Düsseldorf. Ein Großteil des Personals für die Passagier- und Gepäckabfertigung auf dem Flughafen Düsseldorf bekommt deutlich mehr Geld. Verdi und die beiden Dienstleistungsfirmen Aviapartner und Acciona einigten sich nach kurzen Verhandlungen auf Lohnerhöhungen von bis zu 18 Prozent, wie die Dienstleistungsgewerkschaft am Dienstag mitteilte.
"Trotz hoher Inflation gibt es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen deutlichen Reallohnzuwachs", zeigte sich Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky erfreut. Die Tarifeinigung mit Acciona sieht demnach Lohnsteigerungen zwischen zehn und 18 Prozent ab August bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2023 vor. Der Einstiegslohn beträgt künftig 13,08 Euro pro Stunde. Bei Aviapartner steigen die Löhne laut Verdi rückwirkend ab 1. Juli um 8,2 bis 14,8 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages bis ebenfalls Ende Juni 2023. Der Einstiegslohn betrage künftig 13,34 Euro.
Mit dem dritten Abfertigungsdienstleister auf dem Flughafen, Aviation Handling Services Düsseldorf (AHS) verhandelt Verdi im Laufe dieses Monats. Wie bei Aviapartner und Acciona könnten durch "einsichtige und ergebnisorientierte Verhandlungen" auch bei AHS Streiks verhindert werden, erklärte Reschinsky. Insgesamt arbeiten rund 1.600 Menschen in der Abfertigung auf dem Düsseldorfer Airport. Die Abfertigungsunternehmen sind bis auf ein Schweizer Unternehmen tarifgebunden.
Der Luftverkehr steckt derzeit in einer Personalkrise, weshalb viele Fluggesellschaften geplante Flüge streichen müssen. Wegen fehlender Arbeitskräfte kommt es auch zu langen Warteschlangen auf den Flughäfen. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte vor allem den Unternehmen die Schuld gegeben, die nicht nach Tarif zahlen. (AFP)