Bakum/Düsseldorf (dpa). Bei der anhaltenden Sommerhitze suchen viele Menschen in Deutschland nach Abkühlung in Gewässern - doch das ist nicht ungefährlich. 2023 häufen sich bereits die Badeunfälle mit tödlichem Ausgang. Auch in Nordrhein-Westfalen sind in diesem Jahr bereits mehrere Menschen beim Baden umgekommen. So auch am vergangenen Wochenende.
In einem Baggersee in Issum bei Duisburg starb der Polizei zufolge am Samstag ein 86-Jähriger, der Abkühlung gesucht hatte. Einsatzkräfte bargen seinen Leichnam nach einer Suchaktion, bei der den Angaben zufolge auch eine Polizeidrohne zum Einsatz kam. Im nahe gelegenen Kerken starb eine 73 Jahre alte Schwimmerin bei einem Badeunfall im Naturfreibad Eyller See. In Düsseldorf wurden am Samstag drei junge Männer im Rhein von einem Sog erfasst und mitgerissen. Ein 22-Jähriger trieb ab und konnte bisher nicht gefunden werden. In Münster ertrank am Nachmittag ein 32-jähriger Mann im Dortmund-Ems-Kanal.
Es sind nicht die ersten tödlichen Badeunfälle im Jahr 2023. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) seien in NRW allein im April bereits fünf Todesfälle im Wasser registriert worden. Im Mai waren unter anderem ein siebenjähriger Junge und sein Vater (36) beim Baden im Rhein untergegangen und anschließend in einem Krankenhaus bei Bonn gestorben. Im vergangenen Jahr waren in Deutschland laut der DLRG mindestens 355 Menschen ertrunken - 56 Todesfälle mehr als im Jahr 2021. In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Ertrunkenen in dem Zeitraum sogar von 24 (2021) auf 56 (2022) an.
Gefahr an unbewachte Badestellen
Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es am Wochenende mehrere Badetote. In Niedersachsen in der Gemeinde Bakum nördlich von Osnabrück starb am Sonntag laut Polizei ein 52 Jahre alter Mann in einem Baggersee. Seine Begleiterin, eine 60 Jahre alte Frau, trieb ebenfalls leblos im See, konnte aber von Rettungskräften reanimiert werden. In dem See ist Baden ausdrücklich verboten, wie dort auf Schildern zu lesen ist.
Die meisten tödlichen Badeunfälle ereignen sich nach Angaben der DLRG an unbewachten Badestellen. Vom Schwimmen und Baden in großen Flüssen wie dem Rhein rät die DLRG ab. "Allein im vergangenen Jahr sind in Freigewässern im Binnenland mindestens 308 Menschen ums Leben gekommen. Das Risiko, dort zu ertrinken, ist um ein Vielfaches höher als an von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen oder in Schwimmbädern", sagte Alexander Paffrath, Leiter Einsatz der DLRG mit Sitz im niedersächsischen Bad Nenndorf.