Was Kontrolleure erleben, die die Maskenpflicht bei Bahnreisenden überprüfen

Bielefeld. Es ist ein ruhiger Morgen auf der ICE-Strecke zwischen Hannover und Bielefeld. Nur auf etwa jedem vierten Sitz hat ein Fahrgast Platz genommen, alle sind vertieft in Laptops oder Papiere. Ein typischer Morgen für Pendler also. Für diejenigen, die auch in Corona-Zeiten den Zug regelmäßig benutzen, ist es selbstverständlich, die Schilder und Lautsprecheransagen zu beachten, die auf die Tragepflicht eines Mund-Nasen-Schutzes hinweisen. Beim Ausstieg am Bielefelder Hauptbahnhof das gleiche Bild: Die Maskenpflicht wird nach erstem Augenschein überall eingehalten, die Menschen, die sich über die Bahnsteige und durch die Haupthalle bewegen, achten zudem auf die wegen der Pandemie vorgeschriebenen Abstands-und Hygieneregeln. Dieses Bild bestätigt sich bei der ersten bundesweiten Kontrollaktion der zuständigen Behörden in Zügen und Bahnhöfen, so auch am Bielefelder Hauptbahnhof. "Das hätte schon früher gemacht werden sollen" Die Aktion wird von den meisten Fahrgästen am Nachmittag mit Gelassenheit und Verständnis aufgenommen. &bdquo;Das finde ich ok. Damit sind wir auf der sicheren Seite. Es sind schon genug Menschen krank", sagt Petra Hallau aus Barntrup, die in der zentralen Halle auf ihren Zug nach Barntrup im Kreis Lippe wartet. Sie fingt sogar hinzu: &bdquo;Das hätte schon früher gemacht werden sollen." Seit 11 Uhr ist Florian Uhlenbrock vom Ordnungsamt der Stadt Bielefeld mit zahlreichen weiteren Kolleginnen und Kollegen, Einsatzkräften der Bundespolizei sowie privaten Sicherheitskräften in den Zügen dabei, die Einhaltung der Maskenpflicht zu überprüfen. &bdquo;Heute ist es sehr entspannt", sagt der Ordnungsbeamte. Lediglich eine Frau habe von den Kollegen der Bundespolizei überprüft werden müssen. "Von Mal zu Mal fallen die Zahlen" &bdquo;Insgesamt haben wir drei Ordnungswidrigkeiten, eine davon im Zug", sagt Uhlenbrock gegen 15 Uhr.&bdquo;Von Mal zu Mal fallen die Zahlen", fügt Karin Punghorst, Sprecherin der Nordwestbahn, hinzu, deren Fahrgäste an diesem Tag ebenfalls überprüft werden. Bei zwei landesweiten Überprüfungsaktionen in NRW wurden am 24. August 1.707 Verstöße gegen die Maskenpflicht festgestellt, am 24. November waren es an einem ganzen Tag 808. &bdquo;Das zeigt schon, dass die Ansprache an die Fahrgäste Wirkung zeigt", sagt Punghorst. Wichtig sei die Einhaltung der Maskenpflicht zum gegenseitigen Schutz der Fahrgäste, aber auch gegenüber dem Bahnpersonal, erläutert die Sprecherin.Hier und da müssen die Einsatzkräfte am Bielefelder Hauptbahnhof an diesem Tag Fahrgäste darauf hinweisen, ihre Maske richtig aufzusetzen, da sie unter der Nase hängt. Andere rauchen, essen oder trinken auf dem Bahnhofsvorplatz und haben dabei ihre Maske heruntergezogen. Auch das ist auf diesem engen Raum nicht gestattet. &bdquo;Da reicht eine einfache Ansprache", lobt Uhlenbrock. "Das ist genau das Bild, was wir wollen" Aus einer Eurobahn, die nach Münster weiterfährt, steigen überwiegend jüngere Fahrgäste aus, die allesamt eine Maske tragen. Uhlenbrock: &bdquo;Das ist genau das Bild, was wir wollen – das die Leute ihre Maske tragen." Eine Ausnahme bildet eine junge Dame. Diese wird von den Beamten freundlich angesprochen. Die Reisende zieht sofort ein beglaubigtes Originalattest mit Unterschrift aus ihrer Jackentasche und erklärt die Situation. &bdquo;Das ist okay", sagt Uhlenbrock. Meistens seien es Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Hals-Nasen-Ohren-Leiden, die ein solches Attest vorweisen könnten. In diesem Fall riskieren die Bahnreisenden natürlich kein Bußgeld für eine Verletzung der Maskenpflicht, die bei 150 Euro liegt. Dies ist bei den Fahrgästen, die ein solches Attest nicht vorlegen können, anders. Doch diese sind bei weitem in der Minderzahl. Eine erste Zwischenbilanz aus NRW stimmt vorsichtig optimistisch: Nach drei Stunden aufwendiger Kontrollen wurden im bevölkerungsreichsten Bundesland 259 Menschen ohne Masken in Zügen oder auf Bahnhöfen angetroffen, wie Punghorst berichtet. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU): &bdquo;Das Tragen der Maske ist ein Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme, auf das wir auch weiterhin mit Kontrollen aufmerksam machen."

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