünfte prüfen.

Die Nahverkehrszüge des RE 11 aus Richtung Düsseldorf enden und beginnen seit Sonntagabend in Hamm, beziehungsweise Lippstadt. Aus Richtung Kassel-Wilhelmshöhe enden und beginnen die Züge am Paderborner Hauptbahnhof.

Die Züge des RE 89 aus Richtung Münster enden und beginnen in Lippstadt. Ein Schienenersatzverkehr mit zwei Bussen der Firmen Fabian Reisen und Hanrath Reisen zwischen Lippstadt und Paderborn Hauptbahnhof ist im Pendelverkehr eingerichtet, teilt die Deutsche Bahn über ihre Onlinekanäle mit. Ebenfalls verkehre jeweils ein Bus der Firmen Fabians Reisen und FT Reisen.

Die Polizei ermittelt zur Unfallursache

Der mit Zement beladene Güterzug war aus unklarer Ursache etwa sieben Kilometer nach der Abfahrt an einem Zementwerk im westfälischen Geseke aus den Gleisen gesprungen. Der 30-jährige Lokführer konnte nur noch tot geborgen werden. Ein kurz vor der Unfallstelle zufällig aufgenommenes Video des rollenden Zuges zeigt, wie er zwischen zwei Waggons sitzt. Warum er in dieser Situation die Lok verlassen hat - was nur bei Langsamfahrten etwa bei Rangierarbeiten vorgesehen ist - ist laut Polizei Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Schon die Bergung der aus der Schiene gesprungenen Waggons dauerte bis vergangene Woche. Nach Angaben der Bahnsprecherin werden nun bis Mitte Oktober an der mehrgleisigen Strecke insgesamt 1.600 Meter Schienen mit 1.400 Schwellen neu verlegt. Dazu müssen 3.000 Kubikmeter Erdreich bewegt und 4.000 Tonnen Schotter ausgetauscht werden.

Zur Zeit sei man unter anderem damit befasst, die Fundamente für 2.500 Meter neue Oberleitungen zu gießen und neue Kabelschächte zu bauen. Zahlreiche Spezialmaschinen kommen zum Einsatz. Nach Polizeiangaben aus der Vorwoche werden sie für die Ermittlungen zur Unfallursache sichergestellt und auf mögliche technische Defekte untersucht.

Anm. d. Red. Dieser Artikel wurde am 25. September aktualisiert.