Impfdurchbrüche in OWL: Wie wirksam sind die Impfstoffe?

Bielefeld. Die Impfkampagne zur Eindämmung des Coronavirus schreitet voran, zahlreiche Menschen haben inzwischen einen vollständigen Impfschutz erhalten. Trotz dieser Entwicklung steigt die Zahl der Neuinfektionen an. Auch bei Durchgeimpften treten Infektionen auf. Doch wie hoch ist die Zahl der Impfdurchbrüche in OWL? Und was sagt das über den Impfschutz aus? Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet in seinem Wochenbericht vom 5. August (Stand 4. August) eine Impfquote von 62,2 Prozent bei Erstimpfungen und 54,1 Prozent bei Zweitimpfungen. In den verschiedenen Altersgruppen gibt es jedoch starke Unterschiede: Gerade Kindern und Jugendlichen fehlt der Impfschutz. Diese Gruppe ist laut RKI-Bericht derzeit auch am häufigsten von Infektionen mit dem Coronavirus betroffen. Doch auch trotz eines vollständigen Impfschutzes, der 14 Tage nach Erhalt der zweiten Impfung besteht, kommt es zu Impfdurchbrüchen. Das RKI meldet 8.715 Impfdurchbrüche seit Februar. Nach einer vollständigen Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech/Pfizer traten 6.586 Durchbrüche auf. Nach einer Impfung mit dem Wirkstoff von Moderna waren es 297 Fälle, nach einer mit Astrazeneca 493 und nach einer mit Johnson & Johnson 943. Bei 405 Impfdurchbrüchen blieb eine Zuordnung zu den genannten Impfstoffen aus. Wenig Impfdurchbrüche in OWL Auch in OWL ist es zu Impfdurchbrüchen gekommen. Nach Angaben der Pressesprecherin Michaela Pitz hat es im Kreis Paderborn insgesamt 46 Impfdurchbrüche bei 171.789 vollständig geimpften Menschen gegeben. "Anhand dieser geringen Zahl im Verhältnis zu den geimpften Personen zeigt sich aber, dass die Impfung schützt. Sie schützt deutlich", so Pitz. Rückschlüsse auf einen Zusammenhang mit einem bestimmten Impfstoff gebe es allerdings nicht. Die Impfdurchbrüche seien bei allen verwendeten Impfstoffen aufgetreten. Ähnlich sieht es im Kreis Höxter aus, teilt der Pressereferent Thomas Fuest auf Anfrage von nw.de mit. Seit Februar seien 51 Impfdurchbrüche aufgetreten. Einmalig geimpft sind 97.485 (69,5 Prozent), die zweite Spritze haben bisher 84.723 Menschen oder 60,4 Prozent der Bevölkerung erhalten (Stand vom 2. August). Eine besonders hohe Zahl an Impfdurchbrüchen habe es im April (12) und im Juli (18) gegeben. Ob es dabei einen Zusammenhang mit einer der Virusvarianten gebe, könne nicht eindeutig festgestellt werden. "Im überwiegenden Teil der Fälle war die nachgewiesene Viruslast sehr gering, sodass eine Bestimmung der jeweiligen Variante nicht möglich war", so Fuest. Allgemein sei etwa ab Juli die Delta-Variante vorherrschend gewesen, davor die Alpha-Variante. Ein Zusammenhang könne folglich nicht ausgeschlossen werden. Anstieg seit Mitte Juli In Bielefeld wurden seit April Impfdurchbrüche dokumentiert. Bis zum 5. August sei die Zahl auf 41 gestiegen. Nach Aussage des Gesundheitsamtes hätten die verzeichneten Durchbrüche seit Mitte Juli erheblich zugenommen. Bis Mitte Juni sei ausschließlich die britische Variante für die Impfdurchbrüche verantwortlich gewesen. Wie auch bei der Entwicklung der Anteile der Varianten unter den positiven Fällen, sei inzwische die Delta-Variante vorherrschend bei den Impfdurchbrüchen. Laut Impfbericht der Stadt haben sich bis einschließlich 1. August 223.149 Personen erstimpfen lassen, das sind 66,77 Prozent aller Bielefelderinnen und Bielefelder. 191.229 Menschen haben einen vollständigen Impfschutz (57,22 Prozent). Im Verhältnis zur Zahl der vollständig geimpften Personen ist auch hier die Zahl der Durchbrüche sehr gering. Die geringe Zahl der Impfdurchbrüche, die bislang aufgetreten sind, zeigt auf, dass die Wirksamkeit der verimpften Wirkstoffe weiterhin gegeben ist. Darauf weist das RKI ebenfalls in seinem Wochenbericht hin.

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